Schifffahrt Schifffahrt: Bootsmotoren brauchen Pflege

Hamburg/Köln/dpa. - Dennoch gilt es, bei Bootsmotoren einige Besonderheiten zu beachten.
Eine davon ist der so genannte Impeller: Er pumpt bei unter Deckbefindlichen größeren Antriebsmaschinen und bei Außenbordern dasKühlwasser durch die Kühlanlage des Motors. «Wenn es den zerbröselt,wird der Motor schnell heiß», sagt Bernhard Fründt vomSchiffsmotorenbauer Volvo Penta in Kiel. Das Unternehmen empfiehltdaher, den Impeller spätestens nach zwei Jahren - bei Verschleiß oderbei Beschädigung sofort - zu ersetzen. Immerhin sei das Bauteil «einentscheidender Faktor» für die Sicherheit an Bord.
Gleiches gilt für die Kühl-, Abwasser- und Kraftstoffschläuche anBord, die mit der Zeit spröde werden können. «Wenn ein paar blödeUmstände zusammenkommen, kann es schnell zu einem Brand kommen»,warnt Marko Florek von der Sondereinsatzgruppe (SEG) Schiffssicherungder Hamburger Berufsfeuerwehr. Tritt zum Beispiel aus einem porösenSchlauch Kraftstoff aus, könne sich der an einer heiß gelaufenenMaschine leicht entzünden.
Florek rät daher, neben den Schläuchen auch die Verbindungen auffesten Sitz und Dichtigkeit zu kontrollieren und verweist auf diebesonderen Risiken durch austretende Kraft- und Schmierstoffe anBord. Während etwa bei lecken Leitungen am Auto der Sprit einfach aufdie Straße läuft und zumindest für die Insassen keine weitere größereGefahr darstellt, sammelt er sich im Boot unten im Rumpf in derBilge. Im ungünstigsten Fall genügt dann ein Funke, um das ganze Bootexplodieren zu lassen. Laut Florek sollte darum auch immer geprüftwerden, ob die Bilgepumpe funktioniert.
Um Schäden am Impeller vorzubeugen, sollte der Kühlkreislauf derMotoren regelmäßig mit Leitungswasser gespült werden, sagt JürgenTracht vom Bundesverband Wassersportwirtschaft in Köln. Dadurchwerden Schlamm- und Salzrückstände, die die Korrosion begünstigen,hinausbefördert. «Das machen leider nicht alle Schiffseigner, daherkommt es beim Saisonstart im Frühjahr oft zu Schäden», sagt Tracht.
Vor dem Einwintern am Saisonende müsse man das System zum Schutzvor Korrosion unbedingt leerlaufen lassen, ergänzt Harald Puntke vomAußenborder-Hersteller Suzuki in Bensheim. Anschließend kann lautJürgen Tracht eine Frostschutz- und Konservierungsflüssigkeiteingefüllt werden. Sie muss zum Saisonstart wieder abgelassen werden.Dann sollte man auch den Impeller noch einmal kontrollieren - beiMotoren mit Seewasserkühlung unbedingt auch die Seeventile.
Ein weiterer Punkt, den Bootseigner nicht außer Acht lassendürfen, ist die Schiffselektrik. Laut Bernhard Fründt von Volvo Pentamuss etwa geprüft werden, ob die Batterie- und Zündleitungen nochguten Kontakt haben. Salzhaltige Seeluft sowie Salzwasser fördertendie Korrosion.
Weil sich die Leitungen bei geringem Kontakt erwärmen, könnten sieZündungen verursachen, erklärt SEG-Mitglied Marko Florek. Das seieine weitere gefährliche Brandquelle an Bord. Volvo Penta empfiehlt,zur Vorbeugung die Kabelanschlüsse der Batterie zu säubern und diesesowie die Batteriepole mit Polfett zu fetten.
Um die Lebensdauer der Motoren zu erhalten, sollte schließlicheinmal im Jahr ein Öl- und Filterwechsel anstehen, so Harald Puntkevon Suzuki. Am besten werde er zum Saisonende vorgenommen, um im Ölangesammelte Schmutzpartikel aus dem Motor zu entfernen. DieZündkerzen sollten dagegen nach der Auswinterung gewechselt werden.
Ansonsten verweist Puntke auf die Wartungs- undSicherheitsvorschriften der jeweiligen Betriebsanleitung, die Eignerunbedingt befolgen sollten. Dann dürfte es mit der Antriebsmaschinean Bord keine Probleme geben: «Wenn sie nicht eigenmächtig am Motorherumschrauben, läuft er auch in zehn Jahren noch.»