Stromverbrauch Stromverbrauch: Energie sparen mit dem Kühlschrank
Berlin/Bonn/dpa. - Der Kühlschrank gehört zu den größten Stromverbrauchern im Haushalt. Für rund ein Fünftel der insgesamt benötigten Energie sind Kühl- und Gefriergeräte im Schnitt verantwortlich, sagt Christoph Mordziol vom Umweltbundesamt in Berlin. Selbstverständlich können die Geräte nicht einfach abgeschaltet werden. Dennoch gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, unnötig hohen Verbrauch zu verhindern. Und bei der Anschaffung eines neuen Geräts kann dem «Stromfraß» von vornherein ein Riegel vorgeschoben werden.
Der Energieverbrauch eines Kühl- oder Gefrierschranks kommt zu Stande, indem das Gerät Wärme von seinem Innenraum nach außen transportiert, um die gewünschte Kühltemperatur zu erreichen. «Deshalb sollte dafür gesorgt werden, dass möglichst wenig Wärme von außen in den Kühlschrank gelangt», sagt Mordziol.
«Wichtigste Regel dabei ist, den Kühlschrank nicht zu nah neben den Herd zu stellen», betont Frank Musiol, Energieexperte beim Naturschutzbund (NABU) in Bonn. Auch auf Abstand zu Heizkörpern oder Fenstern, durch die viel Sonnenlicht fällt, gilt es zu achten. Der ideale Standort für die Gefriertruhe ist ein unbeheizter Kellerraum.
Beim Öffnen der Kühlschranktür gelangt ebenfalls warme Luft in das Innere des Gerätes. Deshalb ist es wichtig, sie stets nur kurz offen zu halten. Dazu beitragen kann eine gewisse Ordnung zwischen Gemüse- und Eierfach: «Gute Übersicht beugt langem Suchen vor», so Mordziol. «Die Tür sollte außerdem wirklich schließen», rät Annegret Agricola von der Deutschen Energie-Agentur (dena) in Berlin. Ist eine Dichtung porös, muss sie möglichst bald ausgewechselt werden.
Ein Richtwert für die Innentemperatur sind nach Agricolas Worten sieben Grad. «Das sollte am besten mit einem Thermometer eingeregelt werden.» Ist es in dem Gerät nur geringfügig kälter, steigt der Stromverbrauch sofort deutlich an. Bestehende Temperaturunterschiede innerhalb des Innenraums spielten bei modernen Geräten kaum mehr eine Rolle. Im Gefrierfach sind Speisen bei minus 18 Grad am energie- und damit umweltschonendsten aufgehoben.
«Ein häufig begangener Fehler ist es, Essen in den Kühlschrank zu stellen, solange es noch warm ist», sagt Musiol. Dies sorgt dafür, dass sich die Innentemperatur erhöht und führt zu Verdunstung - was wiederum die Bildung von Eis beschleunigt. «Und bei einer dicken Eisschicht muss der Kühlschrank mehr arbeiten, um die gewünschte Kühltemperatur zu halten», so Mordziol. Grund dafür ist, dass das Eis die Ableitung der Wärme behindert. Das Abtauen ist spätestens dann wichtig, wenn die Schicht mehrere Millimeter Dicke erreicht hat.
Sinnvoll kann das Abtauen auch sein, wenn ein längerer Urlaub bevorsteht. «Dann sollte die Tür des abgeschalteten Geräts offen bleiben, da sich sonst Schimmel bilden kann», empfiehlt Mordziol. Wer sich die Mühe sparen will oder nur wenige Tage unterwegs ist, sollte den Kühlschrank zumindest auf die kleinstmögliche Kältestufe stellen.
Bei Einbaukühlgeräten sollte nach Worten von Aribert Peters, Vorstand des Bundes der Energieverbraucher in Rheinbreitbach (Rheinland-Pfalz), unbedingt der Lüftungsschlitz frei gehalten werden. Andernfalls fällt wiederum die Wärmeableitung schwer. Frei stehende Modelle dürfen aus dem selben Grund nicht zu nah an die Küchenwand gerückt werden. Schließlich muss das Gerät über das Gitter auf der Rückseite seine Wärme an die Raumluft abgeben.
Steht die Anschaffung eines neuen Kühl- oder Gefriergeräts an, empfiehlt es sich, nicht nur auf den Preis zu achten. «Man kann viel Geld sparen, wenn man nicht das günstigste Angebot auswählt», sagt Peters. Auskunft über den Energieverbrauch gibt die Klassifizierung der Geräte mit je einem Buchstaben von «A» bis «G», wobei das «A» die sparsamsten Modelle auszeichnet.
Die Aussagekraft dieser Skala ist nach Worten Frank Musiols vom NABU jedoch begrenzt: «Es gibt fast nur noch "A"- und "B"-Geräte.» Zudem bestünden innerhalb der einzelnen Klassen große Unterschiede, fügt Annegret Agricola hinzu. Daher gilt es, einen genauen Blick auf den tatsächlichen Verbrauchswert zu werfen, der ebenfalls angegeben werden muss. Um die Orientierung zu erleichtern, sollen im Jahr 2004 die beiden Klassen «A+» und «A++» eingeführt werden.
Informationen: Daten zum Stromverbrauch zahlreicher Kühl- und Gefrier- sowie anderer Hausgeräte stehen im Internet unter www.spargeraete.de auf der Homepage des Niedrig-Energie-Instituts in Detmold.