Plätzchen und Muffins ohne Fiasko backen
Erlangen/München/dpa. - Der Kuchen ist verbrannt, und die Plätzchen sind ungenießbar. Backen kann gerade für Anfänger in einer kleinen bis mittelschweren Küchen-Katastrophe enden.
«Wer jedoch ein paar grundlegende Dinge beachtet und einige Tricks kennt, wird sich schon bald zum richtigen Backmeister mausern», sagt Ute Katzer, Hauswirtschaftsmeisterin aus Erlangen. Am wichtigsten sei dabei ein Rezept als Grundlage, sagt Kochbuchautorin Susanne Bodensteiner aus München. «Anders als beim Kochen können schon eine kleine Mengenabweichung oder eine fehlende Zutat zu einem viel zu klebrigen Klops oder einer ungenießbar süßen Masse führen.» Deswegen sollte man zuerst das Rezept gut lesen und sich überlegen, ob man auch tatsächlich alles da hat.
Beim Backen selber werden hauptsächlich drei Teigarten unterschieden: Hefe-, Mürbe- und Biskuitteig. Am einfachsten sei eine Mürbeteig-Variante ohne Hefe - der Rührteig, sagt Bodensteiner. «Ich finde Arbeiten mit Hefe schwierig, weil man aufpassen muss, dass die Milch zum Auflösen weder zu kalt noch zu warm ist - denn so ein kleines Detail kann einem viel versauen.»
Wer sich also an Muffins oder Marmorkuchen versuchen will, muss nach Rezept Butter, Zucker, Eier, Mehl und Backpulver mischen und in eine entsprechende Form geben. «Noch einfacher ist sogar der Becherkuchen, weil man dafür keine Waage braucht, sondern die Rührteig-Zutaten becherweise - aber natürlich im richtigen Verhältnis zueinander - hinzu gibt.»
Einfach ist laut Bodensteiner auch ein Quark-Öl-Teig, der sich gut als Grundlage für Blechkuchen eignet - im Herbst beispielsweise für Zwetschgen-Kuchen. Dafür werden Quark, Öl, Mehl und Backpulver gemischt, kühl gestellt und anschließend zum Belegen auf einem Blech verteilt. Der Konditor Bernd Siefert aus dem hessischen Michelstadt hat einen weiteren Rat: «Anfänger sollten die Finger von allen Rezepten lassen, für die 15 oder mehr Zutaten benötigt werden.» Sonst könne es schnell zu einem Fiasko kommen.
Wer sich dennoch an einen Hefeteig wagt, sollte die Hefe zuerst in lauwarmer Flüssigkeit auflösen. «Mein Trick dabei ist, die Hefe mit etwas Milch und Zucker in ein leeres und sauberes Glas mit Schraubverschluss zu tun und kräftig zu schütteln», sagt die Hauswirtschaftsmeisterin Katzer. So löse sich die Hefe besser auf und könne anschließend zu den restlichen Zutaten gegeben werden.
Allerdings muss Hefeteig auch lange genug geknetet werden. «Wenn die Zutaten nicht gut gemischt sind, geht der Teig nicht richtig auf und zerfällt», sagt Konditor Siefert. Deswegen sollte man die Küchenmaschine fünf bis zehn Minuten kneten lassen. Anschließend braucht der Teig Ruhe, damit er gehen und sich verdoppeln kann.
«Die Form sollte gut mit Butter eingefettet und der Ofen gut vorgeheizt werden», sagt Bodensteiner. Weil jeder Ofen anders ist, darf man sich nicht allein auf die Zeit verlassen, sondern sollte den Kuchen im Ofen beobachten. Wenn er fertig aussieht, kann man einen Holz- oder Metallstab hineinstechen - bleibt nichts kleben, kann der Kuchen herausgenommen werden. Wird er jedoch gefährlich dunkel, ohne im Inneren schon durchgebacken zu sein, kann man ein Stück Pergamentpapier drüberlegen und den Kuchen so zu Ende backen lassen. «Der Kuchen darf nicht sofort aus der Form genommen werden, sondern muss erst rund zehn Minuten abkühlen, weil er sonst zu sehr an der Form klebt», erklärt Katzer.