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Serien-Revival Serien-Revival: Was nicht nur Mütter und Töchter von den Gilmore Girls lernen können

Von Isabell Wohlfarth 22.11.2016, 10:10

Es gibt viele Mutterfiguren in Film und Fernsehen – aber nur EINE Lorelai Gilmore. Die mit Abstand coolste Mutter der Welt kehrt jetzt endlich zurück. Am 25. November startet das große Revival der US-Kult-Serie „Gilmore Girls“ auf Netflix, neun Jahre nach dem eigentlichen Serienfinale.

Fans aus aller Welt füllen bereits ihre Kaffeetassen, stellen das Fastfood bereit und werfen den Zitate-Radar an. Wenn Mama Lorelai und Tochter Rory loslegen, dann heißt es wieder: Kaffee, Herz und Redeschwall. Sie wissen einfach, wie man dieses Mutter-Tochter-Ding richtig macht.

Ein paar koffeingeschwängerte Lebenstipps gibt es gratis dazu:

Mama mit 16, warum nicht?!

Mutter Lorelai hat ihre Tochter mit 16 bekommen und damit nicht nur in ihrem großbürgerlichen Elternhaus für einen riesigen Skandal gesorgt. Dann hat sie das Baby auch noch alleine groß gezogen, arbeitete als Zimmermädchen in einem Hotel und wohnte mit Rory in einem Gartenhäuschen. Nicht gerade perfekte Startvoraussetzungen. Und doch: Rory hatte eine glückliche Kindheit – und Mutter und Tochter könnten nicht enger miteinander sein. Was lernen wir daraus: Es ist egal, wie alt wir sind und in welcher Lebensphase wir Kinder bekommen.

Kaffee! Kaffee! Kaffee!

Es ist gut vorstellbar, dass Mutter Lorelai ihrer Tochter schon als Baby heimlich Kaffee eingeflöst hat. Die Gilmore Girls leben von Kaffee. Zu jeder Tageszeit, in jeder Stimmung. Es gibt nichts, was Kaffee nicht kurieren kann. Am besten natürlich, wenn man ihn gemeinsam trinkt – in Luke’s Diner. Was lehrt uns das: Mehr Kaffee-Dates mit der Mama!

Es braucht ein ganzes Dorf…

…um ein Kind groß zu ziehen. Auf jeden Fall! Ganz Stars Hollow hat Rory mit erzogen. Denn in diesem liebevoll schrägen Ort bleibt nichts unbemerkt und unkommentiert. Als Rory von ihrer ersten Liebe Dean verlassen wird, leidet das ganze Dorf theatralisch mit. Und hält später den Atem an, als die brave Musterschülerin mit Jess, dem meist gehasstesten Typen der Stadt, einen Unfall baut. Als Yale-Absolventin ist Rory wohl der bisher erfolgreichste Emporkömmling der Stadt – da platzen alle vor Stolz. Das nennt man wohl Heimat.

Ein Pop-Zitat für jede Lebenslage

Im Haushalt der Gilmore Girls sind Bücher, Lieder, Fernsehshows und Filme allgegenwärtig. Das zeigt nicht nur, wie unfassbar gut gebildet die beiden sind. Sondern prägt auch ihre Dialoge. Lorelai und Rory werfen garantiert in jeder Situation mit einem passenden Zitat um sich. Für jede Lebenslage gibt es die passende popkulturelle Referenz. Nicht zuletzt dafür ist die Serie auch berühmt. Im Mutter-Tochter-Alltag kann diese Sprachfülle nur helfen. Die beiden haben einfach zu allem etwas zu sagen. Und das schönste daran: der andere versteht sofort, was gemeint ist.

Auf zum Quatsch-Festival, Baby!

