Rumtopf Rumtopf: Lukrative Schichtarbeit
Halle/MZ. - Für die Zubereitung des Rumtopfes werden keine besonderen Küchengeräte benötigt. Das Gefäß sollte jedoch möglichst nicht aus Glas, sondern aus Steingut oder Porzellan sein. Die Lichtundurchlässigkeit dieser Materialien verhindert, dass sich die Früchte zu sehr verfärben. Außerdem sollte es möglichst großwandig, verschließbar und nicht zu klein sein (mindestens drei, besser fünf bis sieben Liter).
Nur ein hochwertiger Rum wird einen köstlichen Rumtopf erzeugen, und Rumverschnitt ist geschmacklich nicht jedermanns Sache. Entscheidend für das Gelingen des Rumtopfes ist jedoch vor allem, dass der Rum einen Alkoholgehalt von 54 Prozent hat. Schwächerer Rum bewirkt, dass der Rumtopf leicht verdirbt, stärkerer, dass die Früchte zu hart werden. Handelsüblicher Zucker oder Einmachzucker ist für den Rumtopf bestens geeignet. Er kann anteilig durch braunen Kandiszucker ersetzt werden, der für kräftiges Aroma sorgt. Die Faustregel für die Mischung: 500 Gramm Frucht / 500 Milliliter Rum / 350 Gramm Zucker.
Mit den Erdbeeren wird begonnen. Die kleinen bis mittelgroßen Früchte werden gewaschen, vorsichtig trocken getupft und ent- stielt in das Rumtopfgefäß gelegt. Dort müssen sie mit dem Zucker eine Stunde ziehen. Dann wird der Rum zugegossen. Achten Sie darauf, dass die Früchte etwa fingerbreit bedeckt sind. Bei dieser ersten Schicht muss eventuell etwas mehr Rum angegossen werden. Damit die Früchte nicht an die Oberfläche steigen und dort schimmeln, empfiehlt es sich, sie mit einem sauberen Teller zu beschweren.
Mit dem fortschreitenden Sommer nimmt auch die fruchtige "Schichtarbeit" an dem Rumtopf ihren Lauf. Juni: Stachelbeeren (sofern sie nicht zu sauer sind), gewaschen, getrocknet und rundherum mit einer Nadel eingestochen; Juni / Juli: Himbeeren, möglichst festfleischig und trocken; Süßkirschen, gewaschen, trocken getupft und mit Kern; rote und schwarze Johannisbeeren (wegen ihrer Säure eventuell nur in kleinen Mengen); Kulturheidelbeeren, nur feste, trockene Früchte verwenden; Juli / August: Aprikosen, entkernt, geviertelt und blanchiert; August: Mirabellen, Renekloden, gewaschen, entkernt und halbiert; Brombeeren, möglichst festfleischig und trocken;
August / September: Zwetschgen, gereinigt, halbiert und entsteint; Birnen, festfleischige Früchte, geschält und in feine Spalten geschnitten; Oktober: Äpfel, geschält und in feine Spalten geschnitten. Das vorbereitete Obst wird jeweils in den Rumtopf geschichtet, mit Zucker bestreut und dann vollständig mit Rum übergossen. Damit sich der Zucker besser löst, können Sie mit einem sauberen Löffel vorsichtig rühren.
Zwischen den einzelnen Füllungen wird der Rumtopf fest verschlossen, kühl, dunkel und trocken gelagert. Kontrollieren Sie regelmäßig, ob alle Früchte mit Rum bedeckt sind, und gießen Sie gegebenenfalls noch Rum nach.
Etwa vier Wochen, nachdem die letzten Früchte in den Rumtopf gefüllt wurden, ist er ausgereift. Es kann nun noch ein halber Liter Rum zugegeben werden, bevor der Rumtopf am 1. Advent angestochen wird.