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Süße Genüsse: Beerensträucher jetzt pflanzen

Von Helga Panten 25.09.2008, 07:21

Bonn/dpa. - Leckermäuler stehen auf Beeren: Köstlich sind die Frische Roter Johannisbeeren, die süße Stachelbeeren-Säure, das kräftige Aroma der Brombeeren oder die schmelzende Himbeer-Süße. Am besten schmeckt es frisch gepflückt. Der eigene Garten macht's möglich.

Notfalls bietet auch ein Kübel auf dem Balkon Beerensträuchern Platz. Der Herbst ist genau richtig, um sie zu pflanzen. Nur die etwas frostempfindlichen Brombeeren kommen besser im Frühjahr in den Boden.

Gesunde Sorten zu pflanzen ist bei Beerensträuchern das A und O. Bei Himbeeren bedeutet das: Unbedingt auf virusfreies Ausgangsmaterial achten. Oder noch besser: Gegen Blattläuse resistente Sorten wählen. Blattläuse übertragen Viruserkrankungen, die verkrüppelte Blätter und Früchte hervorrufen. Sorten wie 'Rutrago', mit aromatisch-festen Früchten im Juli und 'Autumn Bliss', die noch im Herbst für köstliche Früchte sorgt, bleiben weitgehend läusefrei.

Stachelbeeren haben oft Probleme mit Amerikanischem Mehltau, der den Strauch mit einem weiß-filzigen Belag überzieht und ihn kümmern lässt. Gute Mehltauresistenz zeigen die grüne, reichfrüchtige 'Invicta', die dunkelgelbe 'Hinnonmäki', 'Mucurines', die sich für raue Lagen gut eignet, oder die wenig bestachelte, purpurrot-früchtige 'Redeva'. Grundsätzlich sind Hochstämmchen weniger mehltau-gefährdet als Büsche.

Unter den Johannisbeeren gilt 'Heinemanns Rote Spätlese' mit langen roten, reich tragenden Trauben als sehr gesund. Auch 'Rolan' und 'Rovada', beide sehr aromatisch, haben sich bewährt. Bei den weißfrüchtigen Sorten besitzen 'Blanka' und die zuckersüße 'Weiße Versailler' eine hohe Widerstandsfähigkeit. Unter den Schwarzen Johannisbeeren hat 'Titania' die besten Abwehrkräfte.

Alt bewährt unter den Brombeeren ist die Sorte 'Theodor Reimers' mit großen aromatischen Früchten. Wer ihre Dornen fürchtet, greift besser zu 'Nessy', der vielleicht besten stachellosen Sorte.

Der richtige Platz für die Beerensträucher ist sonnig, warm und geschützt. Vor dem Pflanzen wird der Boden gründlich gelockert, mit Kompost und organischem Dünger verbessert. Die Pflanzgrube sollte etwa doppelt so breit und so tief sein wie der Ballen. Abgebrochene und verletzte Wurzeln werden abgeschnitten.

Nach der Pflanzung geht es an den Rückschnitt. Bei den Johannisbeeren werden die fünf bis sieben stärksten Triebe auf rund ein Drittel gekürzt, alle anderen entfernt. Im Pflanzjahr werden Stachelbeeren ähnlich behandelt. Später dürfen sie acht bis zehn Triebe tragen. Rund 30 Zentimeter Länge ist für die jungen Ruten der Him- und Brombeeren das rechte Maß. Bei den Brombeeren bleiben im ersten Jahr nur ein bis zwei kräftige, junge Ruten stehen.

Johannis- und Stachelbeer-Büsche stehen aus eigener Kraft aufrecht. Him- und Brombeeren mit ihren elastischen Ruten werden aufgebunden. Abgetragene und schwache Ruten von Him- und Brombeeren werden meist direkt nach der Ernte zurückgeschnitten. Sie können aber auch als Frostschutz für die jungen Brombeerruten bis zum Frühjahr stehen bleiben. In rauen Lagen überwintern junge Brombeer-Triebe aber besser abgedeckt und geschützt am Boden.

- Krankheitsresistente Sorten wählen

- Mit ausreichend großem Abstand pflanzen, damit Luft an die Pflanzen kommt und Blätter und Triebe nach Regen rasch abtrocknen

- Möglichst sonnigen Standort wählen

- Regelmäßig kontrollieren und erkrankte Triebteile sofort entfernen

- Bei Trockenheit vor und während der Blüte ausreichend gießen

- Mit Vlies oder Folie abdecken, wenn Frost während der Blüte droht

- Mit Mulchabdeckung Wurzeln und Boden schützen

- Ausreichend düngen, aber nicht überdüngen