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Raumkonzepte Raumkonzepte: Kein Nierensofa neben Omas Ohrensessel

Von Carina Frey 07.11.2006, 13:46

Landsham/dpa. - «Die Einrichtung mag im sonnigen Süden gut aussehen,aber diese Ausstrahlung wirkt nicht im kalten Norden», sagt Kerstin

Huber, Innenarchitektin aus Landsham (Bayern). Die Einrichtung muss auf die Wohnung abgestimmt werden.

Wichtig ist ein Gesamtkonzept. «Formensprache und Farbwelt müssenzusammen passen. Dann wirkt die Einrichtung stimmig», erklärt derInnenarchitekt Heiko Gruber aus Rüdesheim (Rheinland-Pfalz). Gut sei,in einem Farbspektrum zu bleiben. Erdtöne wie Braun, Gelb oder Orangepassten beispielsweise zu dunklen Nussbaum-Möbeln.

Beliebt ist die Verbindung von modernen Möbeln und Antiquitäten -doch sie funktioniert nicht immer: «Wenn Sie einen verschnörkelten,antiken Schrank haben, kann man ein modernes geradliniges Möbelstückdazu stellen», sagt Huber. Doch ein Stil müsse deutlich überwiegen,erklärt Norbert Berndt, Präsident des Zentralverbandes Raum undAusstattung in Bonn. Sonst wirkt die Wohnung zusammengestückelt.

Die meisten Menschen sammeln über Jahre Möbel an. Ziehen zweiPersonen zusammen, werden die Möbel kombiniert. «Die Leute sehen oftnur das Einzelstück, nicht aber das Gesamtbild», erklärt Huber. EineWohnung müsse immer wieder gepflegt werden, indem Sachen weggestelltund Platz geschaffen wird, erklärt Gruber. Haben die Bewohner genugvon ihrem chaotischen Mix, hilft nur eine systematische Neugestaltung.

In einer Mietwohnung müsse anschließend geprüft werden, welcheGegebenheiten nicht verändert werden können, so Kerstin Huber. Schließlich sollte der Bewohner überlegen, wie er sich das Zimmeridealerweise wünscht, was davon mit den eigenen Möbeln zu realisierenist und wie diese möglicherweise umgestaltet werden können. Erst wenndie Einrichtungsgegenstände gefunden wurden, wird über Farben an denWänden nachgedacht. Dabei spielen Form und Größe des Raums einewichtige Rolle: Zum Beispiel eignen sich dunkle Töne nur für großeZimmer. Kleine Räume sollten in pastelligen Tönen gestaltet werden.

Zum Streichen und Putzen eignet sich eine Deckenlampe gut. Sonst haben die Bewohner mehr von Einzelleuchten, die sie im Raum verteiltanbringen können. Bei der Auswahl der Lampen spielt die Lichtfarbeeine wichtige Rolle. «Sie sollten in einer Farbe bleiben und nichtgelbes Licht von Glühbirnen mit Halogenstrahlern kombinieren»,erklärt der Innenarchitekt. «Da fühlt sich der Mensch nicht wohl.»

Passen Einrichtung, Wandfarben und Licht zusammen, ergibt sich einstimmiges Bild. Und das ist das Ziel: «Eine Wohnung ist guteingerichtet, wenn sie raus gehen und sagen "Die sieht toll aus",ohne benennen zu können, woran es genau liegt», sagt Huber.