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Soziale Berufe Soziale Berufe: Pflegefachkräfte sind begehrter denn je

Von Angelika Röpcke 04.01.2008, 15:54

Freiburg/dpa. - Dass immer weniger Kinder zur Welt kommen und die Älteren immer älter werden, stellt die Pflegebranche allerdings vor ein Riesenproblem: Fachkräfte fehlen fast überall und werden in Zukunft noch begehrter werden.

"Im Moment steuern wir auf eine Altersgesellschaft zu", sagt Franz Lorenz, Generalsekretär der Caritas-Gemeinschaft für Pflege- und Sozialberufe aus Freiburg im Breisgau. "Die Zahl der über 65-Jährigen wird stark ansteigen." Im Jahr 2030 wird einer Prognose zufolge jeder dritte Deutsche die 65 überschritten haben, erläutert Lorenz. Das Dilemma dabei: Immer weniger Menschen müssen sich um immer mehr Ältere kümmern. "Der Anteil der Pflegebedürftigen wird ansteigen."

Der Bevölkerungsrückgang macht auch das Nachwuchsproblem für die Pflegebranche noch größer: "Es rückt immer weniger Pflegepersonal nach", erklärt Johanna Knüppel vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe in Berlin. Diese Entwicklung heißt den Experten zufolge für ausgebildete Pflegekräfte nur eines: "Man hat im Pflegeberuf fast eine Jobgarantie", sagt Knüppel. Derzeit sind nach Zahlen des Statischen Bundesamtes aus Wiesbaden etwa 1,2 Millionen Menschen in Deutschland im Pflegebereich beschäftigt, sagt Barbara Ahlrichs von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen (ADS) aus Göttingen. Der Bedarf an weiterem gut ausgebildeten Pflegepersonal sei enorm. "Bei der demografischen Entwicklung werden in den Pflegeheimen, ambulanten Diensten und so weiter professionell ausgebildete Kräfte benötigt."

Grundsätzlich arbeiten Menschen in dieser Branche mit Kindern, Erwachsenen mittleren Alters und Senioren - also in der Kinderkranken-, Erwachsenen- und Altenpflege. Der Arbeitsmarkt unterscheidet zwischen Helferberufen, die in einjähriger Ausbildung erlernt werden können und Pflegeberufen. Hier müssen Interessierte drei Jahre lernen.

Pflegekräfte sollten den Experten zufolge Sozialkompetenz und Durchhaltevermögen mitbringen. Wer nicht belastbar sei, sollte sich lieber einen anderen Job suchen. Schließlich arbeiteten Pflegekräfte meist im Schichtdienst rund um die Uhr. Interessierte sollten sich zunächst mit einem Praktikum einen Überblick über die Anforderungen verschaffen.