Spotify, Google Music, Deezer Spotify, Google Music, Deezer: Die besten Musik-Streaming-Dienste
Die Zeiten großer Plattensammlungen in den eigenen vier Wänden sind bei den meisten lange vorbei. Musik gibt es heute bei einem der zahlreichen Streaming-Dienste im Internet: Sie bieten Zugriff auf viele Millionen Songs und sind mit oft weniger als zehn Euro pro Monat vergleichsweise günstig.
Es gibt auch Angebote, die sich über Werbung finanzieren und gar nichts kosten. Die Streaming-Dienste sind genauso legal wie Download-Dienste, zum Beispiel iTunes oder Musicload.
Die persönliche Musiksammlung wird damit praktisch grenzenlos. Der Nachteil solcher Streaming-Dienste besteht allerdings darin, dass Nutzer die Musik nicht kaufen, sondern nur ein zeitlich begrenztes Nutzungsrecht erhalten. Wer irgendwann nicht mehr zahlt, hat dann gar nichts mehr.
18 Millionen Deutsche nutzen Dienste
Im ersten Halbjahr 2014 habe sich der Umsatz im Geschäft mit Musikstreaming auf 57,4 Millionen Euro im Jahresvergleich nahezu verdoppelt, berichtete der Bundesverband Musikindustrie (BVMI). In diesem Zeitraum seien rund fünf Milliarden Streams abgerufen worden.
Insgesamt nutzten 18 Millionen Menschen in Deutschland Dienste wie Spotify, Deezer, Juke oder Soundcloud, ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des IT-Branchenverbandes Bitkom. Vergangenes Jahr seien es erst sechs Millionen Nutzer gewesen. Derzeit gibt es in Deutschland laut BVMI 15 Audiostreaming-Dienste, die von den Musikfirmen lizenziert wurden und Musikflatrates anbieten.
So attraktiv derartige Streaming-Abomodelle für die Nutzer sind, so problematisch sind sie für die Künstler und Musiker. „Talking Heads“-Frontmann David Byrne oder Thom Yorke von Radiohead kritisieren von Beginn an die niedrigen Erlöse. Der Musiker Johnny Haeusler hat kürzlich detailliert aufgeschlüsselt, welche Einnahmen er mit seiner Band Plan B im Internet im vergangenen Jahr erzielt hat. Nämlich so gut wie keine.
Spotify zahle zum Beispiel 0,5 Cent pro Stream, Youtube nur 0,1 Cent, schreibt Haeusler. Bei 17.295 Streams auf Spotify sind das 79,06 Euro im Jahr. Youtube habe gerade einmal 4,80 Euro für Streams im gesamten Jahr 2013 ausgezahlt. Und das seien nur Beträge, die ein Musiklabel erhalte, bei den Musikern selbst komme am Ende noch viel weniger an.
Wir haben das Angebot aus User-Sicht unter die Lupe genommen und unsere persönlichen Streaming-Charts für Sie zusammengestellt:
Soundcloud ist eine Social-Media-Plattform für Musik im Netz. Musiker und Labels nutzen Soundcloud, um ihre Musik bekannter zu machen. Musikfans finden hier auch Material, das nicht nur auf den offiziellen Kanälen erschienen ist. Die Audio-Dateien werden bei SoundCloud grafisch in Waveform angezeigt.
Preis: Musikhören ist kostenlos
Besonderheit: Kommentare können sekundengenau in Musikstücken platziert werden. Lieder können per Widget auf fremden Webseiten eingebettet werden.
Sitz: Berlin (seit 2007)
Homepage:www.soundcloud.com
Ampya bietet Zugriff auf rund 20 Millionen Songs aus elf Genres, von Pop über Rock bis Metal und Dance. Ampya setzt auf den Dolby Pulse Audio-Codec, dieser verspricht ein hochwertiges Musikhören auch bei niedriger Bandbreite. Der Streamingdienst liegt allerdings, was Umfang und Qualität des Angebots angeht, eher im Mittelfeld im Vergleich zu anderen Anbietern. Ampya gehört zur "ProSiebenSat.1 Media AG". Im Juni wurde der Dienst an Deezer verkauft, während das Portal unter dem Dach von MyVideo weitergeführt wird.
