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Saubere Wäsche Saubere Wäsche: Pulver schlägt Flüssig

Von Kerstin Metze 04.02.2007, 20:14

Halle/MZ. - So lautet das Fazit einer Untersuchung von 15 Pulvern und drei flüssigen Colorwaschmitteln der Stiftung Warentest. Gewaschen worden ist probehalber in mehr als 850 Waschgängen mehr als eine Tonne Schmutzwäsche.

Nicht nur die teuren Marken, auch etliche preiswerte Pulver haben beim Waschen mit "gut" abgeschnitten. Der Sieger war für die Stiftungsexperten ein "guter" alter Bekannter. Wie vor drei Jahren gewann Ariel Color & Style den Test. Diesmal liegt die Marke nur knapp vor einem No-Name-Produkt: "Denk mit", die Handelsmarke von dm, wäscht den Angaben von Warentest zufolge beinahe genau so gut, kostet mit 11 Cent pro Waschgang aber nicht einmal halb so viel wie Ariel (25 Cent) oder Persil (26 Cent). Als Wermutstropfen bei "Denk mit" bezeichneten die Warentester die Tatsache, dass Shirts und Pullis, die mit dem dm-Pulver gewaschen wurden, eher die Farbe von anderen bunten Teilen annehmen. Der "Schutz vor Anfärben" wurde nur als "befriedigend" beurteilt, so wie bei fast allen anderen Colorwaschmitteln der Handelsketten.

Motoröl ohne Chance

Die drei Spitzenreiter wurden auch am besten fertig mit hartnäckigen Testflecken aus Blut, Kakao und Motoröl - und schonten gleichzeitig die Farben, wie Warentest feststellte. Nicht ganz so stark, aber immer noch "gut" sind auch die Pulver von Aldi, Lidl und Schlecker. Der Nachteil fast aller No-Names ist den Angaben zufolge der schwache Anfärbschutz. Er soll verhindern, dass bei grünen und roten T-Shirts eine Farbe in die andere wandert.

Die flüssigen Colorwaschmittel enttäuschten wieder einmal - keines der drei Testprodukte (Persil Color-Gel, Una pro-aktiv von Aldi und Coral Optimal Color) wusch besser als "befriedigend". Coral Optimal bekam sogar ein "Mangelhaft": Kleidung, die mit diesem Mittel gewaschen wurde, sah von Mal zu Mal schmutziger aus, bemängelte die Stiftung Warentest.

Tenside schaden Umwelt

Da tröstet auch die Tatsache wenig, dass der Farbtonerhalt bei allen Flüssigen mit "gut" bewertet wurde: "Was Verschmutzungen schlecht entfernt, entfernt eben auch keine Farben", heißt es im Testbericht. Insgesamt sehen die Warentester Vorteile für die Waschpulver. Neben den Waschergebnissen haben sie auch Umweltaspekte im Blick: Flüssiges belaste die Umwelt meist viel stärker als die Pulver, weil es mindestens doppelt so viel waschaktive Tenside enthält. Vergleichsweise umweltschonend sei nur Persil-Color-Gel mit dem Zeichen für nachhaltiges Waschen.

Flecken auf Dunklem

Ihre Vorliebe für flüssige Waschmittel begründen viele Verbraucher mit dem Argument, dass dunkle Sachen damit keine weißen Flecken bekämen. In Pulvern dagegen sind Wasserenthärter (Zeolithe) enthalten, die vom Spülwasser meist nicht beseitigt werden. Die Stiftung Warentest empfiehlt dennoch eher Pulver und gibt den Rat, dunkle Teile auf links zu ziehen, mit ausreichend Wasser zu waschen und gegebenenfalls einen zusätzlichen Spülgang einzulegen. Das sei weniger umweltbelastend als die geballte Ladung Tenside.

Heft "test" Nummer 2 / 07 von Stiftung Warentest, 4,20 Euro