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Studie Studie: Kinder wachen von Rauchmeldern nicht auf, aber von Mamas Stimme

05.11.2018, 13:11
Kinder haben einen tiefen Schlaf. Viele wachen sogar von einem lauten Signalgeräusch nicht auf.
Kinder haben einen tiefen Schlaf. Viele wachen sogar von einem lauten Signalgeräusch nicht auf. picture alliance / dpa /Patrick Pleul

Columbus - Für Eltern ist es wohl eine der schlimmsten Vorstellungen, dass nachts im Haus ein Feuer ausbricht und die eigene Familie im Schlaf davon überrascht wird. Beruhigend und hilfreich ist da wiederum, dass seit einiger Zeit Rauchmelder in Wohnräumen verpflichtend sind.

Doch gerade bei Kindern sind die gar nicht so wirksam, wie jetzt eine amerikanische Studie herausgefunden hat, die im Journal of Pediatrics veröffentlicht wurde.

Denn viele Kinder schlafen trotz Signalton weiter. Wenn sie dagegen die Stimme der Mutter hörten, wachten neun von zehn Kindern auf.

Erwachen zwei Sekunden nach Mutters Stimme 

Die Forscher vom Nationwide Children’s Hospital in Columbus, Ohio, haben herausgefunden, dass 86 bis 91 Prozent der Kinder durch Mamas Stimme auf jeden Fall wach wurden. Vom Alarmton eines gängigen Rauchmelders wurden dagegen nur 53 Prozent der Kinder geweckt. Auch die Zeit bis zum Erwachen war sehr unterschiedlich. Durchschnittlich dauerte es nur zwei Sekunden, bis die Kinder nach Mutters Stimme erwachten, aber lange 156 Sekunden, wenn das Tonsignal verwendet wurde.

Und nicht nur das: Die Untersuchung ergab außerdem, dass Kinder, die von der Stimme ihrer Mutter geweckt worden waren, es schafften, in 18 bis 28 Sekunden das Zimmer zu verlassen, während diejenigen, die vom Rauchmelder geweckt worden waren, etwa fünf Minuten für ihre Flucht brauchten.

Name des Kindes macht keinen Unterschied

In der Studie, an der 176 Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren teilnahmen, wurden ein konventioneller Rauchmelder mit Hochfrequenz-Ton und drei verschiedene Alarme mit der Stimme der Mutter getestet. Dabei hat sich auch gezeigt, dass es für den Weck-Erfolg keine Rolle spielt, ob der Vorname des Kindes in der Signalnachricht genannt wird. Inwieweit der Weckprozess mit einer anderen Stimme funktionieren würde, das soll in Zukunft noch getestet werden.

Allgemein werden die Ergebnisse der Studie nun dafür verwendet, die Effektivität von Rauchmeldern zu verbessern. „Kinder sind erstaunlich wenig empfindlich für Geräusche, wenn sie schlafen“, sagt Dr. Mark Splaingard, ein Mitautor der Studie. Sie hätten einfach einen viel tieferen Schlaf als Erwachsene. Einen Feueralarm zu finden, der sie bei Gefahr schneller weckt, könne also Leben retten. (iwo)