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Sieben Teile braucht die Frau: Donna Karan wird 60

Von Carla S. Reissman 02.10.2008, 07:55

New York/dpa. - Erfolge basieren oft auf simplen Ideen. Die «Erfindung» der Modeschöpferin Donna Karan waren sieben einfache Basisteile: Bodysuit, Wickelrock, tailliertes Sakko, Kaschmirpulli, Mantel, Hose und kleines Abendkleid.

Alles in bequemen Materialien und in äußerst schmeichelhaftem Schwarz. Diese «seven easy pieces» machten sie 1984 über Nacht zum Superstar der New Yorker Designer-Branche und zur Königin der Seventh Avenue, des Modeviertels der amerikanischen Metropole. Am 2. Oktober feiert Donna Karan ihren 60. Geburtstag.

Der urbane Schick wurde quasi zum Markenzeichen der erfolgreichen Geschäftsfrau in New York und kam bei Hausfrauen genauso gut an. Das clevere Bausteinprinzip der Einzelteile ließ sich als Tages- wie als Abendgarderobe kombinieren. Sie mache «Mode für Menschen, die nicht wissen, wo der Tag sie hinführen wird», sagte die Modeschöpferin einmal in einem Interview. New York sei dabei ihre Inspiration: Die Stadt bestimme «das Tempo und die innere Einstellung».

Geboren wurde die Designerin 1948 als Donna Faske in New York. Ihr Vater Gabby Faske war Schneider und Kurzwarenhändler. Er starb, als sie drei Jahre alt war. Um die Familie durchzubringen, arbeitete Mutter Helen als Model und Handelsvertreterin. Mode war Donna Karan damit quasi in die Wiege gelegt. Sie studierte für knapp zwei Jahre an der Parsons School of Design in Manhattan.

Mit einem Sommer-Praktikum bei Star-Designerin Anne Klein war die offizielle Ausbildung für die 19-Jährige schon wieder vorbei. Sie blieb bei Anne Klein und diente sich innerhalb von drei Jahren zur Designerin hoch. Nach dem Tod Kleins 1974 übernahm sie in Zusammenarbeit mit Louis Dell'Olio die Leitung der Firma. Im selben Jahr kam die einzige Tochter Gabrielle («Gabby») zur Welt. Die Ehe mit Boutique-Besitzer Mark Karan wurde vier Jahre später geschieden.

Mit Unterstützung ihres zweiten Ehemanns, des Bildhauers Stephan Weiss, und der Finanzierung eines japanischen Unternehmens machte sie sich dann Anfang der 80er Jahre selbstständig. «Designerinnen verstehen einfach mehr vom Körper der Frau. Wir kennen ihre Gefühle und ihren Frust», sagte sie. Besser als ihre Kollegen wie Calvin Klein oder Ralph Lauren verstand die Designerin, die selbst Kleidergröße 40/42 trägt: Nicht jede Frau hat eine Elfentaille. Kleidung ist dazu da, Problemzonen zu kaschieren und Schokoladenseiten herauszukehren.

Und weil auch ihre Tochter Gabby und ihre Freundinnen sich schön kleiden wollten, startete Karan einen neuen Trend: Sie gründete neben der Couture-Linie das Label DKNY mit erschwinglicheren Angeboten. «Die Pizza zum Kaviar einer Kollektion», wie Karan es nannte. Zahlreiche Star-Designer folgten späten diesem Beispiel.

2001 verkaufte sie ihr Unternehmen für 643 Millionen Dollar an den französischen Luxuskonzern Louis Vuitton-Moet-Hennessy (LVMH), zu dem auch Edelmarken wie Dior, Guerlain und Givenchy gehören. Sie sorgt aber weiterhin dafür, dass ihr Name ihren Stil verkauft.

Stars tragen Donna Karan liebend gerne auf dem Roten Teppich. Und mit ihren Taschen lassen sich so unterschiedliche Promis wie Hollywood-Star Julianne Moore, Partygirl Nicole Richie und Indie-Schauspielerin Chloë Sevigny im Alltag fotografieren.