Selbermachen Selbermachen: Teppichböden selbst verlegen
Aachen/dpa. - «Als Werkzeug benötigt der Heimwerker lediglich ein Teppichmesser,um das Material für den Raum zuzuschneiden», sagt Helmut Klingenbergvom Deutschen Teppich-Forschungsinstitut in Aachen. AndereHilfsmittel brauche der Heimwerker eigentlich nicht.
Teppichböden werden meist als vier oder fünf Metern breiteRollenware angeboten. «Heimwerker sollten nur dann selbst verlegen,wenn für den Raum eine Rollenbreite ohne Nahtstelle ausreicht», warntKlingenberger. Übergänge von Bahnen fachgerecht auszuführenüberfordere nämlich oft den Laien. Werde der Teppich auf vorhandeneBodenbeläge wie Parkett oder PVC gelegt, müsse man mit einemVerfärben des ursprünglichen Belags rechnen.
Teppichboden kann auf verschiedene Art verlegt werden. EinPatentrezept, welche Art zu bevorzugen ist, gibt es jedoch nicht.«Als umweltfreundlich gilt die alte Methode des so genanntenVerspannens, die sich aber nicht mit jedem Material und in jedem Raummachen lässt», sagt Hans Ulrich-Raithel vom Umweltinstitut inMünchen. Die Verspanntechnik müsse allerdings unbedingt vonFachleuten ausgeführt werden. Ob der jeweilige Teppichboden sich fürdiese Technik eignet, lasse sich in der Regel den Verlegeempfehlungendes Herstellers entnehmen.
Ebenfalls umweltfreundlich und für den privaten Bereich geeignetist das lose Verlegen. Der Teppich wird in diesen Fall nur an denRändern mit doppelseitigem Klebeband befestigt. «Besonders sorgfältigsollte man den Türbereich verkleben», rät Ulrich-Raithel. Ansonstenkönne der Teppichboden gerade in diesem Bereich Schaden nehmen.
«Völlig lose verlegte Teppichböden werfen nach einiger ZeitWellen», sagt Ludwig Popp von der Deutschen Heimwerker Akademie inLeonberg (Baden-Württemberg). Werde der Raum stärker beansprucht,empfehle es sich, zusätzlich zur Seitenverklebung den Teppich miteiner Diagonale aus Klebeband zu befestigen. Dies verhindere dasWellenwerfen zu 80 Prozent.
Eine Alternative zum Klebeband hat der Hersteller Vorwerk ausHameln (Niedersachsen) für Teppichböden entwickelt. «BeimKlett-Verlegesystem wird statt des Klebebandes ein selbstklebendesKlettband auf den Fußboden verklebt», erläutert Ingo Spring für denHersteller. In dieses Klettband verhakt sich der Teppich, der jedocheinen volltextilen Teppichbodenrücken haben müsse. Alternativ gebe esdas Klettsystem auch zur vollflächigen Verlegung. Mit demKlett-Verlegesystem sollte jedoch nur der Fachmann arbeiten, da derBoden richtig gespannt werden müsse.
Loses Verlegen mit Klebeband ist problematisch in Arbeitszimmernmit Drehstühlen und auf Fußbodenheizungen. «In diesen Fällen eignensich so genannte Fixierungen, die lediglich eine Haftung zwischenUnterboden und Teppich herstellen und sich später leicht entfernenlassen», erklärt Klingenberger. Dies sei besonders für Mieter vonVorteil. Vollflächig fixiert werden könne ein Boden mit doppelseitigklebenden Haftgittern, die es im Baumarkt gebe. Alternativ könne miteiner Rolle eine flüssige Fixierung aufgetragen werden, die denTeppich am Untergrund befestigt.
Teppichböden kann man auch mit Klebern fest mit dem Unterbodenverkleben. «Bei dieser traditionellen Methode ist das Entfernen alterBöden allerdings aufwendig und erfordert Spezialmaschinen», sagtUlrich-Raithel. Schwierig sei es auch, die Klebereste zu entfernen.Geschehe dies nicht sorgfältig, könne es bei einer Neu-Verklebung zuchemischen Reaktionen und dadurch zu Belastungen des Raumklimaskommen.