Preis: Kostenfrei mit Werbung und kein Zugriff über Mobilgeräte, Pakete für 4,99 Euro und 9,99 Euro im Monat - alle Inhalte werbefrei und in bester Qualität
Besonderheit: Über die Funktion "Passt zu Deiner Musik" fügt Ampya der eigenen Playlist automatisch Titel hinzu, die dem eigenen Musikgeschmack entsprechen könnten. Als einziger Musik-Streaming-Dienst im Vergleich stellt Ampya auch 57.000 offizielle Musik-Videos bereit.
Sitz: Berlin (seit 2011)
Homepage: www.ampya.com
Napster ist einst als erste Musik-Tauschbörse am Rande der Legalität bekannt geworden. Revolutionär war dabei sein Peer-to-Peer-Ansatz (P2P). Für mediales Aufsehen sorgte die Band Metallica, die Napster wegen seiner Gratiskultur verklagte. Napster musste daraufhin in seiner klassischen Form dicht machen. Heute ist Napster legal und bietet rund 20 Millionen Songs sowie Tausende Hörbücher an. Die Qualität der verfügbaren Inhalte reicht von 64 kbit/s bis 192 kbit/s. Im Oktober 2011 wurde Napster vom Konkurrenten Rhapsody aufgekauft.
Preis: zwei Flatrates für 7,95 Euro/Monat bzw. 9,95 Euro/Monat. Letztere Variante bietet auch auf mobilen Endgeräten unbegrenzten Zugriff.
Besonderheit: Insgesamt lassen sich sechs Geräte – drei PCs oder Macs und drei Mobilgeräte – auf einem Napster-Account anmelden.
Sitz: Seattle, Washington (seit 1999), als Bezahldienst seit 2003
Homepage:www.napster.de
Rdio wurde von den Skype-Gründern Niklas Zennström und Janus Friis sowie Carter Adamson gegründet. Die Zahl der verfügbaren Titel beläuft sich laut eigenen Aussagen auf über 25 Millionen Songs. Neue Musik lässt sich unter anderem durch die „Heavy Rotation“ finden, sie zeigt personalisierte Musikempfehlungen und Musik, die Freunde gerne hören. Zudem gibt es Top-Charts und eine Liste der Neuerscheinungen.
Preis: maximal 9,99 Euro/Monat
Besonderheit: Als Besonderheit hebt Rdio das Teilen der Lieblingssongs im eigenen Sozialen Netzwerk hervor. Möglich ist etwa ein Austausch von Tracks oder das Erstellen gemeinsamer Abspiellisten.
Sitz: San Francisco (seit 2010)
Homepage: www.rdio.com
Deezer verfügt mit mehr als 30 Millionen Songs über ein sehr umfangreiches Angebot. Bei der Musiksuche kann man sich durch 14 Genres klicken oder die Möglichkeit nutzen, das Angebot nach Regionen wie Asien, Westeuropa oder Nordamerika zu durchsuchen. Desweiteren gibt es die Kategorien: Labels und Epochen.
Preis: Kostenloses Discovery-Paket 12 Monate gratis, jedoch mit Werbung und ohne mobile Nutzung, Premium-Pakete für 4,99 oder 9,99 Euro/Monat
Besonderheit: das riesige Angebot und die lange kostenlose Testphase
Sitz: Paris (seit 2007)
Homepage: www.deezer.com
Simfy bietet eine Musikauswahl von 25 Millionen Songs aus mehr als 20 Genres - ein großes Angebot also. Neben den alt bewährten Musikgenres findet man hier auch Kategorien wie Hörspiele oder die Kinderecke. Die Streaming-Qualität liegt zwischen 192 und 320 kbit/s. Seit Anfang Oktober 2010 kooperiert Simfy auch mit dem Radioportal Last.fm, so dass die Nutzer die Möglichkeit haben, das Musikportfolio beider Anbieter zu kombinieren und die bei Simfy gehörten Titel im Nutzerprofil bei last.fm zu speichern.
Preis: Pakete für 4,99 und 9,99 Euro im Monat
Besonderheit: Auch wenn man Simfy auf Wunsch genauso mit Facebook verbinden kann wie Spotify: Verpflichtend ist ein Konto bei dem Online-Netzwerk nicht. Simfy könnte deshalb eine Streaming-Alternative für Facebook-Verweigerer sein.
