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Praxistest: Lumia 800 Praxistest: Lumia 800: Was taugt das neue Smartphone von Nokia?

12.01.2012, 11:52

Halle (Saale)/MZ/DPA/CPO. - Design: top!

Eines ist klar: Das Lumia 800 ist schick, sehr schick sogar. Das Gehäuse besteht aus Polycarbonat und hat eine schlichte, schnörkellose Optik. Die Anschlüsse für Kopfhörer, Mini-USB und ein Einschub für die Micro-SIM sind unter einer Plastikklappe versteckt, nur die Tasten für Einschalten, Fotografieren und die Lautstärkeregelung sind an der Seite zu sehen. Der Bildschirm ist leicht gewölbt, so dass er die Form des Geräts weiterführt und mit dem Gehäuse verschmilzt. Mit 116 x 61 x 12 Millimetern und 142 Gramm ist es vergleichsweise groß und schwer. Einziger leichter Nachteil: Mit seinen ausgeprägten Ecken liegt das Gerät nicht so gut in der Hand. Neben klassischem Schwarz gibt es das Gerät noch in Hellblau und einem kräftigen Pink.

Die Auflösung des Displays liegt bei 800 x 480 Pixeln - bei einer Diagonale von 9,4 Zentimetern. Die Farben sind knackig, besonders auffällig ist das satte Schwarz. Auch in Sachen Helligkeit und Kontrast punktet es. Der Touchscreen reagiert schnell auf Fingereingaben und beinhaltet angenehme Ton- und Vibrationsunterstützung. Unterstützt wird die Touchscreen-Steuerung durch drei Tasten am Bildschirm-Rand: Einen Zurück-Knopf, einen Direkt-Link zur Internet-Suche sowie einen „Windows“-Button, der auf die erste Bildschirmseite führt.

Schneller Prozessor, kleiner Speicher

Viele der aktuellen Smartphones nutzen bereits einen Dual-Core-Prozessor. Den hat das Lumia 800 zwar nicht, aber der Prozessor mit 1,4 Gigahertz Taktfrequenz sorgt dafür, dass das Telefon blitzartig auf jeden Fingerzeig reagiert, gebremst höchstens durch die Geschwindigkeit der Internet-Verbindung.

Negativ ist der relativ kleine Speicher zu bewerten: Mit 16 Gigabyte muss sich der Nutzer zufriedengeben, eine Möglichkeit, ihn per SD-Kartenslot zu erweitern, gibt es nicht.

Die 8-Megapixel-Kamera hat eine Weitwinkel-Optik von Carl Zeiss und einen LED-Blitz. Der Autofokus lässt sich durch einen Tipp auf den Bildschirm auf einen bestimmten Punkt ausrichten und der Auslöser ist angenehm schnell. Die Aufnahmen sind bei Tageslicht von einer guten Schärfe, bei schwachem Licht tritt leichtes Farbrauschen auf. Angebracht ist die Kamera auf der Rückseite, eine zweite Kamera auf der Bildschirmseite, geeignet etwa für Videotelefonie, fehlt. Der HD-Camcorder macht Aufnahmen von HD-Videos mit 720p.

Nokia punktet mit eigener Navigation

Normalerweise nutzt Windows Phone die Navigation über Bing, die allerdings ohne Akustik-Unterstützung läuft. Das Lumia 800 greift auf die serienmäßig integrierte Navigations-Anwendung von Nokia zurück, unterteilt in „Nokia Navigation“ für Autos und „Nokia Karten“ für Fußgänger. Zwar muss erst die Sprachoption und Kartenmaterial heruntergeladen werden, dann ist die Navigation aber onboard und kann auch im Ausland ohne hohe Roamingkosten genutzt werden. Die Anwendung hat eine 3D-Ansicht, bei der man den Stadtplan angewinkelt aus der Vogelperspektive betrachten kann.

Genau wie bei seinem Äußeren punktet das Lumia 800 beim Design des Betriebssystems. Es zu nutzen, ist, wie in einem Magazin zu blättern: mit großen Schriften und bunten Bildern. Kernstück des Bedienungskonzepts sind die bekannten Kacheln in der Hauptansicht mit E-Mail, Kontakten oder Verknüpfungen zum App-Marketplace und dem Spielebereich Xbox Live. Man muss sich mit einem Windows-Live-Konto von Microsoft anmelden - selbst um eine kostenlose App herunterzuladen. Leben muss man auch damit, dass die meisten Apps in eine Endlos-Liste auf der zweiten Bildschirmseite verbannt werden.

Die Auswahl im Windows Phone Marketplace ist mit 50.000 Apps deutlich kleiner in der iPhone- oder Android-Welt. Täglich kommen im Schnitt 265 Anwendungen hinzu. Zudem sind die Preise für bestimmte Apps zum Teil höher.

Fazit

Optisch ist das Lumia 800 ein Traum. Sowohl das Äußere als auch das Layout des Betriebssystems sind schick und lassen vergleichbare Smartphones fast ein wenig „old-school“ aussehen. Hervorzuheben ist zudem die eigene Onboard-Navigation von Nokia.

Negativ fällt der relativ kleine und nicht erweiterbare Speicher auf, die fehlende Frontkamera und die im Vergleich immer noch kleine Auswahl im App-Markt. Ob Nokia mit dem Lumia 800 eine erfolgreiche Rückkehr ins Smartphone-Geschäft gelingt, bleibt abzuwarten.

Preis laut Hersteller: 499,95 Euro