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Taschen Taschen: «Hackenporsche» und Jutebeutel haben ausgedient

Von Melanie Brandl 02.05.2006, 16:00
Netter Hingucker und Farbtupfer - eine schicke Tasche kann das Einkaufs-Outfit aufpeppen. (Foto: dpa)
Netter Hingucker und Farbtupfer - eine schicke Tasche kann das Einkaufs-Outfit aufpeppen. (Foto: dpa) Picard

Hamburg/Offenbach/dpa. - «Man kann sich auch zum Einkaufen nett anziehen, ohne gleich totalaufgestylt zu wirken», sagt Maria Hans, Stylistin aus Hamburg. «Undda kann eine schöne Tasche ein netter Hingucker und Farbtupfer sein.»Große, praktische Modelle aus diversen Materialien und inverschiedenen Farben gebe es mittlerweile in Hülle und Fülle. «Aufdas Baumwolltäschchen mit Werbedruck der Apotheke um die Ecke mussdaher keiner mehr zurück greifen.»

In der Tat liegen gerade großformatige Taschen im Trend, bestätigtTraudel Albrecht-Fuchs, Modeberaterin beim Bundesverband Lederwarenund Kunststofferzeugnisse in Offenbach. So werde das Praktische mitdem Modischen verbunden, «und der olle Nylon-Beutel kann getrost imSchrank bleiben».

Schickes und dabei praktisches Einkaufen hat der HerstellerReisenthel aus Puchheim (Bayern) zum Programm gemacht. SeinEinkaufskorb «carrybag» unterscheidet sich optisch gravierend vomherkömmlichen Weidenkorb: Er besteht aus einem leichten Alurahmen undstabilem Polyester und ist in knalligen Farben von Pink über Orangebis Kiwi erhältlich.

«Wichtig ist, gerade bei Taschen, die tatsächlich zumLebensmitteleinkauf gedacht sind, dass sie in leerem Zustand ganzklein zusammenfaltbar sind», sagt Albrecht-Fuchs. Auch hier hatReisenthel diverse Lösungen parat: Der «easyshoppingbag» lässt sichnicht nur auf die Größe eines kleinen Regenschirms zusammenklappen,sondern auch im Einkaufswagen einhaken.

Und selbst die einst als «Hackenporsche» verpönten Trolleys sindbei Reisenthel nicht nur knallbunt und schick gestaltet, sondernebenfalls auf minimalstem Raum verstaubar: Eingeklappt nehmen siekaum mehr Platz weg als ein Schminktäschchen. Erst bei Bedarfverwandeln sie sich in die praktischen Einkaufshelfer. «Warum sollteman sich den Rücken brechen, wenn man die Einkäufe auch hübschverpackt hinter sich herziehen kann?», so Stylistin Maria Hans.

Kein Wunder also, dass sich der Trend zum schicken Shoppen längstin der gesamten Branche durchgesetzt hat. «Wir haben unser Sortiment im Bereich Oversizetaschen aufgestockt, um diesen Ansprüchen gerechtzu werden», sagt Virginia Naomi Bosse von Bree in Isernhagen(Niedersachsen). Funktionalität und Tragekomfort sollen miteinanderverbunden werden. «Deshalb stehen bei uns vor allem Shopper ausLeinen und Canvas oder anschmiegsamem Leder auf dem Programm.»

Auch Picard aus Obertshausen bei Frankfurt am Main setzt auf großeTaschen, die viel Stauraum bieten und trotzdem edel aussehen. Während«Giardino» aus Crash-Wildleder mit einem Blumenmuster in hellenPastellfarben verziert ist, leuchten die Früchte bei der Serie«apple» in knalligem Grün und Rot.

Weniger edel, dafür umso witziger sind die Einkaufstaschen vonPolyshop (www.multipleshop.de) in Hamburg. Die bunten Taschen ausPoly-Vlies spielen mit ihren Aufdrucken wie «Ersatz-Befriedigung»oder «Shopaholic» ironisch auf das schlechte Gewissen nach demShoppen an.

Knallbunte Hingucker sind auch die «Taschelinos» von Koziol inErbach (Odenwald). Aus Kunststoff hergestellt und wahlweise mit einemHerz oder einer Blume aus Filz aufgepeppt, sind diese Taschen nichtnur stabil und schmutzunempfindlich, sondern bieten eine Menge Platzfür Einkäufe aller Art.

Wem solche Shopper noch immer zu gewöhnlich sind, der kann sichseinen persönlichen Einkaufshelfer zuschneiden lassen. Die Firma«bemybag» (www.bemybag.de) bietet diverse Shopper aus LKW-Planen an,die entweder mit Blumen- oder Kräutermotiven gemustert sind, oder vomKunden selbst zusammengestellt werden können. Auf Wunsch lassen sichsogar Fotos oder Grafiken einarbeiten.

Selbst die verpönten Plastiktüten können zu schicken Taschenmutieren. «Solche Tüten kommen ja meist sehr bunt und farbenfrohdaher», sagt Designerin Maren Krämer aus Bremen. «Deshalb ist esmanchmal schade, sie nach Gebrauch einfach wegzuwerfen.» Unter demLabel «tüta» (www.tueta.com) schenkt Maren Krämer ihnen ein zweitesLeben: Mit praktischer Innentasche ausgestattet und stabilerSchutzfolie veredelt, werden die banalen Plastiktüten auf diese Weisewieder hip.