Spiel der Woche „Ghost of Yotei“: Wunderschöne Rache
Als Söldnerin durch Japan reiten und Feinde mit dem Schwert jagen: Darum geht es in diesem Action-Adventure, traumhaft inszeniert auf der PS5. Aber liefert das Spiel auch Innovation für das Genre?

Berlin - Es ist nicht unbedingt die neueste Geschichte, die „Ghost of Yotei“ erzählt. Der Nachfolger des gefeierten Open-World-Spiels „Ghost of Tsushima“ beginnt mit einer brutalen Szene: Die Familie eines Schmieds wird von Gesetzlosen massakriert. Nur die Tochter entkommt lebend – und kehrt Jahre später zurück, um sich an den Tätern zu rächen.
Diese Rache ist die Aufgabe in dem wunderschön gestalteten Spiel, das im frühen 17. Jahrhundert angesiedelt ist. Protagonistin Atsu will die Yotei-Six-Bande umbringen, die für das Massaker an ihrer Familie verantwortlich ist. Und dafür muss sie die Bande auf der nördlichen großen Insel des heutigen Japan erst einmal aufspüren.
Tod den Yotei Six
Die Spielenden bewegen sich dafür durch eine offene Welt, in der es viel zu erkunden gibt. Die ersten Ziele sind die Ruine des ehemaligen Elternhauses der Protagonistin und eine Gaststätte, in der sich der erste der Yotei Six aufhalten soll.
Zunächst bekommen die Bösewichte nur Atsus Katana-Schwert zu spüren. Später kommen weitere Waffen hinzu, die wie in einem Schere-Stein-Papier-System jeweils besonders gut gegen eine andere Waffenart funktionieren. Im Idealfall kommen Spielende in einen regelrechten Kampf-Flow.
Leveln am Schrein
Neue Fähigkeiten lernt Atsu nicht wie sonst oft üblich durch Erfahrungspunkte, sondern mit dem Besuch bei Schreinen, die in der offenen Welt verteilt sind. Davor warten gelegentlich auch Gegner, wie in einem besonders optisch inszenierten Kampf auf einem nebligen Feld hinter einem Friedhof.
Einige Verbesserungen liegen auch hinter Herausforderungen, die den tatsächlichen Skill der Spielenden testen – wie etwa Bambusrohre mit einer schnell ausgeführten Tastenkombination zu teilen.
Wenig Innovation
Auch Tarntechnik (Stealth) ist ein wichtiger Teil des Spiels – wenn auch ohne große Neuerungen. Hohes Gras, Blickwinkel der Gegner vermeiden und sie von hinten meucheln. Bis man irgendwann auffliegt und sich doch durch die alarmierte Horde kämpfen muss.
Immer wieder trifft Atsu auf neue Charaktere, die ihr helfen und sich langsam zu einer Widerstandstruppe formieren.
Interessanter Mix mit toller Optik und gutem Kampfsystem
Insgesamt erfindet „Ghost of Yotei“ weder das Genre der Open-World-Action-Adventures noch die eigene Rache-Geschichte neu. Allerdings bringt das Spiel verschiedene interessante Elemente zusammen und packt sie sehr dicht in eine atemberaubende Optik. Auch das Kampfsystem überzeugt.
„Ghost of Yotei“ ist für die Playstation 5 erschienen, hat keine Jugendfreigabe (USK ab 18 Jahren) und kostet rund 80 Euro.