1. MZ.de
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Reisen
  6. >
  7. Busreise: Busreise: Hinten ist die Luft am besten

Busreise Busreise: Hinten ist die Luft am besten

Von HANS-WERNER RODRIAN 13.09.2010, 17:08

HALLE/MZ. - Ferienreisen mit dem Bus sind geselliger und bequemer, als mancher glaubt. Und allen Skandalmeldungen zum Trotz gelten sie auch als sicher. Ein paar Grundregeln sind freilich zu beachten, damit es auch eine gelungene Reise wird:

Bereits vor der Buchung lohnt, sich über das Busunternehmen zu informieren: Wie lange ist es schon am Markt? Wie alt ist die Flotte? Sind bei längeren Reisen zwei Fahrer mit an Bord? ADAC und Tüv empfehlen Busse mit automatischem Tempobegrenzer, mit Stabilitätssystem ESP, Antischlupfregelung und Retarder.

Beim Preis raten Fachleute, nicht auf den Cent schauen. Ein Vier- oder Fünf-Sterne-Bus sollte es auf langen Touren schon sein. In der Fünf-Sterne-Kategorie sind 81 Zentimeter tatsächliche Beinfreiheit zu erwarten, das entspricht beim Flieger der Businessklasse. Schlafsessel mit Fußstützen, Klimaanlage, Video und Toilette sollten selbstverständlich sein.

Am Reisetag steht man am besten mit einem gesunden Zeitpolster auf. Ausweis, Geld und Scheckkarte gehören in einen Geldgürtel oder Brustbeutel. So sind sie immer griffbereit. Der Kenner hat eine Tasche mit Schultergurt oder Rucksack fürs Handgepäck gepackt. So hat er während der Pausen das Wichtigste bei sich und doch beide Hände frei. Ins Bordgepäck gehört alles, was während der Fahrt benötigt wird: Straßenkarte und Handy, Sonnenbrille und Erfrischungstuch, bei Nachtfahrten auch eine Decke.

Keine Angst vor schweren Koffern: Zahlreiche Busunternehmer bieten Taxi- und Koffertransfer zum Treffpunkt an. Apropos Koffer: Routiniers nehmen lieber einen großen als zwei kleine, die man doch nicht auf einmal ziehen kann.

Erfahrene Busreisende sind frühzeitig am Abfahrtsort. Der Sitzplatz sollte aber ohnehin reserviert sein. Wem leicht schlecht wird, der setzt sich in die Fahrzeugmitte; da schaukelt es am wenigsten. Die beste Luft herrscht hinten - Klimaanlagen blasen immer von hinten nach vorn. Der beste Platz in den modernen Doppeldeckerbussen ist jedoch der Platz über dem Fahrer. Die Vorteile liegen dem Busurlauber hier zu Füßen: viel Beinfreiheit und traumhafter Panoramablick.

Ein kleines Nickerchen kann nicht schaden. Gut, wer für die Nachtfahrt Kopfkissen und Decke dabei hat. Profis schwören auf aufblasbare Nackenhörnchen, die den Kopf in entspannter Position auf den Schultern ruhen lassen. Übrigens: Der Sicherheitsgurt sollte auch im Schlaf angelegt bleiben.

Clevere Busreisende haben sich schon vor der Fahrt beim Fahrer erkundigt, wann und wie oft er halten wird. Nach dem langen Sitzen freut sich der Körper über etwas Bewegung. Vorgeschrieben sind 45 Minuten Pause nach viereinhalb Stunden Lenkzeit. Meist geht es aber alle zwei Stunden auf den Parkplatz. Dann heißt es auch in tiefer Nacht hellwach sein und sich unbedingt die Nummer des Reisebusses zu merken. Denn wer sitzt schon gern plötzlich im falschen Bus?