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Skiverband warnt Lawinen: Auch verspurte Hänge bergen Gefahren

Selbst wenn man nur neben der Piste Schwünge im Tiefschnee machen will, kann das riskant sein. Das hat ein Lawinenabgang am Stubaier Gletscher vor Augen geführt. Was man wissen muss.

Von dpa 28.11.2025, 11:13
Bereits vorhandene Spuren im Tiefschnee bieten keine Sicherheit: Die Schneedecke kann weiterhin instabil sein.
Bereits vorhandene Spuren im Tiefschnee bieten keine Sicherheit: Die Schneedecke kann weiterhin instabil sein. Jonathan Schmid/dpa/dpa-tmn

München - Viel Neuschnee hat Wintersportlern in den Bergen den Start in die Wintersaison versüßt. Abseits der Pisten locken Tiefschneehänge.

Doch eine Lawine am Stubaier Gletscher in Tirol am Donnerstag hat an die Risiken erinnert: Selbst in einem Skigebiet direkt neben der Piste kann es im Freigelände gefährlich werden. Und auch wenn schon viele Spuren in einen Hang gezogen wurden, heißt das nicht, dass kein Risiko besteht.

Der Deutsche Skiverband (DSV) warnt: Bereits gezogene Spuren in einem Hang sind zum einen keine Garantie dafür, dass sich unter der Schneedecke nicht doch Steine oder tiefe Mulden verbergen, über die man stürzen und sich verletzen kann. 

Zum anderen übt jeder Wintersportler, der abfährt, mit seinen Brettern Druck auf die Schneedecke aus – so ändert sich das Spannungsverhältnis in ihr. Das heißt: Die Schneedecke kann trotz bestehender Spuren brechen, wenn man in den Hang fährt. Am Stubaier Gletscher ist das passiert, vermutlich hat laut dem Seilbahnbetreiber ein Skifahrer die Schneemassen ausgelöst. Glücklicherweise kam niemand ums Leben: Acht Personen, darunter fünf Deutsche, wurden aus den Schneemassen gerettet - es gab vier Leichtverletzte.

Wissen und Warnberichte helfen bei der Einschätzung des Risikos

  • Wichtig ist: Wer ins freie Gelände will, sollte diese Risiken kennen und Grundwissen dazu haben, wie Lawinen entstehen und welche Faktoren das Risiko für Abgänge beeinflussen - etwa die Beschaffenheit der Schneedecke sowie die Steilheit und Ausrichtung des Hangs.
  • Außerdem sollte man im freien Gelände eine Notfallausrüstung aus Lawinenverschütteten-Suchgerät, Sonde, Schaufel und gegebenenfalls ABS-Rucksack dabeihaben. Und man sollte wissen, wie man dieses Equipment einsetzt. Das wird in Kursen vermittelt.
  • Hinweise zum konkreten Risiko in den Gebieten liefern die Berichte der Lawinenwarndienste, die es für alle Alpenregionen gibt. Eine Übersicht mit Links zu den jeweiligen Diensten gibt es zum Beispiel auf der Website des Deutschen Alpenvereins.

Vielerorts Warnstufe drei - erhebliche Gefahr

In den Alpen herrschte laut den Warnberichten zum Wochenende hin vielerorts die Lawinenwarnstufe drei von fünf – das heißt „erhebliche Gefahr“. Laut dem DSV blinken in solchen Lagen auch oft die Warnleuchten an den großen Pistenplankarten der Skigebiete in Kassen- und Liftbereichen. 

Ist generell schon Vorsicht und Wissen abseits der Pisten angebracht, gilt das ab Stufe drei umso mehr.