Rautengewächse Rautengewächse: Sauer und gesund
Bonn/dpa. - Mit dem mexikanischen Mixgetränk Caipirinha wurde auch die Limette hier zu Lande gesellschaftsfähig. Die sauren Früchte werden zwar das ganze Jahr über angeboten, aber gerade im Winter ist vor allem die Zitrone wegen ihres Vitamin-C-Gehalts sehr gefragt.
Für Christian Mittermeier vom «Mittermeier Restaurant und Hotel» in Rothenburg (Bayern) geben Zitronen und Limetten «jedem Gericht - sei es Fisch, Fleisch oder Dessert - eine Portion Extrafrische». Vor allem Saft und Schale spielen in seiner Küche eine wichtige Rolle. Klassiker wie Wiener Schnitzel mit Zitronenspalte oder kurz gebratenes Rinderfilet, das mit einem Hauch Zitronensaft abgeschmeckt wird, hält Mittermeier ohne die fein-säuerliche Note für undenkbar.
«Zitronen sind eine hervorragende Vitamin-C-Quelle und haben einen nennenswerten Gehalt an Magnesium», sagt Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Bonn. Die Expertin weist aber darauf hin, dass erhöhte Vitamin-C-Gaben wie durch eine heiße Zitrone oder in Tablettenform eine sich ankündigende Erkältung nicht verhindern können: «Sie mildern nur die Symptome».
Hinter dem Begriff Zitrusfrüchte, der auch Orangen, Mandarinen und Grapefruits umfasst, verbirgt sich die Gattung Citrus mit mehr als 60 Arten. Ihren Gattungsnamen verdanken die Früchte ihrem Wohlgeruch: Citrus wird abgeleitet vom griechischen kedros für wohlriechendes Holz. Als Urmutter aller Zitrusfrüchte, vornehmlich der Sauren Zitrone mit dem botanischen Namen Citrus limon, gilt die dickschalige Zedrat-Zitrone.
Aus ihr wird Zitronat hergestellt. Diese in Ostindien heimische und schon vor 2500 Jahren in China bekannte Art kam zur Zeit der ersten römischen Kaiser nach Italien. Die heutige Allerwelts-Zitrone brachten im 10. Jahrhundert Araber nach Europa.
Die Heimat der Limette wird im malaiischen Archipel vermutet. Von dort wanderte sie vom 13. Jahrhundert an über Indien und Persien bis nach Europa. «Limetten werden als kälteempfindliche Zitrusart nur in tropischen Gebieten angebaut», sagt Wilhelm Ellinger von der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) in Bonn. «Bei denen, die nach Europa exportiert werden, handelt es sich um die Saure Limette mit den beiden Hauptformen Mexikanische, auch Westindische oder Key-Limette genannt, und Tahiti- oder persische Limette.»
Während Key-Limetten viele Kerne haben und ihre Schale in allen Schattierungen zwischen Grün und Gelb gefärbt sein kann, werden die kernlosen Tahiti-Limetten fast ausschließlich unreif grün angeboten. Dann sind sie sehr sauer und geeignet für Caipirinha, in das auch brauner Zucker, Zuckerrohrschnaps und viel gestoßenes Eis kommen.
DGE-Expertin Gahl rät, grundsätzlich unbehandelte Früchte zu kaufen. Laut Gesetz muss ausgewiesen werden, ob die Früchte chemisch behandelt wurden. Zur besseren Haltbarkeit wird bei konventionellen Zitronen die Schale künstlich gewachst. Außerdem sollten Zitronen immer unter heißem Wasser gewaschen und dann trocken gerieben werden.