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Supermärkte Aldi, Kaufland und Co.: Neuer Service für Kunden ab Juli

Ab dem 1. Juli gibt es eine neue Verordnung für Supermärkte, Drogerien und Discounter: Sie sollen kostenlos Elektroschrott zurücknehmen. Das neue Angebot für Kunden bedeutet Hindernisse für den Einzelhandel. Und es ist an eine Bedingung geknüpft.

16.06.2022, 12:17
Ab Juli können alte Geräte in Supermärkten, Discountern oder Drogerien zurückgegeben werden.
Ab Juli können alte Geräte in Supermärkten, Discountern oder Drogerien zurückgegeben werden. Foto: Markus Scholz/dpa

Magdeburg/DUR - Supermärkte, Discounter und Drogerien müssen ab Juli alte Elektrogeräte zurücknehmen. Grund dafür ist das neue Elektro- und Elektronikgerätegesetz. Die neue Regelung bedeutet mehr Flexibilität für den Kunden bei der Entsorgung der alten Geräte, birgt aber eine Bedingung in sich. Der Einzelhandel scheint darauf noch nicht vorbereitet zu sein.

Neue Regelungen für Elektroschrott - Rückgabe auch beim Discounter möglich?

Nach bisher gültiger Rechtslage waren Händler von Elektro- und Elektronikgeräten verpflichtet, alte Geräte zurückzunehmen, wenn der Kunde gleichzeitig ein neues Elektrogerät der gleichen Art kauft. Die sogenannte 1:1-Regel galt bei Händlern mit einer Verkaufsfläche von mehr als 400 Quadratmetern.

Ab Juli sollen jetzt Supermärkte und Discounter diese ohne 1:1-Regel zurücknehmen. Das gilt für Händler mit einer Gesamtverkaufsfläche von mehr als 800 Quadratmetern Verkaufsfläche, die mehrmals im Jahr Elektronik verkaufen. Dabei ist aber die Größe des Geräts wichtig: Elektronik mit einer Kantenlänge unter 25 Zentimeter müssen kostenlos und ohne den Kauf eines Neugeräts zurückgenommen werden. Für größere Geräte gilt weiterhin Schrott gegen Neuware.

Neue Regeln für Rückgabe alter Elektrogeräte: Supermärke schlecht aufgestellt

Wasserkocher und Co. Können also dann im nächsten Supermarkt oder Discounter abgeben werden. Allerdings scheint das problematisch für die Händler zu sein. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat dazu eine Umfrage in 13 der größten Supermärkte, Discounter und Drogerien gemacht. Daraus geht hervor, dass die „Supermärkte und Drogerien offenbar vielfach unzureichende Konzepte für Rücknahme, Wiederverwendung und Recycling“ haben.

Sie fordert Lebensmitteleinzelhändlern dazu auf, umfangreiche Informationen für Kunden und ein verbraucherfreundliche Rückgabeoption anzubieten.

Informieren Märkte die Kunden gut genug über Rücknahmeregeln?

„Eine Rückgabe an der Supermarktkasse, wie es bei Aldi Süd geplant ist, wird Kundinnen und Kunden unter Druck setzen. Stressige, unangenehme Situationen bei der Rückgabe sind da vorprogrammiert. Auch jeweils ein Hinweisschild, wie es Lidl plant, informiert Kundinnen und Kunden nicht ausreichend über ihre Rückgaberechte“, erklärt DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.