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Ein „A“ ist nicht alles Zerlegungstiefe: Der Schlüssel zur einfachen Handy-Reparatur

Wie leicht lässt sich Ihr nächstes Smartphone öffnen? Ein Blick aufs EU-Produktdatenblatt verrät, ob Sie als Laie eine Chance haben - und ob sich die Reparatur überhaupt lohnen würde.

Von dpa 28.11.2025, 14:11
Sie wollen im Zweifel das Smartphone-Display selbst austauschen können? Dann sollten Sie auf die Zerlegungstiefe achten.
Sie wollen im Zweifel das Smartphone-Display selbst austauschen können? Dann sollten Sie auf die Zerlegungstiefe achten. Franziska Gabbert/dpa-tmn

Berlin - Bastler, Umweltschützer, Sparfüchse und andere Interessierte vor: Wer ein neues Smartphone im Fall der Fälle vielleicht selbst reparieren möchte, recherchiert vor dem Kauf am besten einen ganz bestimmten Wert: die sogenannte Zerlegungstiefe.

Denn sie gibt an, wie viele Schritte es braucht, um das Gerät auseinanderzubauen, berichtet die Stiftung Warentest. Ein Bestwert von fünf Punkten steht hier für die geringstmögliche Zerlegungstiefe. Heißt: Selbst Laien können das Gehäuse einfach öffnen, um an das Innenleben heranzukommen.

Gesamtnote für Reparierbarkeit kann täuschen

Auf dem seit Ende Juni 2025 verpflichtenden Energielabel für Smartphones ist eine Gesamtbewertung (A-E) für die Reparierbarkeit aufgeführt. Diese Gesamtnote kann aber in die Irre führen, wenn jemand bei einem „A“ denkt, dass sich das Gerät kinderleicht zerlegen ließe.

Denn in die Gesamtbewertung fließen auch Parameter wie Befestigungs­elemente, benötigte Werk­zeuge, Verfügbarkeit von Ersatz­teilen und Reparaturinfos sowie Software-Update-Zeitraum ein, erklären die Warentester. Zudem nähmen die Hersteller die jeweiligen Bewertungen für die Punktvergabe selbst vor.

Reparieren meint mehr als (einfaches) Zerlegen

Insgesamt betrachtet hat die Zerlegungs­tiefe mit 25 Prozent zwar das höchste Gewicht in der Gesamtbewertung der Reparierbarkeit. Die übrigen fünf Para­meter fließen aber eben auch in den Index ein - und zwar mit einer Gewichtung von jeweils 15 Prozent.

Um an den Einzelpunktwert für die Zerlegungstiefe zu gelangen, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher das zugehörige Produktdatenblatt studieren, das in der sogenannten EPREL-Produktdatenbank der EU-Kommission hinterlegt ist.

Produktdatenblatt per QR-Code oder Link abrufen

Das Produktdatenblatt lässt sich von jedermann einfach und kostenlos abrufen: Einfach den QR-Code auf dem Energielabel des Smartphones scannen. Viele Online-Händler verlinken das Produktdatenblatt aber direkt bei ihren angebotenen Smartphones.

Auf dem Datenblatt finden sich auch Links zu Quellen für Ersatz­teile und für Reparatur­anleitungen, erklären die Warentester. So kann man etwa vor einem Kauf einmal nachschauen, was bestimmte Ersatzteile kosten und welche Arbeits­schritte nötig sind, um etwa Display oder Kamera auszutauschen. Das hilft bei der Einschätzung, wie wirtschaftlich eine Reparatur wäre und ob man sich diese zutrauen würde.