Schneckenplage adé dank Enten-Vermietung «rent an Ent»
Glücksburg/dpa. - Eigentlich sollte die Enten-Vermietung nur ein Werbegag für den Glücksburger Energie-Erlebnis-Park sein, doch damit hat Werner Kiwitt jetzt eine neue Marktlücke entdeckt.
Der Mann vom Zentrum für nachhaltige Entwicklung (artefact) vermietet Indische Laufenten an schneckengeplagte Hobby-Gärtner. «Das Interesse ist sehr groß», berichtet er. Erst seit knapp zwei Wochen gibt es «rent an Ent» - und Kiwitt hat schon Anfragen aus München oder Berlin. «Geld verdienen kann man damit jedoch nicht», sagt Kiwitt. 25 Euro kostet es, zwei der gefräßigen Enten für ein paar Tage im eigenen Garten laufen zu lassen.
Die Enten lieben vor allem Nacktschnecken, weiß Kiwitt. Denn sie sie sind wegen ihrer schleimigen Konsistenz leicht zu schlucken. Und Schnecken gibt es nach den vergangenen feuchten Tagen mehr als genug. «Die kommen aus allen Ritzen», berichtet Kiwitt. So lag es nahe, die schneckenfressenden Laufenten weiterzuvermitteln. Eine Garantie für einen Fresserfolg der Enten übernimmt Kiwitt allerdings nicht. «Dafür sind sie denn doch zu eigenwillig.» Kritiker werfen den Tieren sogar vor, auch Pflanzen zu fressen oder zu zertreten.
Bei Gartenfreunden besonders gefürchtet ist derzeit die rote Spanische Wegschnecke, die in den 1970er Jahren aus Südeuropa mit Pflanzentransporten nach Deutschland eingeschleppt wurde. «Sie hat hier kaum natürliche Feinde», erklärt Heike Rose vom Kieler Landwirtschaftsministerium. Selbst Igel mögen sie nicht, denn sie schleimen sehr stark und schmecken bitter. Außerdem legt sie mit bis zu 400 Eiern mehr als doppelt so viele wie heimische Schnecken.
Aber nicht jeder kann die Enten mieten. «Sie sollten eingezäunt sein, brauchen Auslauf und sollten nachts in einen Verschlag gesperrt werden. Außerdem wäre es besser, wenn kein Schäferhund auf das Gelände kann», sagt Kiwitt.
Die ersten Enten sind inzwischen nach ihren «Arbeitseinsätzen» wohlbehalten zurückgekehrt. Die meisten Gärtner waren zufrieden und hatten die Tiere sogar richtig liebgewonnen. «Einige haben gesagt, sie könnten sich die Enten durchaus als Haustier vorstellen», sagt Kiwitt. «Doch sie sind leider nicht stubenrein.»
Weitere Informationen zum «Entenleasing» gibt es unter Telefon 04631/61160.
Informationen zur Entenvermietung: www.artefact.de/d/index.htm