Hilfsaktion für Kai-Eric Fitzner Hilfsaktion für Kai-Eric Fitzner: Ein altes Buch hilft einer Familie
Innerhalb von 24 Stunden stürmt das Buch „Willkommen in Meer“ die Bücherstarts, bei Amazon steht es am Donnerstag auf Platz eins, auch die jüngst erschienene Autobiographie von Thomas Gottschalk hat es hinter sich gelassen. Und stündlich kommen Rezensionen von neuen Lesern dazu.
Doch der Hintergrund der Erfolgsgeschichte des Buches ist tragisch. Kai-Eric Fitzner, ein Oldenburger Autor und Vater von drei Kindern, liegt nach einem Schlaganfall im künstlichen Koma. Die Familie des selbstständigen Autors stürzt das in finanzielle Not. In einem ergreifenden Aufruf bittet seine Frau Raja auf Facebook um Hilfe.
„Wir haben große Angst um ihn“
Sie schreibt: „Die Ärzte können noch keine Prognose darüber geben, ob er überleben wird oder wieviel seines Gehirnes dauerhaft beschädigt sein wird. Wir haben sehr große Angst um ihn.“ Dazu hätten sie gerade erst versucht, sich selbstständig zu machen, sie selbst studiere, Kredite seien abzubezahlen, die finanzielle Situation sei „katastrophal“. Sie bittet die Öffentlichkeit um Unterstützung und ruft dazu auf, Kai-Erics Buch zu kaufen, zu verschenken und darüber zu reden und zu schreiben.
Fast 7000 Menschen hatten den Post am Donnerstagmorgen schon geteilt, in Kommentaren drücken sie ihr Mitgefühl aus und versprechen zu helfen.
Blogger solidarisieren sich: Kai Thrun schreibt zum Beispiel „Hallo Internet, deine Hilfe wird benötigt!“.
Und unter #einBuchfürKai verbreitet sich auf Twitter die Nachricht über den erkrankten Autor, seine in Not geratende Familie und sein Buch rasend schnell.
Unterstützer richten Spendenkonto ein
Inzwischen gibt es ein Spendenkonto für die Familie. Denn, so schreibt das Portal lesen.net, Fitzner habe sein Buch selbst verlegt und bei Amazon zum Verkauf angeboten. Und wenn jemand „Willkommen im Meer“ für knapp 13 Euro kauft, kommen nicht mal drei Euro bei der Familie an, zeigt einer von Fitzners Unterstützern in seinem Blog.
Auf dem Spendenkonto sind inzwischen mehr als 1000 Euro eingegangen. lesen.net schätzt außerdem, dass schon gestern mehrere tausend Menschen das Buch gekauft haben.
Die Geschichte um Fitzner und seine Familie ist tragisch. Sie zeigt aber auch, dass die sozialen Netzwerke wirklich sozial sein können.
