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Sprachreisen: Zum Englischlernen nach London

Von Aliki Nassoufis 04.06.2008, 07:47

Berlin/Göttingen/dpa. - Zum Englischlernen nach London oder in die USA: Wem vor purem Vokabelpauken graut, für den sind Sprachreisen eine gute Möglichkeit, sein Englisch - oder Französisch - aufzupolieren und dabei auch noch Spaß zu haben.

«Das ist durchaus empfehlenswert, egal, ob man eine schlechte Note in der Schule ausbügeln oder als Fortgeschrittener für das Abitur lernen will», sagt Nina Gerstenberg von der Stiftung Warentest in Berlin. Das Angebot an Sprachreisen für Jugendliche ist riesig - aber nicht immer gut. Ein gründlicher Vergleich ist daher sinnvoll.

Wer sich im Internet oder Reisebüro informieren will, wird meist vom Angebot erschlagen: Allein EF Sprachreisen Deutschland in Berlin, einer der größten Anbieter bundesweit, hat laut Sprecher Carsten Knobloch Englisch-Kurse in Dublin, Eastbourne, London, Edinburgh, auf Malta, in Florida und gar in Kanada im Programm. Wer Französisch lernen will, kann beispielsweise mit den GLS Sprachreisen nach Paris, Nizza, Cannes oder ins kanadische Montréal fahren.

«Am besten lässt man sich die Kataloge von etwa drei bis fünf Anbietern zuschicken, um sie zu Hause in Ruhe vergleichen zu können», sagt Gerstenberg. Wichtig ist dann zunächst, sich für ein Reiseziel zu entscheiden. Jürgen Hinsenkamp vom Sprachzentrum Tandem in Göttingen rät, sich dabei an den eigenen Vorlieben zu orientieren.

Im nächsten Schritt gilt es, den richtigen Kurs für sich zu finden. Während ein Abiturient vielleicht einen Kurs über Shakespeare favorisiert, braucht ein Achtklässler mit Problemen in Französisch eher einen Basiskurs. «Unabhängig von der Kursart sollte man pro Woche mindestens 20 Unterrichtsstunden von jeweils 45 Minuten Länge haben», rät Hinsenkamp. Wichtig ist auch die Kursgröße. «Ideal sind Gruppen mit etwa acht Teilnehmern, mehr als zwölf sollten es auf keinen Fall sein.»

Entscheidend ist auch die Qualifikation der Lehrer. Denn während studentische Aushilfen zwar nett sind, verfügen ausgebildete Sprachlehrer laut Hinsenkamp über mehr Sprachkompetenz. Außerdem sollten die Lehrer Muttersprachler sein, sagt Gerstenberg. «Auf Malta beispielsweise ist Englisch nur Amts- und nicht Muttersprache», erklärt sie. Hinzu komme, dass man gerade auf Malta Verkäufer seltener Englisch sprechen hört als in England - «doch gerade das Hören und Sprechen nach der Schule ist wichtig».

Auch die Freizeitgestaltung spielt bei Sprachreisen eine große Rolle. «Man macht ja nicht nur Hausaufgaben, deswegen sollte man schon vorher klären, welche Ausflüge im Gesamtpreis enthalten sind», rät Gerstenberg. Sonst wird die Reise womöglich teurer als gedacht.

Ähnliches gilt für die Unterkunft: EF bietet beispielsweise Wohnen bei Gastfamilien sowie Schlafmöglichkeiten in Studentenwohnheimen an. «Dann muss man regeln, ob es Halb- oder Vollpension gibt und ob es Einzel- oder Mehrbettzimmer sind», sagt Gerstenberg.

«Auf jeden Fall sollte man vorher absichern, dass man nicht mit anderen Deutsch sprechenden Jugendlichen in einer Familie lebt», rät Hinsenkamp. «Denn so schön es auch ist, mit dem besten Freund zusammenz wohnen: Man quatscht nur wieder Deutsch - anstatt sein Englisch oder Französisch zu verbessern.»

Literatur: Das Heft «Test Spezial. Sprachen lernen» kann zum Preis von 9,50 Euro bestellt werden bei der Stiftung Warentest, Postfach 30 41 41, 10724 Berlin, Telefon.: 01805/00 24 67 (für 14 Cent pro Minute)

INFO: Bei Auswahl eines Anbieters auf Details achten

Vor der Entscheidung für eine Sprachreise, lohnt ein Blick auf die Details: Ist zum Beispiel der Transfer vom Flughafen zur Gastfamilie im Preis enthalten? Wie weit liegt die Unterkunft von der Schule entfernt? Und wird auf Tierhaarallergien oder vegetarische Vorlieben Rücksicht genommen? «Das sollte man sich alles schriftlich bestätigen lassen, damit man sich bei Problemen später darauf berufen kann», rät Nina Gerstenberg von der Stiftung Warentest.

«Test Spezial. Sprachen lernen»: www.test.de