125 Jahre Freiheitsstatue 125 Jahre Freiheitsstatue: Happy Birthday Lady Liberty!

New York/AFP. - Für Millionen von Einwanderern verkörperte die Dame aus Kupfer die Hoffnung auf ein besseres Leben, viele Menschen auf der ganzen Welt sehen in ihr ein Symbol für Freiheit und Demokratie. Seit dem 28. Oktober 1886 thront die Freiheitsstatue auf Liberty Island über dem Hafen von New York. Am Freitag feiert „Lady Liberty“ ihren 125. Geburtstag - und muss am Tag darauf für ein Jahr schließen. Das Innere des Denkmals, das die Franzosen den USA einst zum einhundertsten Jahrestag ihrer Unabhängigkeitserklärung schenkten, bedarf einer Generalüberholung.
„Gebt mir Eure müden, Eure armen, Eure kauernden Massen, die sich danach sehnen, frei zu atmen“, heißt es in dem Gedicht, das die US-Poetin Emma Lazarus der Freiheitsstatue widmete und das einige Jahre nach der Einweihung auf einer Bronzeplatte am Sandsteinsockel des Monuments angebracht wurde. In den Zeilen spiegelt sich das Selbstverständnis der USA als Sehnsuchtsort für Menschen aus aller Welt. Mehr als zwölf Millionen europäische Einwanderer warteten zwischen 1892 und 1924 im Schatten von „Lady Liberty“ auf der benachbarten Insel Ellis Island auf ihre Einreise in die USA.
Die Idee der Freiheitsstatue als Zeichen der Freundschaft zwischen beiden Ländern geht auf den französischen Politiker Édouard de Laboulaye zurück, der den Bildhauer Frédéric-Auguste Bartholdi für das Projekt begeistern konnte. Bei der Konstruktion stand Bartholdi der Ingenieur Gustave Eiffel, der auch den Pariser Eiffelturm baute, zur Seite.
Die US-Bürger waren zunächst nicht sonderlich enthusiastisch. Dies lag vor allem daran, dass die USA für den Sockel der Statue selbst zahlen sollten - und die Spendenbereitschaft längst nicht so groß war wie die der Franzosen. Vor allem dank des Engagements des New Yorker Medienmoguls Joseph Pulitzer kam die benötigte Summe doch noch zustande.
Im Jahr 1884 wurde das monumentale Denkmal in Frankreich fertiggestellt, in Einzelteilen in die USA verschifft und dort wieder aufgebaut. Die 46 Meter hohe Darstellung der römischen Freiheitsgöttin Libertas reckt den rechten Arm mit einer vergoldeten Fackel in die Höhe und hält in der linken Hand eine Tafel mit dem Datum der Unabhängigkeitserklärung der USA.
Die UNESCO erklärte die Freiheitsstatue 1984 zum Weltkulturerbe. Zwei Jahre später wurde das Denkmal nach einer grundlegenden Renovierung zur Hundertjahrfeier wiedereröffnet. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 schränkten scharfe Sicherheitsvorkehrungen den Zugang zu dem Symbol der Freiheit ein: Liberty Island blieb mehrere Monate gesperrt, das Innere des Sockels bis zum August 2004 geschlossen. Die Aussichtsplattform in der Krone der Statue öffnete sogar erst wieder im Juli 2009, allerdings dürfen täglich nur 240 Besucher nach oben steigen.
Zum 125-jährigen Geburtstag am Freitag will der für die Verwaltung des Denkmals zuständige National Park Service die Einweihungsfeier vom 28. Oktober 1886 nach eigenen Angaben so weit wie möglich nachstellen. Geplant sind eine Schiffsparade und Salutschüsse ebenso wie eine Einbürgerungszeremonie, in der neue Staatsbürger ihren Eid auf die Verfassung leisten. Zugleich wird „Lady Liberty“ aber auch fit gemacht für das 21. Jahrhundert: Fünf Webcams sollen online gehen, mit denen Menschen weltweit den Ausblick auf den New Yorker Hafen genießen können.
Ab Samstag bleibt diese Aussicht Touristen vorerst verwehrt. Zwar bleibt Liberty Island weiter geöffnet, im Inneren der Statue sollen aber ein neuer Fahrstuhl eingebaut und das Treppenhaus vergrößert werden. Die rund 27 Millionen Dollar (knapp 20 Millionen Euro) teuren Bauarbeiten sollen ein Jahr in Anspruch nehmen.
Wussten Sie, dass „Lady Liberty“ einen Zwillinge hat? Wo dieser steht und welche anderen Sehenswürdigkeiten es außerdem doppelt gibt, zeigen wir oben in unserer Bildergalerie.