Gefühlt nehmen Rory und Lorelai an jeder verrückten Stadt-Aktion teil. Sie verkünsteln sich beim großen Schneemann-Wettbewerb, lassen sich beim „Festival der lebenden Kunst“ in einen Bilderrahmen stellen, sie schleppen sich durch den 24-Stunden-Tanzwettbewerb und lassen ihren Hund Paul Anka auf dem Mini-Jahrmarkt die Zukunft voraussagen. Auf jedem Dorf-Fest sind sie im Einsatz, bei jedem Spiel sind sie dabei. Und amüsieren sich köstlich zusammen. Ergo: Man muss viel mehr Schräges gemeinsam unternehmen!

Geburtstags-Super-Sause

Ein Geburtstag ist wichtig – bei den Gilmore Girls ist er sogar MÄCHTIG wichtig! Hier wird der Ehrentag immer lange geplant und vorbereitet und dann ordentlich gefeiert. Vom Happy Birthday-Schriftzug aus Schokokeksen auf dem Küchentisch über die größte Pizza der Welt bis zum Trip nach Atlantic City. Die Gilmore Girls feiern einander und dass sie sich haben, wie schön. Her mit der nächsten großen Geburtstags-Sause!

Gilmore Girls: Von Fastfood, Heimat und Mama-Kämpfen

Mutter UND beste Freundin

Ganz klar, diese beiden sind beste Freundinnen. Sie reden über alles, hängen zusammen ab, gehen gemeinsam ins Kino und auf Konzerte. Oft verhält sich die Tochter wie die Mutter, etwa wenn Rory Lorelai zum Lernen in die Küche schickt. Kommt es allerdings hart auf hart, dann zieht Lorelai auch mal ihre „Mama-Karte“ und setzt Rory Grenzen. Es geht also auch beides, Mutter UND Freundin sein.

Iss mehr Fastfood, Kind!

Die Mutter achtet darauf, dass das Kind sich gut ernährt? Ähm, nein. Im Hause Gilmore ist Fastfood das oberste Gebot. Von Pizza bis Taco, von Burger bis Donut – frisch und heiß oder als Rest aus dem Kühlschrank. Hier werden weder Kalorien gezählt, noch Nährstoffe gesucht. Essen ist eine Lebensphilosophie. Was die Gilmore Girls in jeder Folge wegspachteln ist erstaunlich. Oder auch zum Verzweifeln: Luke versucht seit Jahrzehnten vergebens, den beiden gesunde Ernährung beizubringen. Ach, Kinder, esst mehr Pommes!

Couch-Potato-Rituale

So viel wie in Gilmore Girls wird wohl nirgends auf einer Couch gesessen. Und zwar mit Hingabe. Das alte braune Sofa im Gilmore-Haus ist sozusagen die ultimative Homebase für Mutter und Tochter. Hier werden nicht nur (immer und immer wieder) Lieblingsfilme und Serien geguckt, hier wird natürlich auch viel gegessen und geredet. Und auch mal leidenschaftlich geweint und getröstet. So ein Sofa braucht eigentlich jeder.

Gehen lassen und heimkommen

Gilmore Girls ist auch eine Geschichte über das Erwachsenwerden – und übers Loslassen. Je selbständiger Rory wird, desto öfter muss Lorelai sie ein Stück gehen und ihre eigenen Erfahrungen machen lassen. Nicht leicht für die Mutter, die bisher bei allen Schritten dabei war. Als Rory sogar das Studium abbricht, kommt es zum (kurzzeitigen) Bruch mit Lorelai. Rory muss selbst herausfinden, was sie braucht. Und sinkt doch bald wieder in Mamas offene Arme. Denn zum Gehenlassen gehört glücklicherweise auch immer das Heimkommen.

Die Mama kriegt man nie los

In der Serie geht es auch um Lorelais Beziehung zu ihren Eltern, die - gelinde gesagt - etwas kompliziert ist. Lorelai unternimmt viele Versuche, sich von ihrer Mutter loszusagen und freizumachen. Und kommt doch immer wieder bei ihr an, muss sich mit ihr auseinander setzen. Und trotz schmerzhafter Erfahrungen und Streits entwickelt sich die Beziehung der beiden. Es scheint noch nicht zu spät zu sein. Man bleibt eben immer Mutter und Tochter.