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Traditionen und Ernährungsgrundsätze Traditionen und Ernährungsgrundsätze: Feines aus der Bioküche

Von Tina Eichmüller 27.04.2007, 10:12

Halle/MZ. - Die kontrollierten Bio-Lebensmittel garantieren genau diese Qualitätsmerkmale", sagt Anna Ort-Gottwald, Mit-Autorin des Buches "Bio - ein Genuss". Mittlerweile gibt es nahezu alle Lebensmittel in der Bio-Variante, viele davon auch in gut sortierten Supermärkten.

"Nur Lebensmittel, die bestimmten ökologischen Richtlinien und gesetzlichen Verordnungen entsprechen, dürfen mit dem Begriff Bio gekennzeichnet werden", erläutert die Ökotrophologin. Bio-Produkte müssen zum Beispiel frei von Gentechnik produziert werden und

verzichten auf chemische Zusätze wie Geschmacksverstärker oder Farbstoffe. "Bei der Nutztierhaltung bekommen die Tiere genügend Auslauf und kontrollierte Futtermittel", sagt Ort-Gottwald. Landwirte und andere Lebensmittelhersteller, die sich der Bio-Produktion verschrieben haben, sind in Verbänden organisiert, die regelmäßig kontrolliert werden und der EU-Ökoverordnung entsprechen.

In der Küche bedeutet Bio vor allem gesunde und vollwertige Ernährung. Saisonale und regionale Produkte spielen eine große Rolle. "Kurze Transportwege sorgen für ein tolles Frischeerlebnis, saisongerechte Rezepte für die nötige Abwechslung auf dem Speisezettel", erläutert Ort-Gottwald. Eine komplizierte Zubereitung der Gerichte ist nicht nötig. "Sie sollten lediglich darauf achten, die Lebensmittel schonend zu garen, damit nicht alle wertvollen Inhaltsstoffe verloren gehen", betont die Autorin.

Für die vollwertige Komponente sorgen Lebensmittel wie zum Beispiel Grünkern, Topinambur und alte Obst- und Gemüsesorten wie Schwarzwurzel oder Rote Bete. "Das altbackene Image haben diese Produkte längst abgelegt, Schritt für Schritt werden sie von Spitzenköchen wiederentdeckt und dann auch vom Verbraucher", sagt die Expertin. Fein und gar nicht altbacken schmecken zum Beispiel Rehmedaillons mit Topinamburs, Grünkernrisotto oder Seeteufel mit Speck und Rote-Bete-Ragout.

Im Frühling ist es besonders schön, die ersten frischen Gemüse- und Obstsorten aus der heimischen Produktion zu genießen. "Erdbeeren, Spargel, Kohlrabi, Radieschen und frischer Blattspinat gehören zu den ersten frischen Erzeugnissen", sagt Ort-Gottwald. Ein Frühlingsgericht ist zum Beispiel Spargel auf fruchtigen Tomatenstückchen mit Aceto-Honig-Vinaigrette. "Auch Fleisch kommt in der Vollwertküche nicht zu kurz. Ich persönlich liebe Lamm. Ein tolles Rezept ist 'Lamm-Medaillons unter Grünkern-Kruste'", schwärmt die Kochbuchautorin (siehe nebenstehender Beitrag). Dazu passt ein Rotwein, zum Beispiel ein Spätburgunder.

"Bio schmeckt einfach besser, man hat ein gutes Gewissen und fühlt sich auch langfristig besser", sagt Ort-Gottwald. Wer sich gezielt vom Fachmann mit feinen Bio-Speisen verwöhnen lassen will, kann dies bei Bio-Spitzenköchen tun. Die Vereinigung der deutschen Bio-Spitzenköche zählt derzeit 21 Mitglieder und ist die einzige Bio-Kochvereinigung in Deutschland.