Teuer und rar: Das Freiwillige Soziale Jahr im Ausland
Frankfurt/Main/dpa. - Ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Ausland kostet viel Geld und die Plätze sind rar. «Wer sich für einen Platz interessiert, sollte sich früh bewerben und ein gutes finanzielles Polster mitbringen», erklärt Jaana Eichhorn, Bundestutorin für das FSJ im Bereich Sport.
«Das FSJ im Ausland ist leider noch ein Randprogramm. Bundesweit werden nur etwa 200 Plätze angeboten», sagt Eichhorn. Wer sich für ein FSJ bewerben möchte, sollte sich etwa ein Jahr im Voraus an die einzelnen Träger wenden: «Am besten bewirbt man sich im Herbst des letzten Schuljahres.»
Wo es noch freie Plätze gibt, erfahren Jugendliche direkt beim Träger des Freiwilligen Jahres: «Die Vergabe wird dezentral organisiert und auch die Zulassungsvoraussetzungen sind verschieden», erläutert die Bundestutorin. Einsatzstellen im Ausland bieten zum Beispiel die Kirchen oder das Deutsche Rote Kreuz an.
Der Freiwillige müsse sich außerdem bewusst machen, dass ein solcher Dienst nicht nur zeitaufwändig, sondern auch teuer werden kann. Ein Jahr auf Kosten anderer im Ausland «rumhängen» - dies biete das FSJ nicht. Das Geld für eine Unterkunft oder den Lebensunterhalt müsse der Freiwillige, je nach finanzieller Ausstattung des Trägers, zum Teil selbst aufbringen, sagt Eichhorn.
Wie beim FSJ im Inland gilt, dass der Jugendliche seine Vollzeitschulpflicht abgegolten hat, also meist 16 Jahre alt ist. Der Aufenthalt ist auf maximal 12 Monate beschränkt. Wer beim FSJ nicht zum Zug gekommen ist, kann sich auch bei anderen Freiwilligendiensten wie dem Europäischen Freiwilligendienst, weltwärts oder kulturweit bewerben, empfiehlt Jaana Eichhorn.
Trotz aller Kosten lohnt sich ein FSJ im Ausland aus Sicht der Bundestutorin in jedem Fall: Der Freiwillige kann nicht nur an Selbstbewusstsein, sondern auch an beruflicher Orientierung und interkultureller Kompetenz gewinnen.