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Spiel der Woche „The Alters“: Überleben mit Jan, Jan und den anderen Jans

Gestrandet auf einem fernen Planeten - und helfen kann man sich nur selbst. Und ein anderes Selbst. Und noch ein anderes Selbst. Was Protagonist Jan in diesem Game passiert, wirft große Fragen auf.

Von dpa 10.07.2025, 00:05
Gestrandet auf einem fernen Planeten: Das ist die Ausgangslage von „The Alters“.
Gestrandet auf einem fernen Planeten: Das ist die Ausgangslage von „The Alters“. 11 bit studios/dpa-tmn

Berlin - Jan ist auf einer Mission: Auf einem fremden Planeten soll er eine mysteriöse Ressource finden, das Rapidium. Es kann die Zeit beeinflussen und beispielsweise Pflanzen sehr schnell wachsen lassen. Doch Jan hat im Survival-Game „The Alters“ auch ein gewaltiges Problem: Bei der Landung ist seine komplette Crew gestorben.

Deshalb muss Jan sich selbst helfen – in einem anderen Sinne, als es zunächst scheint. Denn mit einem Quantencomputer, Rapidium und einer Maschine in seiner Basis kann er alternative Versionen von sich selbst erschaffen: Jans, die in ihrem Leben andere Entscheidungen getroffen haben und so nicht zu einem Konstrukteur, sondern etwa zu einem Wissenschaftler, einem Techniker oder einem Arzt geworden sind.

Jan und seine Alternativen

Diese Alternativ-Jans schickt der Jan, den die Spielenden steuern, an die Arbeit. Sie müssen zum Beispiel in zuvor auf dem Planeten eröffneten Minen Erz abbauen, Nahrung herstellen, oder neue Technologien erforschen. Protagonisten-Jan hält derweil auch immer wieder Rücksprache mit seinem Kontakt auf der Erde, richtet die mobile Basis effizienter aus oder baut mehr Ressourcen-Stauraum.

Und: Er unterhält sich mit den Alternativ-Jans und kümmert sich um deren Wohlbefinden. Denn Techniker-Jan beispielsweise ist überhaupt nicht begeistert, in einer für ihn fremden Welt von seinem Doppelgänger erweckt worden zu sein. Erst mit einfühlsamen Dialogen und einem verbindenden Abendessen taut er langsam auf und stellt sich in den Dienst der Sache.

Zwischen Überleben und Mission erfüllen

Was am Ende der Mission, die zwischen Rapidium zur Erde bringen und schlichtem Überleben immer wieder den Fokus ändert, mit den Alternativ-Jans passiert, ist dabei zunächst auch völlig offen. Und auch, wie es Protagonisten-Jan damit geht, mit anderen Versionen seiner selbst konfrontiert zu sein, die vielleicht ein besseres Leben hatten.

„The Alters“ verpackt diese sehr philosophischen Fragen in ein überzeugendes Survival-Management-Spiel in einem tollen Science-Fiction-Setting. Und die Geschichte lässt den Spielenden viel Raum für eigene Entscheidungen, die zu verschiedenen Enden führen können.

Kritik an ungekennzeichneter KI-Nutzung

In der Kritik stand „The Alters“ zuletzt jedoch, weil Berichten zufolge im Spiel von Künstlicher Intelligenz erstellte Inhalte ohne Kennzeichnung verwendet worden sein sollen. Spielende hätten etwa Text- und Übersetzungspassagen im Spiel gefunden, in denen noch Teile von KI-Antworten zu finden waren. Eine Kennzeichnung, wenn KI-Inhalte genutzt wurden, ist beispielsweise auf der Plattform Steam verpflichtend.

In einem Statement teilte Entwickler und Publisher 11 Bit Studios mit, die gefundenen Texte seien als Platzhalter gedacht gewesen und Übersetzungen seien zwar mit Hilfe von KI in letzter Minute erstellt worden, hätten aber noch durch Übersetzungen von Menschen ersetzt werden sollen.

Das Spiel ist für Playstation 5, Xbox Series X/S und PC erschienen, ab 16 Jahren freigegeben (USK) und kostet rund 30 Euro.