Schönheitsoperationen Schönheitsoperationen: Fettabsaugen bei Problemzonen
Nürnberg/Bonn/dpa. - «Mit Fettabsaugen kann ein Arzt sehr gut Konturen harmonisieren»,sagt Dimitrije Panfilov, Leiter der Nofretete Privatklinik in Bonn.Etwa sechs Liter pro Operation könnten entfernt werden, ohne dass esgesundheitlich bedenklich wäre. In Kilogramm schlägt sich das nichtin gleichem Ausmaß nieder. «Fett ist leichter als Wasser», soPanfilov. «Man muss hinterher auf die Kleidergröße gucken, nicht aufdie Waage.»
Erfunden hat das Fettabsaugen laut Panfilov der Arzt UlrichKesselring in Lausanne. 1972 setzte er erstmals eine Kanüle an.«Seither hat sich aber sehr viel verändert», sagt Gerhard Sattler,Spezialist für Fettabsaugung und Leiter der Rosenparkklinik inDarmstadt. Früher seien beispielsweise die Kanülen über zehnMillimeter dick gewesen. Dass habe mitunter zu Blutergüssen geführtund zu unschönen Dellen.
«Bis Mitte der neunziger Jahre war das Fettabsaugen ziemlichgefährlich», sagt Scholz. Heute aber seien sowohl die eingesetztenMedikamente als auch die Methoden deutlich besser. «Inzwischen ist eseine der ungefährlichsten Operationen.» Voraussetzung sei jedoch dieWahl einer bewährten Technik. Es gebe die ultraschallunterstützteFettabsaugung (UAL), die Vibrations-Fettabsaugung (PAL) und dieklassische Fettabsaugung mit der Sogkanüle.
Bei allen drei Methoden wird das Fettgewebe mit Hilfe einerKochsalzlösung und einem lokalem Betäubungsmittel «aufgeweicht». Injedem Fall müsse mehr Flüssigkeit ins Gewebe gespritzt werden, alsherausgeholt werden soll, raten Scholz und Sattler zu der sogenannten Tumeszenz. «Dabei wird das zu behandelnde Arealwassermelonenartig prall gemacht», erklärt Sattler. Dann wird eineKanüle unter die Hautoberfläche eingeführt, und es wird abgesaugt.
Sattler hat gute Erfahrungen mit einem elektrisch angetriebenenGerät gemacht, das die Absaugkanüle vibrieren lässt. Das Fettgewebewird damit wie Honig aus einer Bienenwabe geschleudert, dasumliegende Gewebe bleibt weitgehend unbeschädigt. «Die Haut istdanach fester als vorher.» Die Fettverflüssigung per Ultraschall, inden neunzigern oft angewandt, hat laut Scholz schwere Nachteile. «Eskann zu Verbrennungen kommen, Wundheilungsstörungen - und es istnicht klar, was die so zerstäubten Fettzellen im Körper anrichten.»Daher favorisiert Scholz, seit Jahren Spezialist auf dem Gebiet, dasAbsaugen allein mit der Sogkanüle.
Viele Ärzte nehmen den Eingriff in Vollnarkose vor. «Dann habenSie aber zwei Betäubungsmittel im Körper - das Narkosemittel und daseingespritzte Mittel», gibt Scholz zu Bedenken. «Dann kann es in derLeber beim Abbau zu einem Stau kommen.» Das Risiko sei also deutlichhöher als bei einer örtlichen Betäubung. Sattler würde bei einerVollnarkose die Mithilfe des Patienten vermissen: «Beim Fettabsaugenmuss der Patient sich viel bewegen - das geht in Vollnarkose deutlichschlechter.» Bei Panfilov werden die Patienten in den letzten dreibis fünf Minuten sogar in die Aufrechtlage gebracht. «Dann sieht mandeutlicher, wo noch Feinschliff notwendig wird, als wenn der Patientliegt.»