Trends bei Sonnenbrillen: Trends bei Sonnenbrillen: Retro-Modelle sind im Sommer angesagt

Düsseldorf/dpa. - Kaum ein Accessoire verbindet Funktion und Mode so perfekt wie die Sonnenbrille: Während ihre Gläser die Augen vor gefährlicher UV-Strahlung schützen, hat sich die Brille selbst - besonders im Sommer - längst zum modischen Muss gemausert.

Erst ihre auffällige Form, ihr edles Design oder ihre sportliche Eleganz machen das Outfit ihres Trägers komplett. «Wir Augenärzte sind sehr froh darüber, dass Sonnenbrillen immer häufiger getragen werden», sagt Georg Eckert, Sprecher des Bundesverbands der Augenärzte Deutschlands (BVA) in Düsseldorf. «Nicht nur das UV-Licht, sondern auch das helle weiße Licht kann bei hoher Lichtexposition Schäden auf der Netzhaut hervorrufen.» Die Gefahr sei besonders im Gebirge oder am Strand sehr hoch. «Deshalb sollte man dort unbedingt zu gut schließenden Sonnenbrillen greifen.»

Die meisten Käufer suchten sich ihre Brille aber nach wie vor nicht nach medizinischen, sondern modischen Aspekten aus, sagt Stefan Diepenbrock vom Zentralverband der Augenoptiker (ZVA) in Düsseldorf. «Deswegen haben sich in den letzten Jahren unzählige Trends in Sachen Sonnenbrillen entwickelt.»

Trotzdem lassen sich auch für diesen Sommer besonders angesagte Strömungen ausmachen. Dazu gehört immer noch der Retro-Trend. Angelehnt an die Modelle der fünfziger und sechziger Jahre, bieten Hersteller wie Hugo Boss aus Düsseldorf Oversize-Gestelle an, die an den Stil von Jackie O., Audrey Hepburn und Brigitte Bardot erinnern.

Was zählt, sind häufig die kleinen Details, die der Brille den besonderen Kick geben: So setzt die Firma Chanel auf echte Perlen und funkelnde Strasssteinchen am Gestell Montblanc in Hamburg bezieht die Bügel der Brillen sogar mit Leder und verschließt diesen Bezug dann mit vergoldeten oder mit Platin veredelten Metallclips - Luxus und Eleganz werden groß geschrieben.

«Dazu passt, dass Gold in dieser Saison eine besonders gefragte Farbe ist», sagt Jessica Wellekötter vom italienischen Hersteller Dolce & Gabbana. Doch auch Rot, Braun und Blautöne von Aquamarin bis Türkis sind neben dem klassischen Schwarz vertreten.

Bei den Herren scheint dagegen das Material wichtiger zu sein als eine große Farbpalette. Während früher vor allem Metallgestelle dominierten, greifen viele Männer heute zu Acetat-Brillen. Der hochwertige Kunststoff wird oft mit Metallelementen kombiniert. Auch die «Pilotenbrille» erlebt in diesem Sommer ihr Comeback. Rodenstock aus München hat deshalb bei seiner Fassungs-Lizenzmarke «Porsche Design» eigens das Modell «No.1» neu aufgelegt.

Doch nicht nur das Gestell, auch die Gläser selbst bringen bei Sonnenbrillen Farbe ins Spiel. «Zum Glück besinnt man sich hier allmählich darauf, dass eine Sonnenbrille nicht nur als Haardressur, sondern auch als Sonnenschutz funktionieren soll», sagt Heinz Pellert von der Rodenstock-Produktentwicklung. Brutale Verspiegelungen würden durch leichte, elegante Spiegeleffekte ersetzt und die Gläser zum Schutz der Augen intensiver getönt.

Und sogar seinen vierbeinigen Begleiter kann der Trendsetter passend zum eigenen Outfit bestücken: Die Firma Dog Goes in Rosenheim bietet Sonnenbrillen für Hunde an.