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Kann jeden treffen Kann jeden treffen: Wie schütze ich mich vor Erpresser-Software im Netz?

16.05.2017, 11:36

Hunderttausende Rechner weltweit wurden durch den Erpressungs-Trojaner „Wanna Cry“ infiziert. Privatcomputer werden immer wieder zum Ziel von Hacker – es kann dabei jeden treffen. Kann man sich als überhaupt davor schützen? Und wie sollten Nutzer handeln, wenn sie erpresst werden? Die wichtigsten Fragen und Antworten in der Übersicht.

Updates installieren

Viele User denken, dass Updates für Browser und Betriebssysteme nur neue Funktionen bringen. Das stimmt aber nicht: Sie schützen vor allem auch vor Infektion mit schädlicher Software. Denn mit den Updates schließen die Betreiber entdeckte Sicherheitslücken, von denen es fast wöchentlich neue gibt.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) rät deshalb möglichst zum Aktivieren der automatischen Updates. Im aktuellen Fall von „Wanna Cry“ sind Windows-Rechner mit aktuellen Betriebssystemen laut Microsoft seit März geschützt – wenn alle Updates installiert wurden.

Für das veraltete Windows XP wurde ein Notfall-Update nachgereicht. Wer noch immer einen XP-Rechner nutzt, sollte es dringend installieren. Das BSI rät generell vom Einsatz veralteter Betriebssysteme wie Windows XP ab. Auch Nachfolger Windows Vista wird ab dem Sommer nicht mehr mit Updates versorgt und sollte durch neuere Versionen ersetzt werden.

Misstrauisch sein

Generell gilt: Seien Sie misstrauisch im Internet. Das heißt: Keine unbekannten E-Mail-Anhänge öffnen, keine Links anklicken, keine unbekannte Software herunterladen.

Behalten Sie außerdem immer im Hinterkopf, dass auch Mails von Bekannten oder Freunden nicht sicher sind. Es könnte sein, dsas deren Online-Konten schon gehackt oder ihre Rechner mit Schadsoftware infiziert sein. Deshalb sollten Sie nicht unüberlegt Anhänge oder Links in E-Mails öffnen, vor allem nicht, wenn schon die Bezeichnung ihnen verdächtig vorkommt.

Schutzsoftware nutzen

Aktivieren Sie alle Schutzfunktionen des Betriebssystems, rät das BSI. Antivirensoftware bietet weiteren Schutz, muss aber auch immer auf dem neuesten Stand sein.

Daten sichern

Wer immer aktuelle Kopien seiner Daten hat, kann im Fall der Fälle einfach alles neu installieren. Windows (Sichern und Wiederherstellen) und MacOS (TimeMachine) haben leicht zu bedienende Möglichkeiten zur Datensicherung. Damit diese Sicherungen bei Befall mit Schadsoftware nicht auch verschlüsselt werden, speichert man sie am besten auf externe Medien.

Das können externe Festplatten oder SSD-Speicher, Online-Speicher aber auch DVDs sein. Zur Sicherheit sollten die externen Speicher nur während der Sicherung angeschlossen sein. Wer ganz sichergehen will, speichert seine Daten im Wechsel auf zwei verschiedene externe Festplatten.

Der Rechner ist infiziert, was tun?

Wird aus Versehen verdächtige Software installiert oder tauchen seltsame Warnmeldungen auf, sollte man den Rechner schnell vom Netz trennen. So kann sich der Schädling nicht weiter ausbreiten. Wer seine Daten gesichert hat, kann den Rechner neu aufsetzen, für einige Schädlinge gibt es auch Entschlüsselungsprogramme. Das Landeskriminalamt Niedersachsen rät zur Anzeige bei der Polizei.

Nie bezahlen

Den Forderungen der Erpresser hinter den Verschlüsselungstrojanern sollte man nie nachkommen, rät das LKA Niedersachsen. Das hat mehrere Gründe: Zum einen ist nicht garantiert, dass man nach Zahlung des Lösegelds wieder Zugriff auf seine Daten erhält. Zum anderen unterstützt die Zahlung die Täter bei ihrer Arbeit, so das LKA. Jede Zahlung begünstigt also neue Angriffe mit Erpressungs-Software. (chs/dpa)