Sitz: Berlin (seit 2007)
Homepage: www.simfy.de
Beats Music von Apple hat es sich zum Ziel gesetzt, großen Konkurrenten am Musik-Streaming-Markt wie iTunes, Rdio und Google Play Music den Rang abzulaufen. Ebenso wie Spotify bietet der Streaming-Dienst seinen Nutzern Zugriff auf mehr als 20 Millionen Songs. Der Dienst ging erst im Januar 2014 online. Die Firma Beats Electronics, die seit Ende Mai zu Apple gehört, wurde einst von Rapper Dr. Dre gegründet. Sie stellt Kopfhörer her.
Preis: 9,99 Euro/Monat
Besonderheit: Beim erstmaligen Start der App fragt der Streaming-Service, welche Genres, Bands und Sänger Ihnen besonders gefallen.
Sitz: Santa Monica, Kalifornien (seit 2014)
Homepage: www.beatsmusic.com
Google Music bietet 20 Millionen Songs aus 21 Genres und eine kostenlose Testphase von 30 Tagen. Bis zu 20.000 eigene Songs können in der eigenen Musiksammlung gespeichert werden, Musik muss bei Google Play gekauft werden. Die verfügbaren Titel lassen sich bei Google Music mit einer Bitrate von bis zu 320 Kbit/s wiedergeben – Google teilt sich in Sachen Sound-Qualität also den Spitzenplatz mit Deezer, Simfy und Spotify. Insgesamt lassen sich zehn Geräte über ein Google-Konto anmelden und nutzen, unbegrenzten Zugriff hat man als Abonnent jedoch nur mit vier Geräten.
Preis: 9,99 Euro/Monat
Besonderheit: Eingebunden ist der neue Dienst auch bei Google+. Nutzer können ein Lied, das sie im Android Market gekauft haben, ihre Freunde im Online-Netzwerk ein Mal kostenlos hören lassen.
Sitz: Mountain View (seit 2011)
Homepage: play.google.com
Wimp bietet über 23 Millionen Songs. Der Anbieter ist bisher in 5 Ländern hörbar: neben Deutschland auch noch in Norwegen, Dänemark, Schweden und Polen. Wimp ist zwar international hörbar, aber der Nutzer muss sich in einem der 5 oben genannten Länder registriert und mindestens einmal eingeloggt haben. Angekündigt wurde nun gegen einen höheren Preis die Bereitstellung von Musik im verlustfrei komprimierten FLAC-Format - und damit eine Klangqualität auf CD-Niveau. Neben personalisierten Stimmungs-Playlisten a la Beats Music gibt es ab sofort auch eigene User-Profile, Musikvideos auf Künstler-Seiten und eine optimierte Menü-Navigation.
Preis: 4,99 bzw. 9,99 Euro/Monat, das Paket mit verlustfreier Soundqualität kostet allerdings 19,99 Euro/Monat
Besonderheit: Wimp bietet darüber hinaus noch ein echtes Feature: die Songerkennung: mit der man unterwegs mit seinem Smartphone einen Musiktitel den man irgendwo hört erkennen lassen, finden und direkt abspielen (oder einer Playlist hinzufügen) lassen kann.
Sitz: Berlin (seit 2012)
Homepage: www.wimp.de
Spotify hat weltweit über zehn Millionen zahlende Kunden und weitere 40 Millionen aktive Nutzer, die auf das kostenfreie, werbefinanzierte Angebot zugreifen. Auch bei Spotify gibt es etwa 20 Millionen Songs. Täglich kommen 20.000 dazu, Neuerscheinungen sowie Klassiker aus den Archiven. Die Genrevielfalt ist riesig, allerdings gibt es bisher keine Musikvideos. Nur das Premium-Paket von Spotify bietet auch offline Zugriff auf das Musik-Streaming. Allerdings muss man die gewünschten Songs oder Playlisten zuvor auswählen und dann auf "offline verfügbar machen" klicken, sodass diese für Internet-unabhängigen Musik-Genuss heruntergeladen und zur Verfügung gestellt werden.
Preis: Die freie Variante wird von Werbung unterbrochen. Premium-User zahlen 9,99 Euro/Monat
Besonderheit: Unter der Kategorie "Entdecken" werden Künstler und Musiker offeriert, die dem Musikgeschmack entsprechen könnten. Zudem kann man vorgespeicherte Playlisten zu bestimmten Themen wie Charts, Chill, Party oder Hip Hop abspielen.
Sitz: Stockholm (seit 2006)
Homepage: www.spotify.com