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Projektoren Projektoren: Bilder aus der Bonbondose

Von Sven Appel 05.09.2005, 11:45

Berlin/dpa. - Dabei ist ein klarer Trend zu erkennen: Die für das Heimkino gedachten Modelle werden kleiner, schicker, leiser und leistungsstärker. Als Glanzlicht unter den Beamer-Neuheiten gilt vielen Experten der AN110 von LG Electronics. Schon in seiner Form unterscheidet sich das Gerät von anderen Beamern - die Linse sitzt nicht an der schmalen Seite, sondern seitlich etwas versetzt auf der Oberseite. So kann der AN110 flach an die Wand geschraubt werden.

Der AN110 bietet ein Kontrastverhältnis von 3000:1 und besitzt eine Leuchtkraft von 1100 ANSI-Lumen. Verwendet wird ein DLP-Chip, der eine Auflösung von 1280 mal 768 Pixeln bringt. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von rund 3000 Euro gehört der von Oktober an erhältliche und voll HDTV-taugliche Beamer nicht eben zur Einstiegsklasse.

Die liegt mittlerweile in Preisregionen von 1000 Euro und weniger. «Viele der für das Heimkino gekauften Projektoren kosten so um die 700 Euro», sagt Jens Bläsner von Sharp. Dafür gibt es dann aber auch nur die SVGA-Auflösung von 800 mal 600 Bildpunkten. Solche Geräte bietet der japanische Hersteller neben Topmodellen wie dem XVZ 2000 (Preis: 3000 Euro) ebenfalls an. Neu ist aber die XR-Serie, deren Geräte mit der besseren XGA-Auflösung von 1024 mal 768 Pixeln aufwarten. Die Preise liegen hier zwischen 1500 und 2000 Euro.

Mit Preisen von rund 2000 Euro will Hitachi im Herbst seinen PJ-TX200 ins Rennen schicken. Das Gerät trägt wie LGs AN110 das «HD ready»-Logo, ist also für die Wiedergabe von HDTV bestens geeignet. Und es ist nach Angaben des Herstellers mit 25 Dezibel sehr leise. Einen Beamer für Einsteiger präsentiert Videoseven auf der IFA. Der V7 PD480C bietet eine Auflösung von 854 mal 480 Pixel und kostet 729 Euro.

Das Herz eines Beamers ist der Chip, der die Bildsignale vom DVD-Player oder einer anderen Quelle in ein Bild umwandelt, das der Projektor dann an die Wand werfen kann. Hier konkurrieren die Technologien LCD und DLP (Digital Light Processing). Sharp bietet beide Varianten an: LCD habe Probleme mit Blaustich, DLP mit der Darstellung von bestimmten Mischfarben, biete aber einen besseren Kontrast, erklärt Jens Bläsner. Letzteres mache DLP vor allem für die Filmdarstellung interessant, während LCD-Beamer verstärkt bei geschäftlichen Präsentationen genutzt werde.

LG will laut Pressesprecherin Nafsika Xantinidou künftig nur noch auf den von Texas Instruments produzierten DLP-Chip setzen. «Wir glauben, dass DLP auf lange Sicht die kompaktere Bauweise ermöglichen wird.» Und dahin geht die Reise: Toshiba zum Beispiel zeigt auf der IFA einen Projektor, der nicht größer ist als eine kleine Bonbondose: Statt einer herkömmlichen Lampe werden für die Projektion LEDs benutzt. Die haben den Vorteil, dass sie kaum Wärme entwickeln - Hitze ist bei Beamern bisher immer ein Problem und die Ursache für die unhandliche Bauweise gewesen.

Noch sind die vorhandenen LED-Beamer jedoch zu leuchtschwach, um im Heimkino für Spaß sorgen zu können. Gleichzeitig versucht man, die Chips zu verbessern. Texas Instruments zum Beispiel will mit seinem «BrilliantColor»-Konzept alte Schwächen ausmerzen: Auf dem DLP-Chip befindet sich für jeden Bildpunkt ein kippbarer Spiegel, der das Licht je nach Position zur Projektion oder zur Seite lenkt.

Die Farben werden mit Hilfe von Filtern in den drei Grundfarben erzeugt. Nun soll die Bildqualität verbessert werden, indem drei weitere Filter in Mischfarben hinzugefügt werden. Das ist aber nur eine von mehreren Neuerungen. «Wir sind bei den Projektoren noch lange nicht am Ende der Entwicklung angelangt», verspricht Robert Wudeck von Texas Instruments.