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Tipps für neu Verliebte Tipps für neu Verliebte: Wenn die Ex im Hirn spukt

Von Manja Greß 03.02.2005, 20:28

München/Göttingen/dpa. - "Wir bekommen immer wieder Briefe und E-Mails von Jungs und Mädchen, die das Problem gerade haben", sagt Eveline von Arx, Leiterin des Dr. Sommer-Teams bei der Jugendzeitschrift "Bravo" in München. Teenager-Freundschaften seien oft kurzlebig, die Abstände zwischen den einzelnen Beziehungen nicht gerade lang. "Deshalb ist es sehr schwer, die vorangegangene Liebe zu verarbeiten. Viele haben mit dem Ex-Freund oder der Ex-Freundin noch nicht richtig abgeschlossen und sind schon wieder neu verliebt."

Gerade wenn der ehemalige Partner die erste große Liebe war, ist er nicht so leicht aus dem Kopf zu kriegen. "Einige Jungs und Mädchen sind sich dieser Wirkung nicht bewusst und merken erst später, wie sehr ihnen dieser Mensch fehlt", sagt von Arx.

Oft ist es sogar ganz normal, wenn jemand seiner beendeten Beziehung am Anfang noch etwas hinterher trauert. "Das heißt nicht automatisch, dass er noch immer verliebt ist. Vielmehr ist er bedrückt, weil ein Zeitabschnitt seines Lebens vorbei ist und er vielleicht auch Fehler gemacht hat", erklärt der Paar-Therapeut Ragnar Beer von der Universität Göttingen. Einige Menschen belaste nach einer Trennung auch das schlechte Gewissen. Vor allem dann, wenn sie selbst die Beziehung beendet haben. Oft ist aber alles viel harmloser: "Manchmal haben Menschen auch nach ihrer Beziehung noch miteinander zu tun. So gehen Jungs und Mädchen zum Beispiel in die gleiche Klasse oder haben gemeinsame Freundeskreise", sagt Beer. In so einem Fall sei es ganz normal, dass in Gesprächen ab und zu der Name des Ex-Freundes oder der Ex-Freundin fällt.

Positiv denken

Wer versucht, in Situationen, in denen der Partner von der oder dem "Ex" spricht, auch etwas Positives zu sehen, ist auf dem richtigen Weg. "Schließlich hat es auch mit Vertrauen zu tun, wenn der Partner ganz locker über diese Person redet", sagt die Psychologin Barbara Hirschfeld aus Berlin. "Er will nichts verheimlichen und spricht offen über Dinge, die er erlebt hat." Bedenklich sei es, wenn der Freund oder die Freundin Schlechtes über die vorhergehende Beziehung erzählt. "Denn das zeugt nicht gerade von einem guten Charakter und kann irgendwann bei einem selbst auch so sein, wenn die Liebe mal vorbei ist", erläutert Hirschfeld.

"Wenn das Ganze in Schwärmerei abgleitet, ist Vorsicht geboten", warnt Paar-Therapeut Beer: Fangen die Augen sofort an zu glänzen, wenn vom Ex-Partner die Rede ist, seien ganz sicher Gefühle im Spiel. Eveline von Arx empfiehlt, das Thema sofort anzusprechen, wenn es beginnt, im Kopf herumzuspuken. Wichtig sei es dann, über die eigenen Gefühle zu sprechen und Vorwürfe aus dem Spiel zu lassen.

Wer sagt, "ich habe Angst, dass da noch was ist", gibt dem Partner die Möglichkeit, die Situation besser zu verstehen. Aber es ist nicht nur wichtig, wie das Thema angesprochen wird, sondern auch wann: "Die Jugendlichen sind gut beraten, sich dafür einen ruhigen Zeitpunkt auszuwählen, etwa ein gemütliches Abendessen", sagt von Arx. Aber auch gute Freunde können helfen: "Teenager sollten über ihre Ängste auch mal mit Vertrauten sprechen, die alles aus einer gewissen Distanz sehen." Meistens sind die eigenen Gedanken schon so auf Misstrauen fixiert, dass es kaum möglich ist, klar zu denken.

Treffen hilfreich

Können auch Gespräche die Unsicherheit nicht beseitigen, hilft es vielleicht, den oder die "Ex" einmal zu treffen - "aber lieber ganz zwanglos und gemeinsam mit dem Partner", rät Paar-Therapeut Beer. Ein Abend in der Disco oder auf der Eislaufbahn eigne sich dafür besonders gut. "Es kann sein, dass der "Ex" ja auch schon wieder jemanden hat, und so kann es ein lustiges Treffen zu viert werden. Danach sind ganz bestimmt alle negativen Gefühle weg", sagt Beer.