Sommer-Essen Sommer-Essen: Gegrillte Köstlichkeiten
Halle/MZ. - So beliebt ein Grillvergnügen an lauen Sommerabenden auch ist, so eintönig ist meistens das, was auf dem Rost schmort - Würstchen, Schweinekoteletts, Bauchspeck. Doch es gibt Alternativen: "Mein Lieblingsrezept sind Lammkoteletts mit viel Knoblauch und Thymian", sagt Ernährungswissenschaftlerin Annette Heisch aus München. Sie legt das Fleisch zusammen mit den Gewürzen und Kräutern vorher etwa eine Stunde in Olivenöl ein.
"Mit viel Kräutern, Gewürzen und Olivenöl kann man fast jedes Fleisch köstlich marinieren", sagt die Ernährungswissenschaftlerin. Etwas mehr Fingerspitzengefühl erfordern Meerestiere. "Filetstücke lassen sich ebenfalls gut marinieren, aber dann maximal 30 Minuten", rät Heisch. Wer sich für ganze Fische wie Rotbarben oder Forellen entscheidet, füllt sie am besten mit viel Kräutern.
"Der absolute Trend geht zu jeglichen Gemüsesorten", sagt die Münchner Ernährungswissenschaftlerin. Selbst Radicchio lasse sich bestens grillen. Etwas Vorbereitung brauchen Gemüsespieße: Schließlich muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die verschiedene Sorten eine ähnlich lange Garzeit haben.
Kleine "Überraschungspäckchen" gehören für Heisch zu fast jedem Grillabend. "Man packt einfach verschiedene Gemüsesorten und kleine Käsestückchen in Alufolie, würzt das Ganze mit Salz, Pfeffer, Kräutern und ein wenig Öl, macht kleine Päckchen und legt diese auf
den Grill", erläutert sie. Die Ernährungswissenschaftlerin und Buchautorin Jutta Grimm aus Darmstadt bevorzugt griechisch-türkische Käsepäckchen. Dafür wird Schafskäse zerbröselt, mit Knoblauch und gehackten Zwiebeln vermengt und mit Paprikapulver abgeschmeckt. Dann wickelt man kleine Portionen in Weinblätter, fixiert die Päckchen mit einem Zahnstocher und bestreicht sie mit Öl. Nach zehn Minuten - fünf pro Seite - ist die mediterrane Köstlichkeit fertig.
Zu den Favoriten Grimms zählt auch die italienische Polenta aus Maisgries. Man kann sie ganz einfach mit Käse bestreuen, Früchte oder Gemüse darauf legen. "Ausgesprochen exotisch ist indisches Bananen-Chapatis", sagt die Ernährungsexpertin. Es besteht aus Kichererbsen-Fladen, die auf dem Rost gegrillt werden. Bananen kommen mit Schale auf den Rost, bis sie schwarz sind. Das Fruchtfleisch wird dann mit Creme frâiche, Curry und Salz verrührt und zu den Chapatis gereicht. Ebenso fruchtig sind Ananas-Steaks, die Grimm mit Knoblauch, gemahlenem Koriander und Crème frâiche kombiniert. Heisch bereitet auch indisches Tandoori auf dem Grill zu.
Als Beilage zählt der Kartoffelsalat immer noch zu den Klassikern. "Die meisten verzichten aber auf fette Dressings aus Mayonnaise und greifen lieber zu der leichten Variante mit Essig und Öl und mit Radieschen verfeinert", sagt Heisch. Laut Monika Heinis vom Verbraucherinformationsdienst aid sollte auch beim Grillabend auf ausgewogene Kost geachtet werden. "Ein Rohkostsalat oder einfach Gemüse mit Dip sollten immer dazu gehören."
Annette Heisch: Grillen - heiß geliebtes Sommervergnügen, Gräfe & Unzer, 6,90 Euro; ISBN 3-7742-4905-9,
Jutta Grimm: Vegetarisch grillen, Pala-Verlag, 9,50 Euro,
ISBN 3-89566-140-6