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Schockierendes Video Schockierendes Video: Taucher filmt, wie vermüllt das Meer vor Bali ist

Von Sarah Peters 09.03.2018, 14:50

Nusa Penida - Es ist ein unglaubliches Video, das Richard Horner bei einem Tauchgang in Manta Point, rund 20 Kilometer vor der Küste der Insel Nusa Penida vor Bali dreht. Die Bilder schockieren und zeigen exemplarisch, wie der Mensch die Weltmeere verschmutzt und der Umwelt schadet.

Eigentlich wollte der Brite Mantarochen sehen, die sich an dieser Stelle von kleineren Fischen säubern lassen, wie der Guardian berichtet. Doch von den Rochen fehlt an diesem Tag jede Spur.

Tauchgang im Plastikmüll

Stattdessen taucht der Brite durch ein Meer voller Plastikmüll – alte Plastikflaschen, Teile von Plastiktüten, Plastik-Eimer, Strohhalme, Müllsäcke und allerlei Verpackungen seien herum geschwommen. Weil es so unglaublich klingt, hat er ein Video davon gemacht. Er filme sich selbst mit einem Selfiestab und lud das Video noch am selben Tag im Internet hoch. Seitdem wurde es bereits 800.000 Mal allein bei Youtube angesehen.

Auf Facebook schreibt er dazu: „Die Meeresströmung hat uns ein paar tolle Geschenke gebracht: Quallen, Plankton, Blätter, Zweige, Stöcke etc… Oh, und ein bisschen Plastik… Plastiktüten, Plastikflaschen, Plastikbecher… Plastik, Plastik, so viel Plastik!“

Plastikmüll von „noch nie dagewesenem Ausmaß“

Während der Regenzeit sind die balinesischen Strände besonders voll mit Müll – dieser wird beispielsweise von der Insel Java dorthin geschwemmt. Horner schreibt weiter, dass ihm bei seinen Tauchgängen schon früher vereinzelt Plastikmüll begegnen wäre. Aber ein solches Ausmaß der Verschmutzung sei selbst für den erfahrenen Taucher neu gewesen. „Ich habe so etwas noch nie gesehen“, schreibt er.

Meeresströmungen sind daran schuld, dass sich der Müll an abgelegenen Stellen sammelt. Diese Stellen werden „garbage patches“ genannt. Auch der Teil des Gewässers vor Nusa Penida sei so eine Stelle, wie Horner auf Facebook erklärt. Der Müll wird durch Stürme aus küstennahen Städten bis ins Wasser gespült, gelangt durch verschmutzte Flüsse ins Meer oder durch große Schiffe und Frachtdampfer, die ihren Müll oftmals einfach im Meer entsorgen, wie der Taucher vermutet.

Plastikmüll war am nächsten Tag verschwunden

Am nächsten Tag sei die große Plastikwolke verschwunden gewesen. Das hätten andere Taucher berichtet, die an derselben Stelle im Wasser gewesen wären, bringt er seinen Facebook-Post auf einen aktuellen Stand.

Doch wo ist das Plastik geblieben? Vermutlich weggetrieben, um andere Stellen im Meer zu verschmutzen. Schädlich bleibt es noch lange, denn es zerfällt mit der Zeit in schädliches Mikroplastik.

Gesundheitliche Folgen für Menschen noch nicht absehbar

Die Auswirkungen von Mikroplastik auf den Menschen und seine Gesundheit sind noch wenig erforscht. Mirkoplastik steht aber unter dem Verdacht, krebserregend zu sein. Klar ist: Durch Mikroplastik gelangen Giftstoffe in die Nahrungskette und können auch Menschen schaden. Fressen Fische Müllreste aus dem Wasser, gelangt das Plastik letztendlich auch wieder beim Menschen, der es über die Nahrung, den Fisch, aufnimmt. Erst kürzlich wies der NDR in einer Untersuchung nach, dass viele teure Fleur-de-Sel-Produkte mit Mikroplastik belastet sind.

Wissenschaftler führten die Verunreinigung im Salz auf die Verschmutzung der Meere zurück. „Fleur de Sel“ entsteht als hauchdünne Salzschicht an der Wasseroberfläche und wird in der Regel in Handarbeit mit einer Holzschaufel abgeschöpft. Herkömmliches Meersalz hingegen wird vom Boden eines Salzbeckens gewonnen. Im klassischen Meersalz wurde in der Stichprobe im Vergleich zum teureren „Fleur de Sel“ weniger Plastik gefunden.