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Tierkrankheiten Tierkrankheiten: Spezielle Zahncremes für Hunde

26.02.2013, 13:22
Von Flöhen geplagt werden Hunde und Katzen vor allem in den warmen Monaten.
Von Flöhen geplagt werden Hunde und Katzen vor allem in den warmen Monaten. Charles Mann Photography/archiv Lizenz

Halle (Saale)/MZ - Grit S., Naumburg: Wir haben ein Chinchilla-Pärchen. Das Männchen knabbert die Haare des Weibchens am Rücken fast vollständig ab. Was können wir tun?

Antwort: Es handelt sich um Verhaltensauffälligkeiten, die bei kleinen Nagern auftreten und in der Regel schwer zu therapieren sind. Oftmals hilft nur, die Tiere zu trennen. Diesen Versuch sollten Sie starten und sehen, ob das Fell des Weibchens nachwächst. Geschieht das, ist klar, dass die Chinchilla nicht miteinander auskommen. Dann bleibt wirklich nur die Trennung. Wächst das Fell aber nicht nach, wäre mit Hilfe des Tierarztes nach einer anderen Ursache zu suchen.

Beate R., Harzkreis: Unser 14 Jahre alter Kater würgt früh und spuckt Schleim. Was raten Sie?

Antwort: Anzunehmen wäre zunächst, dass es sich um einen verdorbenen Magen handelt. In dem Fall sollten Sie einen Tag lang das Futter weglassen und nur Wasser zu trinken geben. Nach dem futterlosen Tag füttern Sie viele kleine Portionen, um den Magen nicht zu überladen. Gekochtes Geflügelfleisch wird in der Regel gut vertragen. Ansonsten kommen für den Schleimauswurf unterschiedliche Ursachen in Frage wie ein verdorbener Magen, eine Übersäuerung des Magens, eine allergische Reaktion, ein Nierenproblem oder eine Bauchspeicheldrüsenerkrankung. Das sollte vom Tierarzt abgeklärt werden.

Paula S., Eisleben: Unser acht Wochen altes Meerschweinchen niest oft, fühlt sich aber sonst wohl. Wie wäre der Schnupfen zu behandeln?

Antwort: Durch den Umzug und die damit verbundene Wohnungshaltung könnte sich bei dem sehr jungen Meerschweinchen ein kleiner Infekt eingestellt haben. Empfehlenswert ist die Zufuhr feuchter Wärme durch Inhalieren. Ein Topf mit heißem Kamillentee wird vor den Käfig gestellt und über beides ein Tuch gebreitet. Die Inhalation sollte zehn Minuten dauern und öfter wiederholt werden. Stellt sich keine Besserung ein, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen.

Manuela S., Zeitz: Was hilft gegen die tränenden Augen unserer Katze?

Antwort: Eine mögliche Ursache wäre eine Infektion im Auge, zum Beispiel mit Herpesviren, oder eine Verengung oder Verlegung des Tränen-Nasen-Kanals. A und O ist, die Augen sauber zu halten und mit klarem Wasser oder Fencheltee auszuwaschen. Tritt keine Besserung ein und sollte das Augensekret eitrig werden, muss der Fachmann ran.

Karin H., Merseburg: Unser zehn Jahre alter Golden-Retriever-Mix riecht von klein auf stark aus dem Maul. Was hilft?

Antwort: Die häufigste Ursache ist Zahnstein, auf dem sich Bakterien ansiedeln. Sie rufen den starken Mundgeruch hervor. Hier hilft nur kontinuierliches Zähneputzen. Zu Beginn zweimal am Tag. Bei Besserung aller zwei Tage. Für Hunde werden unterschiedliche Zahncremes angeboten, auch rein pflanzliche. Ratsam ist es, die Zahncreme auf den Finger zu streichen. Mit dem Cremefinger werden die Zähne zwischen Lefzen und äußeren Zähnen eingerieben. Andere Ursachen für den Mundgeruch können eine Nierenerkrankung, die Zusammensetzung des Futters oder eine Zahnerkrankung sein. Das müsste abgeklärt werden.

Karin W., Wolfen: Ich habe von Nachbarn eine drei Jahre alte Katze und einen sechsjährigen Kater übernommen. Doch die Tiere vertragen sich nicht, gehen über Tische und Bänke. Die jüngere Katze ist völlig verängstigt. Wird das noch etwas mit den Beiden?

Antwort: Für die Katze ist diese Situation offensichtlich Stress pur, also unzumutbar. Die Aggressivität bei dem Kater kriegen Sie nicht weg. Da hilft nur, eines der beiden Tiere wieder abzugeben. Oder Sie müssen sie räumlich trennen, was bedeuten würde: je ein Zimmer, je ein Katzenklo, je eine Futterstelle. Besser ist in diesem Fall wohl, sich darum zu bemühen, ein Tier weiter zu vermitteln.

Heike K., Bitterfeld-Wolfen: Unser sieben Jahre alter Hund hat Bandwürmer. Ein- bis zweimal im Monat bricht er einen regelrechten Schwall von Würmern aus. Eine bisherige Behandlung hat nicht geholfen. Was raten Sie?

Antwort: Sie sollten Ihren Hund parallel zu der Wurmbehandlung auch gegen Flöhe behandeln lassen. Das ist wichtig, weil Flöhe Hauptüberträger für den Bandwurm sind. Empfehlenswert wäre zudem, den Wirkstoff der Wurmbehandlung zu wechseln. Eventuell hat sich gegen den bisherigen Wirkstoff bereits eine Immunität eingestellt. Wichtig: Tritt bei einem der Tiere im Haushalt Wurmbefall auf, müssen auch alle anderen hier lebenden Tiere wie Hund, Katze, Kaninchen dagegen behandelt werden.

