Schimmel Schimmel: Muffiger Geruch
Halle (Saale)/MZ. - Hässliche graue Flecken an der Wand sind oft ein Anzeichen für Schimmel. Kleine Schäden können selbst beseitigt werden. Bei großflächigem Befall muss aber der Profi ran. Nimmt der Schimmel eine Fläche von mehr als einem Quadratmeter ein, sollte eine Fachfirma beauftragt werden, rät Elke Meier von der Bremer Umweltberatung. Zu empfehlen seien spezielle Firmen für Schadstoffsanierung, denn die Mitarbeiter müssten bei der Schimmelbekämpfung bestimmte Arbeitsschutzvorschriften einhalten.
"Eine x-beliebige Malerfirma ohne Erfahrung kann die Ursache für den Schimmel nicht feststellen", erläutert Meier. Fachfirmen könnten bei den Gesundheitsämtern erfragt werden, ergänzt Heinz-Jörn Moriske, Experte für Umwelthygiene beim Umweltbundesamt in Dessau.
Auch wenn der Schimmel nicht sichtbar ist, kann er das Haus schon befallen haben. "Ein Erkennungszeichen ist ein muffiger Geruch, den man immer beim Betreten der Wohnung bemerkt", sagt Moriske. Dann muss ein Fachhandwerker zu Rate gezogen werden. Ein wichtiges Indiz sei auch immer die Raumfeuchtigkeit. "Sie sollte je nach Jahreszeit 50 bis 60 Prozent nicht übersteigen." Mieter sollten außerdem als erstes den Vermieter über den Verdacht auf Schimmel informieren.
Typische Stellen im Haus, an denen sich schnell Schimmel bildet, sind Fensterleibungen, Silikonfugen im Bad, die Ecken an Außenwänden, die Wand hinter den Möbeln im Schlafzimmer und im Keller. "Schimmel wächst immer da, wo genügend Feuchtigkeit ist", erläutert Meier. Ein fehlender Luftaustausch tut ein Übriges. Oft sind es aber auch einfach die Lebensumstände: "Eine vierköpfige Familie produziert täglich allein durch Kochen, Waschen und die Atmung zehn bis zwölf Liter Wasser", sagt Meier. Da muss entsprechend viel gelüftet werden.
Zu wenig Luftaustausch ist oft der Knackpunkt. "Fehlendes Lüften, zu wenig Heizen und eine schlechte Wärmedämmung sind häufige Ursachen für Schimmel", erklärt Moriske. Aber auch durch sogenannte Wärmebrücken - undichte Stellen - oder Risse in der Fassade oder im Dach gelangt Feuchtigkeit ins Haus. "Eine dritte Ursache sind Havarien, wie ein Rohrbruch oder ein Loch im Dach, durch das Wasser eindringt."
Ist der Schimmelbefall entsprechend klein und oberflächlich, können Verbraucher ihn selbst bekämpfen. Dafür eigne sich vor allem 70-prozentiger Alkohol, sagt Meier. "Der ist gesundheitlich unbedenklich." Von Schimmelentfernern in Sprühflaschen aus dem Handel hält sie nicht viel. "Das sind in der Regel Fungizide, die gesundheitsbelastende Stoffe enthalten können." Ein weiterer Schimmelkiller ist Wasserstoffperoxid, empfiehlt Werner Eicke-Hennig von der Hessischen Energiespar-Aktion in Frankfurt (Main). Chlorhaltige Reiniger seien dagegen zu vermeiden, weil die Dämpfe Schleimhautreizungen hervorrufen könnten. Darüber hinaus hält sich der Chlorgeruch oft wochenlang in der Wohnung. Brennspiritus hilft ebenfalls, sagt Moriske. Wichtig sei, dass die Alkoholkonzentration bei 70 bis 80 Prozent liegt - nur dann würden die Schimmelpilze abgetötet. Ist die Konzentration zu hoch, wird der Alkohol mit Wasser verdünnt. Wer lieber auf ein Hausmittel zurückgreifen will, kann dem Schimmel auch mit herkömmlichen Essig zu Leibe rücken. "Die antibakterielle Wirkung führt aber nur auf Metall oder Keramik zum Erfolg", warnt Moriske. Mineralischer Putz dagegen neutralisiere die Essigsäure und mache sie somit wirkungslos.