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In Griechenland Esel auf Santorin: Übergewichtige Touristen dürfen nicht mehr auf Eseln reiten

11.10.2018, 12:42
Die Esel auf Santorin sind eine umstrittene Touristenattraktion.
Die Esel auf Santorin sind eine umstrittene Touristenattraktion. picture alliance/Angelos Tzortzinis/dpa

Santorin - Nach Kritik von Tierschützern hat das griechische Landwirtschaftsministerium beschlossen, dass Menschen, die mehr als 100 Kilogramm wiegen, nicht mehr auf Eseln reiten dürfen. Besonders auf der Insel Santorin sind die Esel eine beliebte Touristenattraktion.

Traditionell wurden die Tiere dort genutzt, um auf der hügeligen Insel Lasten zu transportieren. Jetzt bringen sie hauptsächlich Touristen von Kreuzfahrtschiffen in das Inselzentrum.

Offene Rückenverletzungen durch übergewichtige Touristen

Tierschutzorganisationen wie „Help the Santorini Donkey“ und „Donkey Sancturary“ machen seit einiger Zeit mit Fotos auf das Leiden der Tiere aufmerksam. Sie zeigen übergewichtige Touristen auf dem Rücken der Esel und deren daraus resultierenden offenen Rückenverletzungen der Tiere. Die Tierschützer kritisieren außerdem, dass die Esel den ganzen Tag in der Sonne auf Touristen warten müssten, und dabei kein Wasser bekämen. 

Künftig darf die Last 100 Kilogramm nicht übersteigen

Im Sommer reichten die Organisationen eine Beschwerde an das griechische Landwirtschaftsministerium ein – mit Erfolg. In der neuen Richtlinie heißt es laut Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Die Tiere dürfen nicht mit übermäßigem Gewicht belastet werden. Die Last darf 100 Kilogramm oder ein Fünftel des Körpergewichts nicht übersteigen.“.

Außerdem ist dort festgelegt, dass den Tieren Wasser und Futter gegeben werden muss und sie, um als Arbeitstiere genutzt zu werden, in einem guten gesundheitlichen Zustand sein müssen.

Tierschützer fürchten, dass sich niemand an die Richtlinie halten wird

Trotzdem fürchten die Tierschützer, dass die Richtlinie von den Maultierführern nicht umgesetzt würde und bezweifeln, dass diese die Touristen künftig wiegen, bevor sie auf einem Esel reiten dürfen. Dennoch sei es wichtig, die Touristen auf die Situation der Tiere aufmerksam zu machen und darauf, dass sie womöglich eine Straftat begingen. (dmn)