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Kirschblüte in Bonn wird zum Instagram-Hit

27.03.2019, 16:17
Auf der Heerstraße in Bonn blühen die Kirschblüten. Die Zeit der Kirschblüte lockt alljährlich zahlreiche Zuschauer an. Foto: Kevin Kurek
Auf der Heerstraße in Bonn blühen die Kirschblüten. Die Zeit der Kirschblüte lockt alljährlich zahlreiche Zuschauer an. Foto: Kevin Kurek dpa

Bonn - Vor einiger Zeit stand eine Koreanerin im Geschäft von Victoria Harlos in Bonn, sie war etwa 20 Jahre alt und sie sagte: „Jeder in meiner Generation kennt diese Straße.”

Das war insofern verwunderlich, weil die Straße, in der Harlos ihr Geschäft betreibt, vor gar nicht langer Zeit selbst vielen Bonnern nicht so wirklich gut bekannt war. Es ist die Heerstraße in der Bonner Altstadt, früher mal ein in die Jahre gekommenes Handwerkerviertel. Heute ist sie ein Sehnsuchtsort, auch in Asien. „Das kommt durch Instagram”, sagt Harlos. „Durch die sozialen Medien gibt es keine Grenzen mehr.”

Kirschblüte auf der Bonner Heerstraße

abhängt, wähnt man sich unter einem rosa Himmel, der sich zwischen den dicht gedrängten Häusern aufspannt. Auf diesen Höhepunkt der Blüte bereitet sich das Viertel gerade wieder vor. Lange wird es nicht mehr dauern.

Das Farbspektakel lockt mittlerweile Touristen aus aller Welt an - vor allem jene mit Kamera und dauergezücktem Smartphone. Die Bonner Kirschblüte ist Zucker für die Augen und daher begehrtes Bildmotiv. Schon immer kamen viele Hobbyfotografen, in den vergangenen Jahren hat alles aber noch mal eine neue Dynamik bekommen. Mit den neuen sozialen Medien sind Fotos zu einer Art Trophäe geworden.

Ein Schnappschuss für Instagram

in Norwegen.

im Siegerland, das im Winter wie ein Märchendorf erscheint. Immer häufiger werden Bilder seiner Fachwerkhäuschen nun in die Instagram-Timelines gespült.

Ziel für Social-Media-Touristen

Kontrolle über die Wanderbewegungen der Social-Media-Touristen hat man allerdings kaum. Das gilt auch im Negativen, denn natürlich besteht immer die Gefahr, schlichtweg überrannt zu werden.

Auch die Bonner Kirschblüte hat in der Richtung Erfahrungen gemacht. Im vergangenen Jahr tauchten plötzlich Plakate auf, auf denen Unbekannte ankündigten, 7000 Kupfernägel in die Bäume zu schlagen, sollte der „Fotowahnsinn” nicht gestoppt werden. Die Bonner Polizei konnte die Urheber zwar bislang nicht ermitteln, schaut nun aber „mit anderen Augen” auf das Ereignis, wie ein Sprecher sagt.

Für Victoria Harlos blüht die Kirsche mittlerweile quasi ganzjährig. In ihrem Geschäft kann man Leinwände, Postkarten und vieles mehr kaufen, auf denen sie zu sehen ist. Zudem betreibt sie einen Blog mit einem Kirschblüten-Liveticker. In Japan war sie im Übrigen noch nie. „Die Bilder, die ich aus Japan gesehen habe, sind nett”, sagt sie. „Aber nicht so atemberaubend wie das hier.” (dpa)