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Schminktipps für Brillenträgerinnen

Von Melanie Brandl 29.07.2008, 07:43

Berlin/dpa. - Wer eine Brille trägt, hat es in Sachen Make-up nicht leicht: Je nachdem, ob eine Brillenträgerin weit- oder kurzsichtig ist, wirken ihre Augen mit Brille größer oder kleiner, als sie eigentlich sind.

Außerdem schlucken nicht nur getönte, sondern auch entspiegelte Gläser Farbe - und dann kommt das geschminkte Auge plötzlich viel blasser daher als beabsichtigt. Schwierig ist oft aber auch das Schminken an sich: Ohne Brille schaut manche Frau nur sehr verschwommen aus dem Spiegel, und nicht jede kann Kontaktlinsen tragen.

Dieses Problem lässt sich ganz einfach beheben, sagt Kerstin Kruschinski vom «Kuratorium Gutes Sehen» in Berlin: «Augenoptiker bieten extra Schminkbrillen an, bei denen sich die Gläser einzeln entweder runter oder rauf oder nach rechts oder links wegklappen lassen.» So bleibt ein Auge zum Schminken frei, während das andere scharf sieht.

Und auch den Schwierigkeiten der zu groß oder zu klein wirkenden Augen lässt sich mit ein paar simplen Tricks zu Leibe rücken, sagt Martin Ruppmann vom Verband Kosmetischer Erzeugnisse (VKE) in Berlin. «Weitsichtige müssen zum Beispiel aufpassen, dass ihre Augen nicht zu groß erscheinen. Hier sind dunkle Farben für Kajal und Lidschatten ideal.»

Dabei muss «dunkel» zum Beispiel beim Kajal nicht gleich schwarz bedeuten, fügt Star-Visagist Horst Kirchberger aus München hinzu. «Ein sattes Braun, ein dunkles Grün oder ein tiefes Nachtblau funktionieren genauso.» Wichtig sei außerdem, nur die oberen Wimpern zu tuschen, damit das Auge nicht noch runder wirkt. «Außerdem können die Augen optisch ein wenig nach außen gestreckt werden, indem man den äußeren Augenwinkel besonders betont.»

Kurzsichtige verfahren genau umgekehrt: Da ihre Augen durch die Brille eher zu klein wirken, sollten sie lieber zu hellen, pastelligen Tönen beim Lidschatten greifen, empfiehlt Ruppmann. Weißer oder beiger Kajal machen das Innere des Auges hell und lassen es größer wirken. Und gleichmäßig getuschte Wimpern oben und unten bilden einen Kranz, der das Auge zusätzlich vergrößert, sagt Kirchberger.

«Absolut vermeiden sollte man auf jeden Fall einen strengen Konturstrich am unteren Auge. Der obere Lidstrich darf aber deutlich definiert sein», sagt der Visagist. Helfen kann auch die Betonung der Lidfalte - sofern man sie bei sich selbst überhaupt sieht. «Wenn das sichtbare Lid heller und die Lidfalte etwas dunkler geschminkt werden, kommt der obere Teil des Auges besser heraus - und damit auch seine runde Form.»

Eines gilt aber für alle Brillenträgerinnen: Weil alle entspiegelten Gläser Farbe schlucken, darf ruhig beherzt in den Schminktiegel gegriffen werden, sagt Kruschinski. Damit zum Beispiel der verführerische Blick nicht an Ausdrucksstärke verliert, sollten gerade Hell-Dunkel-Kontraste ein wenig deutlicher ausfallen als bei einem Make-up ohne Brille.

Und selbst die Schatten, die eine Brille zwangsläufig auf das eigene Gesicht wirft, können dezent kaschiert werden, erläutert Kirchberger: «Die Vertiefung, die sich unter den Augen abzeichnet, geht ja sowieso häufig mit einer Farbveränderung der Haut einher und wird in der Regel mit einer Cover-Cream abgedeckt.» Brillenträgerinnen sollten diese Crème einfach fächerförmig weiter nach unten ziehen. «So entsteht zwangsläufig eine hellere Fläche, die ein wenig nach oben abstrahlt.»

Ein letzter Tipp: Eine Brille zieht die Aufmerksamkeit automatisch auf die Augenbrauen. Regelmäßiges Zupfen der kleinen Härchen und eventuelles Auffüllen von dünnen Stellen mit einem farblich passenden Augenbrauenstift sind für ein gelungenes Make-up daher Pflicht. Das gelte allerdings nicht unbedingt nur für Brillenträgerinnen.

Frauen, die Kontaktlinsen tragen, haben es leichter: Sie können ihr Spiegelbild beim Schminken immer scharf sehen und müssen auch nicht mit kleiner oder größer wirkenden Augen kämpfen. Allerdings haben sie dann ein Problem, wenn nur ein einziges Make-up-Teilchen unter die Linse gerät: Sofort beginnt das Auge zu tränen, und das gesamte Make-up verläuft.

Damit das nicht passiert, sollten Kontaktlinsenträgerinnen eher zu cremigen oder flüssigen Make-up-Crèmes greifen als zu Puder. Und auch beim Kajal am unteren Augenrand ist Vorsicht geboten: Er gerät relativ leicht unter die Linse und reizt dann das Auge.