Hans Brinker Amsterdam Hans Brinker Amsterdam: Das vielleicht schlimmste Hotel der Welt

Halle (Saale). - Der Eingang ist schlicht, ein einfaches Schild zeigt den Namen des Hotels, links und rechts davon die Reste eines abmontierten Apothekenkreuzes. Keine Knallerpreise werben in den Schaufenstern neue Kunden. Die kommen auch so. Zum einen, weil das Hotel tatsächlich unschlagbar billig ist (ab 22.50 Euro die Nacht), zudem liegt es mittendrin in Amsterdams schönem Grachtenviertel. Die größte Aufmerksamkeit schafft das Hotel aber durch seine ungewöhnliche Eigenwerbung.
Bettwanzen fürs Immunsystem
Seit 15 Jahren fährt das Gästehaus eine konfrontative Plakatkampagne. Angesprochen fühlen sich vor allem junge, urbane Hipster, die auf die Unterkunft im Budget-Hotel angewiesen sind, weil sie ihr ganzes Geld vermutlich schon in Apple-Produkte investiert haben. Die Motive zeigen zum Beispiel Makro-Aufnahmen von Bettwanzen zusammen mit dem Slogan „Verbessern Sie Ihr Immunsystem!“ oder das frische Gesicht eines jungen Mannes beim Einchecken in das Hotel und das gleiche Gesicht beim Auschecken – jetzt aschfahl und zerkratzt.
Plakatiert werden solche Motive nicht in schicken Leuchtkästen, sondern auf stinkenden Mülltonnen – eine konsequente Kampagne. Und eine, die dem Hotel weltweite Aufmerksamkeit verschafft hat. Die dafür zuständige Agentur hat jetzt alle jemals erschienen Plakate in einem Buch gesammelt, das kürzlich unter dem Titel „Das schlimmste Hotel der Welt“ erschienen ist. Neben vielen Bildern enthält das Buch Geschichtliches, Fakten und Interviews mit den Machern des Hauses.
Gute Werbeidee oder total bekloppt? Überprüfen Sie es selbst, wir zeigen acht Motive in der Bildergalerie. Hier finden Sie außerdem auch Innenaufnahmen aus dem Hans Brinker, die zeigen: Dieses Hotel hält, was es verspricht.