Trotz Finanzkrise: Studienkredite sind günstiger
Gütersloh/dpa. - Studienkredite sind trotz der Finanzkrise vielfach günstiger geworden. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Zinssätze zum Teil deutlich gesunken. Das hat das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) in Gütersloh in einem Vergleich von 33 Studiendarlehen ermittelt.
Lediglich drei Anbieter hätten die Zinsen erhöht. Die Angebote der KfW-Förderbank, die Studienbeitragsdarlehen der Länder und die Kredite einiger regionaler Anbieter seien derzeit deutlich attraktiver als noch vor einem Jahr.
Die Finanzkrise habe - anders als befürchtet - keine negativen Auswirkungen auf die Vergabe von Studienkrediten, erläutert CHE-Projektleiter Ulrich Müller. «Es ist weder eine zurückhaltende Vergabe von Studienkrediten noch eine Verschärfung der Auswahlverfahren festzustellen. Im Gegenteil führt die Finanzkrise vielfach zu günstigeren Konditionen.»
Besonders günstig sind die Studienbeitragsdarlehen in Bayern und Niedersachsen, die von der KfW-Förderbank vergeben werden. Hier liegt der Effektivzins in der Rückzahlungsphase nur bei 2,78 beziehungsweise 3,61 Prozent. Vergleichsweise niedrig sind die Zinssätze auch bei einigen regionalen Geldinstituten wie den Vereinigten Raiffeisenbanken Gräfenberg-Forchheim-Eschenau-Heroldsberg (3,53 Prozent) oder der Stadtsparkasse Augsburg (4,85 Prozent). Bei den bundesweiten Anbietern liegt die KfW-Förderbank mit 4,34 Prozent effektivem Zins im Rückzahlungszeitraum deutlich unter den Werten von Privatinstituten wie der Deutschen Bank (7,9 bis 8,9 Prozent).
Insgesamt wurden 2008 laut den Angaben mehr als 60 000 Studienkredite neu vergeben. Unter den bundesweiten Angeboten wurde der KfW-Studienkredit mit 15 000 Vertragsabschlüssen am häufigsten gewählt. Der Bildungskredit vom Bundesverwaltungsamt wurde im vergangenen Jahr mehr als 12 000 Mal vergeben.
33 Studiendarlehen Vergleich: www.che.de/downloads/CHE_Studienkredit_Test_2009_AP120.pdf