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Bedrohte Paradiese Bedrohte Paradiese: Diese Reiseziele gibt es bald nicht mehr

Von Katharina Klöber 29.09.2014, 13:36
Die Malediven bestehen aus mehr als 1000 Inseln. Der höchste Punkt liegt nur 2,40 Meter über dem Meeresspiegel.
Die Malediven bestehen aus mehr als 1000 Inseln. Der höchste Punkt liegt nur 2,40 Meter über dem Meeresspiegel. imago/Westend61 Lizenz

Great Barrier Reef

Das Great Barrier Reef vor der Nordostküste Australiens ist weltweit einer der besten Tauchspots. Stürme und Wasserverschmutzung setzen dem größten Korallenriff der Welt schon länger zu. Besonders Dornenkronen-Seesterne bedrohen die atemberaubende Unterwasserwelt: Sie fressen die Korallen. Da sie keine natürlichen Feinde haben, wurden Taucher eingesetzt, um die Seesterne zu töten.

Seychellen

Auch auf den Seychellen sterben die Korallen aufgrund steigender Wassertemperaturen. Das hat Folgen für die Fischbestände, von denen die Wirtschaft der Seychellen in großen Teilen abhängt. Der steigende Meeresspiegel führt außerdem zu Stranderosion und trägt auf lange Sicht zum Untergang der Inseln im Indischen Ozean bei.

Malediven

Die Malediven-Inseln südwestlich von Indien liegen nur gut einen Meter über dem Meeresspiegel. Durch den Klimawandel steigt dieser an. So versinken die Inseln nach und nach in den Fluten. Die Bewohner spielen verschiedene Optionen durch: Land aufschütten, künstliche schwimmende Inseln bauen oder als ganzes Volk wegziehen.

Venedig

Langsam, aber sicher geht Venedig unter. Das Land senkt sich immer weiter ab und gleichzeitig steigt der Meeresspiegel an. Immer häufiger kommt es in der Lagunenstadt im Nordosten Italiens zu Hochwassern. Der massenhafte Kreuzschifffahrtourismus, für den die alte Stadt überhaupt nicht ausgelegt ist, verschlimmert die Situation extrem.

Galápagos

Massentourismus und eingeschmuggelte Tiere bedrohen die besondere Artenvielfalt der mittelamerikanischen Inselgruppe vor der Küste Ecuadors. Viele Tier- und Pflanzenarten sind endemisch: Es gibt sie nur dort, da die Inseln isoliert im Pazifik liegen. Zwischen 2007 und 2010 standen die Galápagos-Inseln sogar auf der Roten Unesco-Liste des bedrohten Welterbes.

Auf der nächsten Seite: Welchen Bedrohungen Madagaskar, Sumatra, die Alpen, der Kilimandscharo und das Tote Meer ausgesetzt sind.

Madagaskar

Ähnlich wie die Galápagos-Inseln beherbergen die Wälder Madagaskars unzählige endemische Arten. Die große Mehrzahl der Säugetiere und Reptilien kommt nur auf der Insel vor der Küste Mosambiks vor. Ihr Lebensraum ist durch illegale Waldrodungen allerdings stark bedroht.

Sumatra

Auf der indonesischen Insel Sumatra werden große Teile der Regenwälder gerodet, um Platz zu machen für Palmöl-Plantagen und schnell wachsende Baumarten für die Holzproduktion. Pflanzen und Tiere, wie etwa der Sumatra-Tiger und der Orang-Utan, verlieren so ihren Lebensraum und sind vom Aussterben bedroht.

Alpen

Die globale Erwärmung durch den Klimawandel lässt nicht nur in den Alpen die Gletscher schmelzen. Auch in den USA, Kanada oder Argentinien schrumpfen die Eisfelder. Die Folgen sind dramatisch: Das Ökosystem wird durcheinander gebracht, es kommt häufiger zu Überschwemmungen und Felsabstürzen. Eis- und Gletscherschmelze tragen außerdem zum Anstieg des Meeresspiegels bei, der wiederum zum Beispiel die Malediven und Seychellen bedroht.

Kilimandscharo

Wie lange wird der höchste Berg Afrikas, der knapp 5900 Meter hohe Kibo im Kilimandscharo-Massiv in Tansania, wohl noch mit Schnee bedeckt sein? Die Erderwärmung lässt den Schnee kontinuierlich schmelzen. Mehr als 80 Prozent der Eisfelder sind in den vergangenen 100 Jahren verschwunden.

Totes Meer

Das Tote Meer liegt mehr als 400 Meter unter dem Meeresspiegel. Der Abwärtstrend setzt sich seit Jahrzehnten fort: Der Seespiegel sinkt, weil der Wasserverbrauch der Bevölkerung in der Region (Jordanien, Israel und Palästina) steigt. Auch die Wasserentnahme aus dem Fluss Jordan, der das Tote Meer speist, trägt dazu stark bei.

Die schönsten Bilder der bedrohten Reiseziele sehen Sie in der Fotogalerie.

Beim Tauchen im Great Barrier Reef können Urlauber viel entdecken, zum Beispiel einen Kugelfisch.
Beim Tauchen im Great Barrier Reef können Urlauber viel entdecken, zum Beispiel einen Kugelfisch.
imago/OceanPhoto
Die Wirtschaft der Seychellen hängt von Tourismus und Fischfang ab.
Die Wirtschaft der Seychellen hängt von Tourismus und Fischfang ab.
imago/Westend61 Lizenz
Den Malediven droht der Untergang. Hier: Luftaufnahme der Inseln Bandos und Kuda Bandos.
Den Malediven droht der Untergang. Hier: Luftaufnahme der Inseln Bandos und Kuda Bandos.
imago/OceanPhoto
Meerechsen kommen nur auf den Galápagos-Inseln vor. Ihr Lebensraum sind die felsigen Küsten und Mangrovenwälder.
Meerechsen kommen nur auf den Galápagos-Inseln vor. Ihr Lebensraum sind die felsigen Küsten und Mangrovenwälder.
imago/CHROMORANGE
Einzigartige Natur: Baobab-Bäume (Affenbrotbäume) auf Madagaskar.
Einzigartige Natur: Baobab-Bäume (Affenbrotbäume) auf Madagaskar.
imago/Mint Images Lizenz
Der vom Aussterben bedrohte Orang Utan (Indonesisch für „Waldmensch“) kommt nur auf Sumatra und Borneo vor.
Der vom Aussterben bedrohte Orang Utan (Indonesisch für „Waldmensch“) kommt nur auf Sumatra und Borneo vor.
imago/Mint Images Lizenz
Gletscherzungen schrumpfen durch die Erderwärmung (hier: Blinnenhorn, Corno Cieco und Griesgletscher, Lepontinische Alpen, Schweiz, Wallis).
Gletscherzungen schrumpfen durch die Erderwärmung (hier: Blinnenhorn, Corno Cieco und Griesgletscher, Lepontinische Alpen, Schweiz, Wallis).
imago/blickwinkel Lizenz
Eine Zebraherde in der Savanne Tansanias. Im Hintergrund ragt der Kilimandscharo aus den Wolken heraus.
Eine Zebraherde in der Savanne Tansanias. Im Hintergrund ragt der Kilimandscharo aus den Wolken heraus.
imago/Anka Agency International
Der hohe Salzgehalt des Toten Meeres von rund 30 Prozent lässt Urlauber an der Wasseroberfläche schwimmen.
Der hohe Salzgehalt des Toten Meeres von rund 30 Prozent lässt Urlauber an der Wasseroberfläche schwimmen.
imago/Xinhua