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Völliger Kontrollverlust Zugriffsrechte auf Smartphone: Wie wir App-Anbietern unser Smartphone überlassen

Von Steffen Könau 12.11.2017, 10:00

Nach der Installation kommt das unvermeidliche Kästchen. „Diese App will auf Telefonbuch und Standortdienste zugreifen“, steht dann da. Die Liste ist meist länger, oft lassen sich App-Anbieter auch noch den Schreibzugriff genehmigen und gestatten, in Fotos Einblick zu nehmen. Viele Nutzer klicken dennoch auf „Zustimmen“.

Denn sie wissen nicht, was sie tun. Wie eine neue Studie der Internet-Sicherheitsfirma Kaspersky zeigt, sind in Deutschland zahlreiche Smartphone-Besitzer mit der Kontrolle über benötigte Nutzungsrechte auf dem eigenen Handy überfordert.

Für die Untersuchung „Mobile Schadprogramme in Deutschland“ wurden  500 deutsche Nutzer mobiler Geräte befragt, dabei zeigte sich ein hohes Maß an Unwissen und blindem Vertrauen.

Smartphone-Nutzung in Deutschland: Unterschiedliches Wissen zu Zugriffsrechten von Apps auf Mobiltelefon

Schon bei der Frage, wer überhaupt Zugriffsberechtigungen auf private Daten habe, mussten viele passen.  Nur jeder Fünfte war zumindest überzeugt, zu wissen, welchen Anbietern oder Firmen er welche Zugriffsrechte erteilt hat.

38,8 Prozent sagten, dass sie einen groben Überblick haben, es ihnen aber schwer falle, die  Kontrolle zu behalten. Mehr als ein Viertel (27,4 Prozent) achtet darauf, sensible Daten zu schützen, beklagt aber, dass es schwer sei, die komplette Kontrolle darüber zu behalten.

Und fast 15 Prozent gaben einen kompletten Kontrollverlust zu. Sie hätten keinen Überblick darüber, wer ihre Daten lesen oder gar verändern kann. Die Hälfte war sich sogar sicher, noch nie gewusst zu haben, wer Zugriff auf  Daten nehmen kann.

Zugriffsrechte auf dem Smartphone: Wo Nutzer vorsichtig sein sollten

Kein Wunder, denn 38,4 Prozent der Befragten erteilen Zugriffsrechte generell, ohne sie zu lesen. „Doch bei der Erfragung von Geräteadministrator-Rechten sollten immer die Alarmglocken läuten und die Vertrauenswürdigkeit der App überprüft werden“, sagt Christian Funk, Leiter des deutschen Forschungs- und Analyse-Teams bei Kaspersky Lab.

Nicht jede App müsse alles wissen, besondere Vorsicht sei geboten, wenn Apps die Weitergabe von Standort-Daten, Zugriff auf Kontakte oder das Recht zum Versenden von SMS verlangen. (dpa)