Urlaub auf Mauritius Zwischen Kiten und Bergwandern - Daumen hoch für die Ozean-Perle Mauritius
Abwechslungsreich wie die Kanaren und luxuriös wie die Karibik: Mauritius begeistert mit Stränden, Bergen und Meer. Das macht die Insel östlich von Afrika zu einem Spielplatz für jedes Alter.

Plötzlich müssen die Hände ran. Der Berg ist steil, fast nur noch eine Wand. Doch Kneifen gibt es nicht. „Der Zug hat keine Bremse“, ruft Laura aus Leipzig, die an diesem sonnigen Mittag auch zu den Gipfelstürmern gehört. Soll heißen: „Weiter geht’s!“ Deswegen kommen nun alle vier Gliedmaßen zum Einsatz. Meter um Meter geht es vertikal nach oben, von Felsabsatz zu Felsabsatz. Es ist das letzte Stück des „Le Pouce“, des mit 812 Metern dritthöchsten Bergs auf Mauritius. Der finale Abschnitt weckt alpine Gefühle. Und das mitten im indischen Ozean.
„Le Pouce“ bedeutet übersetzt „der Daumen“, weil der Berg von Weitem wie ein ausgestreckter Daumen aussieht. Und das verleitet zu einem Wortspiel. Denn „Daumen hoch“ wäre nicht nur eine gute Überschrift für die Wanderung, sondern auch ein Gütesiegel für den Aufenthalt auf Mauritius.
Urlaub auf Mauritius: Die Insel wird zum Spielplatz
Die Insel gehört zu Afrika, liegt unterhalb des Äquators und hat eine der kunterbuntesten Flaggen der Welt. Die Farben: Rot, Blau, Gelb und Grün. Das Eiland ist wegen seiner langen Sandstrände vor allem im Herbst und Winter beliebt, wenn es in Deutschland schmuddelig und kalt ist. Doch nun soll Mauritius auch zum großen Spielplatz werden. Wie das?

Dahinter steckt das Konzept des C Mauritius, eines jungen Hotels, das zur Constance Hotelgruppe gehört. An der Ostküste der Insel gelegen, will das Resort das Kind in jedem wecken. Was das bedeutet, beschreibt Constance-Geschäftsführer Jean Jaques Vallet so: „Unsere Gäste sollen spielerisch und fröhlich, freundlich und entspannend die Insel entdecken“.
Im C Mauritius darf man Geschenke suchen
In der Praxis fängt das schon bei den Zimmern an. Dort angekommen, darf der Gast erst einmal Geschenke suchen: ein Kartenspiel, ein Basecap, ein Buch und einiges mehr. Das alles ist im Zimmer versteckt. Ostern ist im C Mauritius jeden Tag. Das weckt Kindheitserinnerungen.

Entdecken, Austoben, Verspielt sein – auf Mauritius passiert das eigentlich von allein. Die Insel ist fast komplett von einem Riff umgeben. Die Wellen brechen deswegen weit vor der Küste. Das Wasser am weißsandigen Strand des C Mauritius ist ruhig. Der Wind weht mitunter kräftig – perfekte Bedingungen zum Kitesurfen. Wer es nicht kennt: Auf einem Surfbrett wird man von einem Lenkdrachen über das Wasser gezogen. Gerade die Buchten im Osten der Insel eignen sich dafür. Von den Böen angepeitscht, lernen Amateure schnell - und auch Geübtere haben ihren Spaß.
Wassersport ist die spielerischste Art, Mauritius zu erleben
Wasseraktivitäten sind ohnehin eine der spielerischsten Arten, die Insel-Perle im Indischen Ozean zu erleben. Tauchbegeisterte können in die lebendige Unterwasserwelt hinabsinken. Pirogen – das sind traditionelle Segelboote – bringen die Fisch- und Korallengucker zu den schönsten Riffabschnitten. Wer über dem Wasser bleiben will, kann mit einem Katamaran über den azurblauen Ozean gleiten. Buchten und Berge ziehen vorüber, während Sonne und Wind eine frische Wärme auf die Haut zaubern. Gestoppt wird auf einer Sandbank. Ab ins kühlende Wasser. Dazu ein Wein oder ein Flying Fox. Letzteres ist eine mauritische Biermarke, die extra für Constance ein Kokosnuss-Ananas-Weißbier kreiert hat – exotisch lecker!

„Luxus und Verspieltheit in einer märchenhaften Umgebung“ – das verspricht Hoteldirektor Olivier De Guardia seinen Gästen. Beim Einlösen hilft ihm die Insel. Millionen Jahre vulkanischer Aktivität haben so beeindruckende Bergformationen wachsen lassen wie den „Le Pouce“. Wanderführer nach oben ist Guillaume, der mit der Geschwindigkeit eines Weltklasse-Sprinters die Anstiege nach oben fegt. Die hochroten Gesichter seiner weniger begabten Begleiter quittiert er mit einem Lächeln und der immer gleichen Frage: „Alles gut?“
Daumen runter - kein Gütesiegel für den Aufenthalt auf Mauritius
360 Höhenmeter sind es vom Busparkplatz bis auf den Gipfel. Anfangs ist der Weg steinig, aber von Lorbeer und Surinamkirschen wunderbar beschattet. Dann reist das Blätterdach auf, was einen Ausblick ermöglicht, der den ohnehin schon knappen Atem raubt. Bewaldete Berge, schroffe Felsen und urbane Gefilde wie die Hauptstadt Port Luis, die, wenn man Kundigen glauben darf, nur eine Sehenswürdigkeit hat: Ein Exemplar der Blauen Mauritius hinter Glas.

Die letzten Meter Anstieg sind geschafft. Der Gipfel des „Le Pouce“ ist ein schmales Felsplateau, das einen 360-Grad-Blick erlaubt. Himmel, Ozean und die grüne Insel liegen zu Füßen. Man entdeckt die vielen kleinen Plantagen, auf denen Zuckerrohr angebaut wird. Auf den Märkten Mauritius’ werden die langen Stangen zu frisch gequetschtem Saft verarbeitet, der so schmeckt, wie man vermutet: zuckersüß. Natürlich veredeln die Insulaner das Rohr auch zu Rum in allen erdenklichen Varianten. Bei so einer Gipfel-Aussicht fühlt sich die trockene Wandererkehle gleich noch viel staubiger an. Deswegen heißt es nun: Daumen runter. Diesmal ist das aber kein Gütesiegel für den Aufenthalt auf Mauritius.
Schon gewusst? Fakten zu Mauritius
Die 1,3 Millionen Einwohner von Mauritius sind ein kunterbunter Haufen, was auch mit der Kolonialgeschichte der Insel im Indischen Ozean zu tun hat. Die Geht abgekürzt so: Niederlande, Portugal, Piraten, Frankreich, Großbritannien. Alle Besatzer haben auf ihre Weise die Insel geprägt - mit Namen, Bauten oder Infrastruktur. 1968 folgte die Unabhängigkeit. Heute ist Mauritius, dessen wichtigster Wirtschaftsfaktor der Tourismus ist, eine Demokratie nach durchaus westlichem Standard - und einer von 25 Staaten auf der Welt ohne Militär.