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Relocation-Dienste machen den Umzug leichter

Von Vivien Leue 25.02.2008, 08:19

Berlin/Düsseldorf/dpa. - Eine neue Wohnung suchen, den Mietvertrag aushandeln, Möbel packen, einen Telefonanschluss bestellen und den nächsten Supermarkt finden: Wer in eine fremde Stadt zieht, hat alle Hände voll zu tun.

Sogenannte Relocation-Agenturen bieten hier Hilfe an. Wer keine Zeit, dafür aber Geld übrig hat, kann auf ihre Dienste zurückgreifen. «Relocation» heißt übersetzt «Umsiedeln». Die Idee, Menschen beim Umsiedeln in eine fremde Stadt zu helfen, kommt aus den USA. «In Deutschland hat sich der Markt etwa seit dem Jahr 2000 etabliert», sagt Frank Faggo. Seine Firma progedo Relocation mit zehn Standorten in Deutschland hilft Menschen bereits seit Mitte der 90er Jahre, «ein neues Zuhause» zu finden.

Faggos Hauptkunden sind Unternehmen, die ihre Mitarbeiter in eine fremde Stadt schicken und sie bereits kurz nach dem Umzug wieder voll einsetzen wollen. Die Relocation-Scouts übernehmen deshalb für sie Ämtergänge, kümmern sich um Strom und Telefon oder auch einen Kindergartenplatz.

Zunehmend wälzen auch Privatleute diese lästigen Aufgaben gegen entsprechende Bezahlung ab. Drei bis vier Wochen vor dem geplanten Umzugstermin sollte sich eine Privatperson spätestens bei der Agentur melden, sagen erfahrene Dienstleister wie Ulrich Fischer von RSB Deutschland in Frankfurt/Main. «Im Durchschnitt betreuen wir die Kunden zwei bis drei Monate lang.»

Am Anfang steht immer ein persönliches Gespräch. «Wir treffen uns dann mit dem Klienten und fahren ihn für eine erste Orientierung durch die Stadt», erklärt Faggo. Nach diesem ersten Eindruck füllt der Wohnungssuchende einen Fragebogen aus: Soll der neue Stadtteil lieber viele Kneipen haben oder viele Grünflächen? Wie weit darf die Wohnung von der Arbeitsstelle entfernt sein?

Die Dienstleistung kann bei der reinen Wohnungssuche aufhören. Da aber auch Relocation-Agenturen um Maklergebühren meist nicht herum kommen, zahlt der Wohnungssuchende am Ende doppelt: Den Service der Agentur und die Maklercourtage. Die Agenturdienste lohnen sich daher erst, wenn andere Dienstleistungen, wie die Schulsuche oder das Anmelden beim Einwohnermeldeamt, mitgebucht werden. Bei Menschen, die ins Ausland gehen, kümmern sich Relocation-Agenturen auch um Einreiseformalitäten oder die Arbeitserlaubnis.

Uwe Trenn hat sich mit seiner Relocation-Agentur auf eine andere Klientel spezialisiert: «Ich wende mich an Senioren und Menschen mit Behinderungen», sagt der Inhaber von Trenn Relocation in Berlin. «Heutzutage leben viele Senioren weit weg von ihren Kindern. Wenn sie sich eine Altersresidenz suchen, ist niemand da, der hilft.» Hier springt Trenn ein.

Diese Hilfe kostet natürlich Geld. Uwe Trenn nimmt für seine ersten Beratungsgespräche 25 Euro je Stunde. Ein Komplett-Angebot mit Wohnungsauflösung und Umzugshilfe wird individuell berechnet - je nach Arbeitsumfang. Die meisten Agenturen vereinbaren vorab genau, wie viele Objekte gezeigt werden. Danach und nach den Zusatz-Services richtet sich dann der Preis, der sich schnell auf mehrere 1000 Euro belaufen kann.