Schäden beheben Schäden beheben: Der Fleck muss weg

Karlsruhe/Hamburg/dpa. - «Teppichböden aus Synthetik-Fasern lassen sich in der Regel rechtgut reinigen», sagt Barbara Heidemann von der Verbraucherzentrale inHamburg. Anders ist dies bei Wollteppichen: Hier könnten Flecken oftnur schlecht und manchmal gar nicht komplett entfernt werden. Aufkeinen Fall dürfe eine Verschmutzung aus einem Naturfaserteppichherausgerieben werden. Die Wolle des Teppichs verfilze durch dieseArt der Bearbeitung.
Flecken auf Teppichböden sollten möglichst immer sofort entferntwerden. «Feste Flecken werden zunächst mit einem Messerrückenabgeschabt und verschüttete Flüssigkeiten mit saugfähigen Tüchernaufgenommen», erklärt Silvia Frank vom Deutschen Hausfrauenbund inKarlsruhe. Mehr als 90 Prozent aller Flecken ließen sich danach mithandwarmem Wasser und einem saugfähigen Lappen entfernen.
Viele Haushalte besitzen einen Trocken-Nass-Sauger. «Solche Gerätesind ideal zum Entfernen von Flecken auf feuchtigkeitsfestenTeppichböden», sagt Silvia Frank. Dazu sollte mehrmals lauwarmesWasser aufgetragen und sofort wieder abgesaugt werden. OhneReinigungsmittel kann der Fleck dann aus dem Teppich herausgesaugtwerden.
«Sehr schwer zu entfernen sind Tee- oder Kaffeeflecken», warntBarbara Heidemann. Diese Flüssigkeiten enthalten Gerbstoffe, dietrotz Behandlung immer wieder durchschlagen. Bei anderen hartnäckigenFlecken helfen der Expertin zufolge oft Hausmittel wie Salz gegenRotwein, Löschpapier und Bügeleisen bei Wachs oder Vereisungsspraygegen Kaugummi.
«Zur Fleckentfernung sollten in das Reinigungswasser keine Spül-oder Feinwaschmittel gegeben werden», rät Barbara Heidemann. Denndurch diese Mittel blieben oft Tenside als klebrige Masse imTeppichboden zurück und bewirkten ein verstärktes Wiederanschmutzen.Falls keine Spezialreiniger vorhanden seien, sollte der Fleckmöglichst mit Essigreiniger entfernt werden. Dieser enthalte wenigerTenside. Gute Reinigungserfolge ohne Pflegemittel habe auchMineralwasser, das zuerst auf ein Tuch geschüttet werden müsse.
«Auf Haushalts- und Sanitärreiniger, aber auch auf Waschmittelsollte man zur Teppichreinigung verzichten», rät Peter Wilsdorfvom Schulungszentrum des Herstellers Kärcher in Winnenden(Baden-Württemberg). Denn diese Reinigungsmittel seien oft alkalisch.Hierdurch könnten die meist alkalisch gefärbten Kunstfaserteppicheentfärbt werden. Helle Stellen auf dem Teppich sind die Folge.
Bei Flecken, die nicht mit Wasser zu lösen sind, können spezielleTeppichreinigungsmittel helfen. «Schaumreiniger für Teppiche solltenkristallin abtrocknen, um später vom Teppich abgesaugt werden zukönnen», erläutert Silvia Frank.
Trotz Pflege verschmutzen Teppiche aber mit der Zeit auf jedenFall. Stark verschmutzte Teppichböden lassen sich nach Angaben der Europäischen Teppichgemeinschaft (ETG) sowohl trocken als auch feuchtreinigen. Bei der Trockenreinigung wird Reinigungspulver in den Bodeneinmassiert und nach kurzer Einwirkzeit zusammen mit dem Schmutzwieder abgesaugt. Diese Vorgehensweise empfiehlt sich beifeuchtigkeitsempfindlichen, lose verlegten oder verspanntenTeppichböden.
Für langflorige Teppiche oder grobe Schlingenware aus Wolle sowieNadelvliesbeläge ist der ETG zufolge die Pulverreinigung wenigergeeignet. Diese und alle übrigen Teppichböden können aber mitShampoonier- oder Sprühextraktionsgeräten, auch Waschsauger genannt,feucht gereinigt werden.
Die Geräte, die laut Peter Wilsdorf häufig geliehen werden können,sprühen Wasser und Reinigungsmittel auf den Teppich und saugen dengelösten Schutz wieder auf. Vor einer Waschsauger-Behandlung solltendie Flecken einzeln entfernt werden. Dadurch lässt sich in einemsolchen Fall zumindest Reinigungsmittel sparen.