Schäden beheben Schäden beheben: Für Glanz in Küche und Bad

Darmstadt/dpa. - «Für die Sanitärkeramik sollte ein milder, nicht zu saurerReiniger verwendet werden», rät Jens Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) in Bonn. «Er wird am besten auf einen Schwamm oder ein weiches Tuch gegeben und gründlich aufgetragen, dann mit viel Wasser abgespült.» Schwamm oder Lappen müssen nach jedem Gebrauch sorgsam ausgewaschen werden, damit alter Schmutz nicht bei der nächsten Reinigung für hässliche Kratzer sorgt.
Scheuermilch, scharfe WC-Reiniger, Stahlwolle oder Schwämme miteiner rauen Oberfläche sind bei der Reinigung von Armaturen, Fliesen, Sanitärkeramik und Spüle tabu. «Auf den ersten Blick reinigen sie natürlich hervorragend, doch langfristig wird die Oberfläche abgeschmirgelt und zerstört», warnt Wischmann. Bei besonders hartnäckigen Kalkrändern ist eine ausgedrückte Zitrone das Mittel der Wahl. Sie darf jedoch nicht einwirken.
Ganz besonders wichtig ist eine sanfte Reinigung bei glänzendenArmaturen und Wasserhähnen. «Chrom ist extrem empfindlich», betont Hauswirtschaftsmeisterin Koop aus Darmstadt. «Sehr praktisch ist es, ein Frotteehandtuch griffbereit neben dem Waschbecken zu haben, so dass die Armatur immer direkt nach der Morgentoilette trocken gerieben wird.»
Bei der Toilette, dem Waschen oder Spülen gelangt meist nicht nur klares Wasser ins Becken oder die Wanne, auf die Armatur oder die Fliese. Wenn die letzten Wassertropfen verdunstet sind, bleibt deshalb oft ein unschöner Film aus Kalkrändern, Fett- und Seifenresten zurück. «Bei einer solchen Mischung bringt möglicherweise ein Neutralreiniger die besten Putzerfolge», schlägt Hauswirtschaftsmeisterin Koop vor.
Sowohl für die Küche als auch für das Bad gibt es Reinigungsmittel in verschiedenen Formen. «Pumpsprays haben den großen Vorteil, dass man mit ihnen auch schwierige Ecken erreicht», erläutert Koop. «Allerdings gibt es bislang nur wenige umweltschonende Mittel zum Sprühen.»
Sanitärkeramik, Acryl- und Stahlemail-Wannen, Duschabtrennungenund Fliesen werden von vielen Herstellern mit veredelten Oberflächen angeboten. Diese sind besonders glatt, so dass das Wasser mit dem Schmutz leichter abperlt und der Putzaufwand verringert wird. «Eine solche Veredelung lässt sich auch nachträglich durch Lotionen oder Lacke auftragen», sagt Sanitär-Experte Wischmann.
Nicht auf den ersten Blick sichtbar, aber von Kalkablagerungenbesonders betroffen sind die Ausflüsse von Wasserhähnen. «DerPerlator sollte deshalb ab und zu abgeschraubt und bis zu 10 Minuten in zitronen- oder essighaltiges Wasser mit einer Temperatur von etwa 50 Grad gelegt werden», empfiehlt Koop. Nach diesem Prinzip lassen sich auch Brauseköpfe reinigen, so sie nicht ohnehin selbst reinigend sind. «In jedem Fall müssen unbedingt die Herstellerangaben beachtet werden, damit Dichtungsringe aus Gummi oder auch Kunststoffteile nicht beschädigt werden.»
Neben der Einrichtung rund um die Wasserhähne von Küche und Badist das Geschirr akut Kalkrand-gefährdet. Die unansehnlichenAblagerungen entstehen ohne Rücksicht auf das Material - auf teurem Kristallglas genauso wie auf preiswertem Pressglas.
«Oberflächenbeschichtungen wie bei Sanitärkeramik gibt es beiGeschirr noch nicht», erläutert Anja Gründer von derBrancheninitiative «Treffpunkt Tisch» in Königswinter bei Bonn.Damit die hässlichen Ränder gar nicht erst entstehen, muss dasGeschirr direkt abgetrocknet werden. «Wird mit Hand gespült, sodürfen Gläser nicht einfach zum Trocknen stehen bleiben», warntGründer.
In der Spülmaschine übernimmt die heiße Luft das schnelleAbtrocknen. «Wenn Salz und Klarspüler richtig dosiert und auf die Wasserhärte vor Ort abgestimmt sind, entstehen bei der Reinigung in der Spülmaschine in der Regel keine Kalkränder», so Koop.
Im Fall der Fälle hilft auch bei Geschirr Essigwasser oder eineausgedrückte Zitrone. «Kalkrückstände an Gläsern lassen sich ganz einfach mit Reinigungstabletten für die dritten Zähne lösen», verrät Gründer. «Die Tablette wird mit Wasser ins Glas gegeben, muss einwirken und wird dann abgespült.»
Wem das Nachtrocknen des Geschirrs auf die Dauer lästig wird, der sollte von vornherein glatte Flächen und einfache Formen wählen. Auf ihnen bleiben nicht nur weniger Tropfen stehen, sie lassen sich auch schneller abtrocknen. Und wer es mit dem Putzen nicht immer ganz so genau nimmt, der wählt ein Design, bei dem Kalkränder nicht so sehr ins Auge fallen: Ein dunkleres, gemustertes Geschirr lässt eher über die Rückstände hinweg sehen als ein heller, einfarbiger Porzellanteller. Dasselbe Prinzip gilt auch für Wandfliesen. Und auf der Duschtür mit Tropfendesign fällt ein Kalkrand weit weniger auchals auf klarem Echtglas.