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Rückzugsmöglichkeit Rückzugsmöglichkeit: Tipps für bequeme Lese-Ecke

Von Eva Neumann 05.10.2007, 12:21

Ingolstadt/dpa. - Ein Durchgangszimmer ist dafür ungeeignet, ein riesiger kombinierter Wohn-Ess-Küchenraum, in dem sich die ganze Familie tummelt und der Fernseher läuft, zumindest fragwürdig. Meist ist jedoch der herkömmliche Wohnraum der Leseort der Wahl. "Wenn wenig Platz vorhanden ist, kann die Lese-Ecke sogar Teil einer Sitzgarnitur sein", sagt Herbert Meidinger, Innenarchitekt aus Ingolstadt.

Günstiger ist es allerdings, einen kleinen Rückzugsraum zu schaffen. "Mit einem Raum-Trenner oder Paravent, einem Regal, einer größeren Stehleuchte oder auch mit einer schönen Pflanze lässt sich eine Nische optisch gut abgrenzen", schlägt Meidinger vor.

Gut macht sich die Nähe zum Fenster, zumindest wenn davor nicht das Leben tobt und ständig ablenkt. "Das Lesen von Büchern ist ein Austausch mit dem Text. Er lässt im Kopf Bilder entstehen. Dieser Prozess wird durch einen weit schweifenden Blick aus dem Fenster gut ergänzt", sagt Bodo Franzmann, Leseforscher bei der Stiftung Lesen in Mainz. Allerdings macht es wenig Sinn, den Sitzplatz frontal zum Fenster auszurichten: Dann liegt der Text im Schatten.

Zentrales Element jeder Leseecke ist eine gemütliche Sitzmöglichkeit. Ob das ein klassischer alter Ledersessel, ein moderner Schaukelstuhl, eine Couch, eine Relax-Liege oder ein Sitzsack ist, sei ausschließlich eine Frage des Geschmacks, sagt Achim Hannott, Sprecher des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie in Bad Honnef. Was zählt, ist, dass sich der Nutzer auch über längere Zeit beim Sitzen und Lesen wohl fühlt.

Wer größere Buchbestände hat, kommt mit dekorativen Schnecken oder einzelnen Fächern in einem Sideboard nicht weit. Er braucht eine ganze Regalwand. "Besonders Platz sparend sind Regale, deren Flügel unterschiedlich tief sind: Für Taschenbücher reichen

20 Zentimeter aus, für Bildbände sollten es 40 sein. Solche Produkte gibt es von verschiedenen Herstellern", erläutert Möbel-Experte Hannott. Regalwände werden zunehmend mit Licht ausgestattet.

Für die Tasse Tee, für die Brille und zum Ablegen des Buches beim Aufstehen wird schließlich noch eine Ablagemöglichkeit in greifbarer Nähe benötigt. "Es gibt zwar Sitzmöbel mit integrierten Ablagen, doch diese spielen eine untergeordnete Rolle", erklärt Hannott.

Fehlt nur noch das Licht für die langen Leseabende in der dunklen Jahreszeit. "Licht zum Lesen muss drei Hauptanforderungen erfüllen: Es muss hell genug sein. Der Helligkeitskontrast zur Raumumgebung darf nicht zu groß sein. Und es darf nicht blenden", fasst Peter Pich, Lichtgestalter aus München, zusammen. Am besten fällt das Licht von schräg hinten auf das Buch. Ideal sind Leuchten, bei denen sich Einfallwinkel und Höhe verändern lassen.