Anne F., Burgenlandkreis: Unsere Katze juckt und beißt sich vor allem im Hals- und Kopfbereich fast blutig. Was können wir tun? Wir vermuten eine Futterallergie.

Antwort: Zunächst: Kratzen sich die Tiere infolge Juckreiz fast blutig und geschieht das im Kopf- und Halsbereich, lässt das auf eine Futterallergie schließen. Geschieht das Kratzen am Rücken, wird ein Flohbefall vermutet. Findet das Kratzen und Lecken im Bauchbereich statt, wird von einer psychogenen Lecksucht ausgegangen. Nach Ihrer Schilderung handelt es sich bei Ihrer Katze um eine Futterallergie. Es gibt keine sinnvollen Bluttests bei Tieren, um dies festzustellen. Bei Katzen und Hunden lösen Rind- und Schweinefleisch sowie Geflügel häufig eine solche Allergie aus. Diese Futtermittel sollten gemieden werden. Bei Verdacht auf eine Allergie wird nach einer Ausschlussdiät verfahren. Ihre Katze erhält sechs bis acht Wochen lang nur eine Eiweiß und eine Kohlenhydratquelle in der Nahrung, die möglichst vorher noch nicht gefüttert wurden. So lässt sich im Ausschlussverfahren ermitteln, worauf Ihre Katze allergisch reagiert. Empfehlenswertes Futter für Hund und Katze sind etwa Wild, Gans, Ente, Kaninchen, Strauß, Pferd, Fisch sowie Kartoffeln und Pastinake. Auch selbst gekochte Nahrung wie Reis, Gemüse, Kartoffel wird gut vertragen.

Monika R., Weißenfels: Wir haben vor einem Jahr einen kastrierten Hund zu uns genommen. Er wird immer dicker. Was können wir dagegen tun? Wir füttern ihn normal.

Antwort: Generell ändert sich durch eine Kastration der Energieumsatz eines Hundes. Er braucht etwa ein Viertel bis ein Drittel weniger Futter. Für Sie bedeutet das, neben weniger Futter dafür zu sorgen, dass der Hund viel Bewegung hat. Eine „normale“ Fütterung und das „normale“ Verwöhnen mit Leckerlis muss bei einem kastrierten Hund zu einer Zunahme führen.

Patrizia S., Halle: Einer unserer Wellensittiche hat von Anfang an einen herunterhängenden Flügel. Ist er gebrochen und lässt sich das heilen?

Antwort: Durch Röntgen wird festgestellt, ob eine Flügelfraktur vorliegt. Ist das der Fall, wird der Flügel ruhig gestellt. Es bestehen gute Heilungschancen, wenn die Fraktur des Flügels nur zwei bis drei Tage alt ist. Sollte der gebrochene Flügel bereits länger vorliegen, beispielsweise ein halbes Jahr, gibt es keine Chance mehr auf Heilung.

Hanna M., Könnern: Unser zwölf Jahre alter Berner Sennenhund ist körperlich gesund. Seit vier Wochen verhält er sich extrem verkehrt. Er schläft draußen statt drinnen und wirkt durcheinander. Gibt es so etwas wie Demenz bei Hunden?

Antwort: Es können bei Hund und Katze altersbedingt demenzähnliche Zustände auftreten. Bemerkbar macht sich das etwa dadurch, dass die Hunde „verkehrte Welt spielen“, sich in der Nacht wie am Tag verhalten und umgedreht. Beispielsweise fressen und jaulen sie nachts wie ansonsten nur am Tag. Gegen ein solches Verhalten gibt es keine zielgerichtete Therapie. Man kann nur versuchen, durch Medikamente eine bessere Durchblutung des Kopfes zu erzielen. Die Behandlung kann, muss aber nicht zum Erfolg führen. Organische Ursachen sollten durch eine Blutuntersuchung abgeklärt werden.

Franziska P., Weißenfels: Unsere Katze niest seit zwei Jahren in Abständen gelben Schleim. Trotz Spritzen wiederholt sich das nach einem Vierteljahr. Wie sehen Sie das? Ist das auf Menschen übertragbar?

Antwort: Nach Ihrer Schilderung handelt es sich um einen chronischen Schnupfen, hervorgerufen durch Viren. Sich zusätzlich ansiedelnde Bakterien führen zur Eiterbildung. Dagegen kann gespritzt werden. Den chronischen Schnupfen kann man oft nur wiederkehrend mit Antibiotika behandeln. Parallel sollten jedoch eine Polypen-, Tumorbildung und eine Zahnwurzelerkrankung ausgeschlossen werden.

Kurt M., Halle: Im Winter war eines meiner ein Jahre alten Hühner zwei Tage einfach sitzengeblieben, gluckte aber auch nicht. Später legte es wieder Eier. Was war der Grund für die Pause?

Antwort: In den Wintermonaten hatten die Hühner kaum Sonne, sie bekamen auch wenig Vitamin D 3. Und trotzdem sollen sie Eier legen. Hilfreich kann sein, Mineralstoffe zur Unterstützung zu füttern. Es gibt Kalk in Körnerform. Auch Grünkohl könnte gefüttert werden.

Fragen und Antworten notierten Dorothea Reinert und Michael Pietsch.