Tipps zum TV-Kauf Tipps zum TV-Kauf: Schöne Bilder und viele Funktionen

Düsseldorf/dpa. - Größer, hochauflösender, unübersichtlicher? Wer sich heute auf die Suche nach einem Fernseher macht, verliert im Dschungel der Features und Fachbegriffe schnell den Überblick. Welche neuen Features sind wirklich sinnvoll und welche in fünf Jahren wieder vom Markt verschwunden?
Große Diagonalen
Grundsätzlich geht der Trend zu immer größeren Diagonalen: „HD-Programme wirken bei einem 42-Zoll-Bildschirm recht gut, wenn der Sitzabstand nicht mehr als 2,50 Meter beträgt“, sagt Rolf Dahlmann von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Bei einer Diagonale von 50 Zoll empfiehlt der Referent für digitale Medien einen Abstand von rund 3 Metern.
Bildschirmtyp
Eine der wichtigsten Entscheidungen beim Fernseherkauf ist die des Bildschirmtyps. „LCDs sind deutlich heller als Plasmas und benötigen weniger Strom“, erklärt Roland Seibt von der Zeitschrift „Video-HomeVision“. Generell ist die Leistungsaufnahme von LCD-Fernsehern in den vergangenen zwei bis drei Jahren deutlich gesunken, berichtet die Stiftung Warentest. Plasma-Geräte schlucken mehr Strom, zeigen aber aus schrägen Blickwinkeln meistens ein besseres Bild und in dunkler Umgebung das sattere Schwarz. Solche Fernseher gibt es in der Regel aber erst ab einer gewissen Größe.
Empfang
Beim Fernsehkauf sollten Verbraucher aber nicht nur beachten, was die Geräte zeigen - sondern auch, was sie empfangen. „Tuner mit Analog-TV, DVB-T und DVB-C sind absoluter Standard, gute TVs haben auch DVB-S2 für Satellitenfernsehen integriert“, sagt Seibt. Erste Modelle unterstützen sogar jetzt schon die neuen Standards DVB-T2 und DVB-C2, die dazu passenden Signale werden in Deutschland aber zurzeit nicht ausgestrahlt. Wer Pay-TV oder die HD-Programme der Privatsender empfangen will, sollte einen Fernseher mit CI+-Schnittstelle kaufen.
Anschlüsse
Ohne mehrere HDMI-Anschlüsse kommt heute kein Fernseher mehr aus - für den bequemen Anschluss von Blu-ray-Playern, Receivern oder Spielkonsolen sollten es am besten drei oder vier sein. Viele Geräte wie Speicherstick, Festplatte oder Tastatur werden inzwischen auch über USB angeschlossen. Zwei oder mehr passende Slots garantieren Fernsehabende ohne lästiges Umstecken. „Wer noch ab und an VHS-Kassetten sehen will, benötigt für den Anschluss des Recorders eine sogenannte SCART-Buchse“, rät Verbraucherschützer Dahlmann. Die ist auch nützlich beim Anschluss anderer Geräte wie älteren DVD-Playern ohne HDMI-Ausgang.
Audioausstattung
Eine passable Audioausstattung ist bei ultraflachen Fernsehern immer noch nicht selbstverständlch. In einem aktuellen Vergleich der Stiftung Warentest schnitten in der Kategorie Ton nur 4 der 15 getesteten Modelle „gut“ ab. Schon einfache AV-Receiver verbessern das Klangerlebnis erheblich. Besonders einfach geht der Anschluss über den Audio Return Channel (ARC) des HDMI-Standards, erklärt Redakteur Seibt. Damit gibt der Fernseher Tonsignale aus digitalen Quellen - zum Beispiel vom Digitaltuner - an die Anlage zurück und kann sogar die Lautstärke der Wiedergabe steuern.
Bildschirm
Bei schnellen Bewegungen in Sportübertragungen und Filmen ruckelt das Bild häufig. „Eine gute 100-Hertz-Bewegungsinterpolation ist wichtig“, sagt Seibt. Doch hohe Hertz-Zahlen bedeuten nicht automatisch eine klare Bewegungswiedergabe. Manche Hersteller überbieten sich mit immer höheren Werten wie 800 oder 1600 Hertz, trotzdem wirken Bewegungen bei manchen Modellen nicht flüssig. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich den Fernseher im Laden anschauen und vor allem bei Kameraschwenks auf Ruckler achten.
Smart-TV
Mit einem sogenannten Smart-TV können Zuschauer dank HbbTV parallel zur jeweiligen Sendung Inhalte aus dem Internet abrufen. „HbbTV ist auf dem Weg, eine interessante Ergänzung zum sogenannten linearen Fernsehen zu werden“, prognostiziert Dahlmann. Twittern, Facebook-Status ändern und Skypen - das alles lässt sich dank LAN- oder WLAN-Unterstützung bequem von der Couch aus erledigen.
Viele Fernseher können über das Netz auch auf Mediatheken von TV-Sendern oder Onlinevideotheken zugreifen. Unterstützt das Gerät den DLNA-Standard, können die Inhalte auch vom PC oder der Netzwerkfestplatte kommen. Je mehr Audio- und Videoformate das Gerät verarbeiten kann, desto besser funktioniert das.
Aufnahmefunktion
Fernseher mit Aufnahmefunktion können digital ausgestrahlte Sendungen auf einer Festplatte aufzeichnen - entweder direkt im TV integriert oder extern angeschlossen via USB. Allerdings gibt es dabei Qualitätsunterschiede: „Top-TVs arbeiten wie ein Videorekorder, schlechte nehmen nicht einmal im Standby-Modus auf“, erläutert Seibt. Bei der Festplattenaufzeichnung kann die Schnittstelle CI+ für Ärger sorgen: „Aufgezeichnete Programme lassen sich nicht vorspulen, eventuell wird eine Aufzeichnung auch ganz unterbunden“, kritisiert Verbraucherschützer Dahlmann.